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  1. #1
    Amperejunky Avatar von Shark
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    Standard Corona Langeweile - oder die Performancesteigerung einer Micro Maritimo

    Hallo zusammen,

    was macht man wenn die Wettbewerbe ausfallen, auf die man sonst gefahren wäre, und Corona Langeweile aufkommt, denn alleine immer im Oval oder Dreieck zu fahren macht dann irgendwann keinen Spaß mehr. Man kommt auf "dumme" Gedanken und fängt an mit was neuem zu experimentieren um Erfahrung zu sammeln. Darüber möchte ich in diesem Thread etwas berichten.

    Normalerweise bin ich nicht so der Fan von Cats und auch nicht von Bastelbuden, da bau ich lieber komplett neu als irgendwas wieder herzurichten. Aber wie der Zufall es so wollte bin ich vor einigen Wochen bei Ebay auf eine Micro Maritimo von Hydro & Marine gestoßen und ich mag halt gerne kleine handliche Boote … . Auf den Bildern sah soweit alles auch erstmal OK aus, Hardware war bis auf Kupplung und Motorspant auch mit dabei. Das angesetzte Mindestgebot war zwar nicht Schnäppchen verdächtigt, aber wenn ich das Boot für den Preis bekommen würde vollkommen OK um ein neues Projekt zu starten. Tja, und da sonst keiner mitgeboten hatte war das Schiffchen nach Aktionsende tatsächlich meins …

    Nach knapp einer Woche hatte der kleine Cat auch dann den Weg auf einem Samstag zu mir gefunden und konnte erst einmal gründlich begutachtet werden. Schnell war klar damit am nächsten Tag schon die erste Rund drehen zu können konnte ich mir abschminken, dafür war doch zu viel zu überarbeiten neben einem neuen Motorspant und die Elektronik einzubauen.

    to be continued ...

    Gruß,
    Patrick
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  2. #2
    Real Raceboater Avatar von Keule
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    Hallo Patrick,

    ich werde gespannt mitlesen, was du aus dem kleinen Cat heraus holen wirst.
    LG,
    Andi


    "Ich liebe die Hühner.....äh Chuckyjagt"

    Chuckyrace Paaren: http://www.youtube.com/watch?v=apFR2...rMs51dEiFj89o=

  3. #3
    Außenlaufer Avatar von Johnnie Water
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    Hi,

    Lustige Kiste auf jeden Fall, auch auf australischen Schnee
    Meine Favoriten; Chris & Mäx

  4. #4
    Amperejunky Avatar von Shark
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    Während der Woche, in der ich auf den kleinen Cat warten musste, wurde Abends schon mal das Internet und die dieversen Foren nach Informationen und Videos durchsucht. Und es lässt sich schon einiges an Infos und bewegten Bildern finden. Zwar nicht direkt von der Micro Maritimo aber von der Micro Drifter, die das gleiche Unterwasserschiff hat. Ich gehe mal davon aus das man die Micro Drifter genommen hat und das Deck entsprechend optisch angepasst hat. Aber auch die Gestaltung des Überhangs wurde überarbeitet.
    Da beide Modelle schon etwas älter sind, deutlich über 10 Jahre und aus der Zeit wo grade die Lipo Technik Einzug in die RC Welt stattfand, sind die Infos zwar nicht mehr up to date aber immer noch gut brauchbar und interessant was man damals so gemacht hat. Auf jeden Fall war für mich nachher klar wie der Strut stehen sollte und im welchen Rahmen sich der Schwerpunkt bewegen sollte.

    Dann stand natürlich noch die Frage nach dem Setup im Raum. Auch da bekommt man einen guten Überblick aus den alten Forenbeiträgen. Für mich war klar, dass ich den Cat aus diversen Gründen einmotorig fahren wollte. Erstens war der Cat ja schon so aufgebaut, zweites hatten meine bisherigen Cats immer gleich einen Twin-Antrieb bekommen, was heute bei Cats ja mehr oder weniger Standard ist, also nur einen Motor damit es mal was anderes ist. Zu guter letzt schwebte mir noch die Idee im Kopf aus diesem Projekt zu einem späterem Zeitpunkt meine erstes L1 Projekt fürs SAW zu machen, d.h. mit nur einer Zelle zu fahren. Und aufgrund der sehr geringen Energiemenge bei L1 und des höheren Aufwandes beim Umbau eines Reglers für eine Zelle und zuletzt auch das höhere Gewicht eines Twin-Antriebs macht für mich performancemässig der Single-Antrieb am meisten Sinn.

