Hallo zusammen,
da mir Rennen fahren Spaß macht und das Angebot an Eco-Wettbewerben im vertretbaren Umkreis (3-4h Fahrt) recht dünn ist, habe ich mich ein wenig auf Mono/Hydro eingeschossen.
Ok, aktuell nur Mono - aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Mein Fuhrpark umfasst Material für Mono AS/BS, Mono 1 und seit Kurzem auch Mono 2. Den Boliden bzw. den (Neu)Aufbau/Umbau möchte ich hier vorstellen.
So sieht der Bolide derzeit aus:
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Das Rumpfdesign ist eine Eigenkonstruktion aus der "Szene". Angaben zum Modell oder dem Konstrukteur kann ich nicht machen, weil mir die Infos fehlen - und bevor ich hier Halbwahrheiten verbreite...
Vielleicht findet sich jemand, der hierzu was ergänzen kann und auch möchte. Interne Bezeichnung bei mir: "Rakete" - steht auch so im Modellspeicher.
Ich hab den Rumpf übernehmen dürfen, nachdem der Vorbesitzer die Versuche mehr oder weniger entnervt aufgegeben hatte, das starke Ansaugen in (und auch nach) Kurven zu beseitigen. Zur einvernehmlichen Trennung hat sicher auch der Umstand beigetragen, dass in seinem Bestand weiteres, erfolgversprechenderes Mono 2 Material vorhanden war.
So habe ich das Geschoss ohne jegliche Hardware übernommen und an der heimischen Werkbank mit der Überarbeitung des U-Schiffs begonnen.
Charakteristisch bei diesem Rumpf sind die negativen Stringer. Das kenn ich so von meiner Etti Envoy (Mono 1), als auch von der Etti Exiga (Mono 2).
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In Vulkanpark habe ich gelernt (und auch ausprobiert), dass scharfe Abrisskanten an den Stringern das Ansaugen in Kurven bei diesem Design wirksam unterbinden - vorausgesetzt, die Laufflächen weisen keine Hohlkehlen auf.
Bei der "Rakete" waren die Kanten ziemlich rund...
Um genug Fleisch zum Schleifen zu haben und nicht nur mit 2K-Epoxispachtel zu modellieren, habe ich die 4 seitlichen Stringerflächen (rechts und links, jeweils vorn und hinten) mit 0,5er Plattenmaterial (GfK/Kohle) belegt. Dabei wurden die Streifen vorher sorgfältig auf die Rumpf-Wölbung angepasst, um sie ohne Spannung fixieren/positionieren zu können. In der Höhe haben sie ein kleine Zugabe im Vergleich zur originalen Stringerhöhe erhalten. Zum Ausrichten in Längsrichtung habe ich ein Alu-Profil verwendet und dann mit Sekunde geheftet. Anschließend wurde der vorhandene Spalt mit Mumpe gefüllt und nach dem Aushärten entsprechend beigeschliffen. Letzte Korrekturen und Ausbesserungen habe ich allerdings mit 2K-Spachtel gemacht - ab und an bin ich auch mal faul.
Zum Innenausbau gibt´s nicht viel zu sagen. Motorspant, Wellenrohr, Servohalter, Akkubefestigung und Fluti habe ich gleich so gelassen. Daher rührt auch die Ruderanlenkung auf "Schub". Das sollte aber bei 3mm Gestänge ausreichend biegesteif sein...
Den Notaus habe ich nochmal neu gesetzt, damit er meinen ästhetischen Anspruch erfüllt. Da ich eine 5mm MP-Jet Garnitur verwende, war beim Einbau etwas Vorsicht geboten:
die Buchsen sind hier geschlitzt und werden durch einen Federring auf Spannung gehalten. Beim Einkleben habe ich daher die Stecker eingesetzt, um die Buchsen "aufzuspreizen". Anderenfalls lassen sich die Stecker nach dem Aushärten der Verklebung nicht oder nur unglaublich straff einstecken und lösen. Um mehr Dehnungspuffer zu haben, wurden die Buchsen nicht nur einfach (Isolation gegen Stromfluss im Deck aus Kohle/Aramid und gegen Eindringen von Harz), sondern doppelt eingeschrumpft...
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Die vorhandene Lösung für den Trimm (den ich ja leider demontieren musste) hat mir gefallen, weshalb ich sie direkt übernommen habe.
Für den Fall, dass einer sowas nachbauen will: das Zeug nennt sich "Scharnierprofil" und ist im Baumarkt erhältlich (ich hab´s von Obi). Einziger Wermutstropfen - der Innendurchmesser ist 8,5mm (AD 11mm) und der Steg sitzt seitlich. Es muss aufgebohrt werden. Ich habe das an der Drehbank gemacht. Nicht perfekt, aber ausreichend passgenau, zumal ich die Lager inkl. Endstück zur Wartung ziehe. Da wäre eine straffe Passung der Lager eher hinderlich...
So sieht das aus.
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Die Endkappe, wo das Teflonrohr (3x2.?) drin sitzt, ist ein selbst erstelltes Drehteil.
(Das Endstück mit 36er Prop und Lagerung ist vom Mono AS und musste zur Prüfung der Passung der Lager herhalten.)
Der Heckausleger zur Befestigung besteht aus zwei 2,5 Kohleplatten, zwischen die der Alu-Steg geklemmt wird. Der Steg ist nur 1,5mm dick aber durch den kurzen Hebelarm und die Länge der Befestigungsfläche ausreichend stabil, was das seitliche Abknicken betrifft. Die Position des Auslegers ist natürlich außermittig. Durch Langlöcher lässt sich die Höhe und Neigung des Trimms einstellen (wie beim Strut halt).
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