    Aber zurück zum mehrzelligen Setup. Ich wollte für das Projekt nichts neu kaufen, da sowieso bei mir reichlich Motoren und Akkus arbeitslos rumliegen. Darunter befinden sich auch einige Motoren mit Drehzahlen um die 2500-2700kV in der 1520er bis 1540er Größe, da sollte schon was von passen. Gegen Ende letztes Jahres h
    atte schon
    meine Miss Madison wieder fit gemacht mit so einem Motor an 4s. Das ergibt Lastdrehzahlen von ca. 35-38k und schön niedrige Ströme unter Verwendung von Props um die 31-30 mm. Schlussendlich ist ein Tenshock EZ 1530/11 geworden.
    Als Lipo hatte ich in der Miss Madison einen Turnigy Nano Tech mit 1000mAh mit 70c, den ich normalerweise in meinem Mini Pylon Flieger verwende. Da ich zwei davon habe, sonst wird es auf dem Flugfeld schnell langweilig, war schnell klar, dass diese auch in den Cat kommen sollten. Entweder einzeln angeschlossen oder parallel. Einige untätigen Steller mit 40-100A befanden sich auch noch in meinem Sammelsurium und die 45A Variante eines YPE musste dann unter Beweis stellen was er kann.

    to be continued …

  5. #5
    Amperejunky Avatar von Shark
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    Hello,

    weiter geht's im Text:

    Da es einiges, wie schon erwähnt, zu überarbeiten gab wurde der Rumpf erst einmal komplett ausgeräumt. Das direkt mit Harz eingeklebte Servo ließ sich doch durch eine Drehbewegung leichter entfernen als gedacht und das Stevenrohr, welches genau im Durchbruch auch noch einen S-Schlag aufwies, sowie die Wassereinlässe aus Alu waren mit dem Lötkolben schnell gelöst und entfernt. Ehr mühsam herauszubekommen war das 5mm Sperrholzbrettchen was zur Befestigung des Ruder hinten eingebracht wurde. Gottseidank nur mit 5min Epoxy, was ja bekanntlich zähelastisch bleibt und schnell nachgab als das Brettchen in der Mitte mithilfe der Powerfeile durchtrennt war. Was ich immer noch nicht verstehe ist, wie man die M3 Gewindeschrauben zur Befestigung des Ruders einfach in in gebohrte Löcher in so ein Holzbrettchen schrauben kann ohne Mutter und co ... .

    Danach wurden erstmal alle Klebereste rausgeschliffen. Auch der Deckel wurde erst einmal vom Styropor befreit und die Klebereste mit der Powerfeile beseitigt. Darauf folgte das ein laminieren der Verstärkungen. Dem Deckel verpasste ich am umlaufenden Rand zusätzlich ein paar Rovings plus zwei weitere Lagen 100er Glas. Der Tunnelbereich des Rumpfs sowie die Laufflächen der Kufen bekamen zwei Lagen 90er Kohle spendiert. Abschluss im Rumpf bildete dann eine Lage 50er Glas. Dieses nachlaminieren ist dann doch immer schwieriger und zeitaufwändiger wie man am Anfang denkt. Da kann man auch schon fast einen neuen Rumpf laminieren. Dafür ist der Rumpf jetzt an den wesentlichen Stellen ausreichend steif bzw. bretthart, hat aber auch um gute 40g Gewicht zugelegt.
    Zusätzlich wurde hinten im Überhang eine Aluplatte eingeklebt und über laminiert, um darin dann später vernünftig Gewinde rein zu schneiden und daran dann den Ruderausleger befestigen zu können.

    Während der Trockenzeit habe ich dann mittels einer Zeichnung schon mal den neuen Wellendurchbruch ermittelt sowie die Teile für den Motorspant angefertigt damit es am nächsten Tag zügig weiter gehen konnte.

    to be continued …

  6. #6
    Amperejunky Avatar von Shark
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    Moin,

    aufgrund der Vorbereitungen währen der Trockenzeit ging der Aufbau dann doch recht schnell. Ruderausleger mit Strut verschraubt und Strut eingestellt. Struteinstellung 0° Anstellung und plan auf dem Tisch. Motorhalter provisorisch mit Sekundi verklebt und Wellendurchbruch rein gedremelt. Dann ein Stevenrohr gebogen, Motor mit Kupplung an den Motorspannt geschraubt und alles zur genauen Montage in den Rumpf gesetzt. Da ich davon ausging, dass ich die Welle bei der Optimierung sowieso verstellen muss habe ich gleich für den Wellendruchbruch ein Stück Rohr eingesetzt mit dem Innendurchmesser des Stevenrohrs um später nicht die Verklebung lösen zu müssen. Als alles so passte wie ich mir das vorstellte wurde alles zuerst mit Sekunde fixiert mit 24h Harz, angedickt mit Baumwollflocken und Microballons, verklebt. über die Klebestellen lege ich immer noch ein Stück Gewebe für die Optik aber auch für die Festigkeit. Das anschleifen der aller Klebeflächen sollte man natürlich nicht vergessen ...

    Für das Servo habe ich einen kleinen Aluwinkel mit einer entsprechenden Verschraubung versehen. Dieser bildet den vorderen Fixpunkt des Servos. Der hintere Fixpunkt besteht einfach nur aus einer Platte wo das Servo mit seiner Befestigungslasche eingeschoben wird, damit man sich nicht einen abrechen muss um das Servo hinten einzuschrauben. Das alte Rudergestänge konnte ich nach etwas zurechtbiegen auch weiterverwenden.

    Nach dem aushärten der Klebestellen war dann der Einbau der Elektronik auch schnell getan. Empfänger und Steller fixiere ich immer doppelseitigen Spiegeltape von Tesa. Die Akkus passen genau von der Breite her in die Kufen des Cats und wurden erstmal nur an der Kufeninnenseite mit dem doppelseitigen Spiegeltape befestigt und mit einem Schaumstoff (Verpackungsmaterial) zwischen Akku und Deckelrand zusätzlich nach unten gedrückt. So konnte es dann zur ersten Ausfahrt gehen.

    to be continued …
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  7. #7
    Amperejunky Avatar von Shark
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    Für die Erstfahrt hatte ich erst einmal einen 32er Tenshock Prop montiert der nur noch 31mm Durchmesser hat und den SP auf 12cm vor den Enden der Kufen eingestellt. So müsste der Kat auf gute 70km/h kommen nach meiner Hochrechnung mit dem TS 1530/11 an 4s. Ferner hatte ich mich entschlossen die beiden 4s Packs einzeln zu fahren anstatt parallel, da sie die geforderte Leistung eigentlich wegstecken können sollten und ich sowieso keine WK für den Motor vorgesehen habe. Somit komme ich nicht in die Verlegenheit lange zu fahren und den Motor thermisch zu überfordern. Der zweite Akku kam aber mit an Bord um etwas mehr Gewicht. Der Cat brachte so nicht ganz 900g auf die Waage.

    Von der ersten Fahrt war ich dann doch überrascht. Wie aus den diversen Threads über die Micro Drifter bekannt, muss man die Micro Maritimo auch zügig beschleunigen damit sie nicht anfängt mit dem Bug zu wippen, aber wenn sie erstmal liegt, dann liegt sie wie ein Brett. Auch die Kurven waren gut zu fahren und dank des Ruders hinter dem Propeller auch in beide Richtungen gleich gut.

    Nach den ersten beiden Fahrten mit der Erkenntnis, das der Cat innen staubtrocken war, konnte auch die Messtechnik eingebaut werden. Sprich GPS und Datenlogger von SM Modellbau. Damit ergaben sich dann bei den nächsten Fahrten folgende Daten als Ausgangsbasis für die Optimierung bzw. Performancesteigerung:

    Speed lag ausbeschleunigt auf den Graden bei 74km/h, etwas mehr als erwartet, bei einem Leistungseinsatz von 370W (25-26A @14,5 V) und einer Drehzahl von rund 36500 rpm.

    to be continued …
    Geändert von Shark (21.July.2020 um 19:05 Uhr)

  8. #8
    Amperejunky Avatar von Shark
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    Wenn ich von Performancesteigerung spreche, meine ich nicht einfach mehr Leistung umsetzen und damit schneller zu werden, sondern durch Optimierung verschiedener Details bei mehr oder weniger gleichen Leistungsansatz schneller zu werden. Dieses ist ein schwierigerer Ansatz bei dem viel ausprobieren und genau beobachten muss, aus meiner Sicht aber auch der vielversprechendere ist. Grade dann wenn man z.B. bei Oval (Dreieck) Rennen oder beim SAW in den Klassen mit niedrigeren Zellenzahlen von der zur Verfügung stehenden Energie begrenzt ist.

    Nachdem die Ausgangsdaten ermittelt waren, war mein erstes Ziel den Leistungseinsatz erst einmal unter die 300W zu drücken. Da der Rumpf lackiert worden ist vom Vorbesitzer und somit alle Abrisskanten ehr rund als scharf, wurden diese erst einmal scharfkantig geschliffen. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich die Geometrie der Stufen mit angepasst. Diese sind vom V- und Anstellwinkel nicht symmetrisch. Ferner haben sie auch nicht die gleiche Höhe, so dass der Cat wenn man ihn auf eine ebene Platte stellt leicht kippelt. Durch leichtes abschleifen der hohen und anspachteln der niedrigen Stufen konnte ich aber alles zu meiner Zufriedenheit korrigieren.

    Wie auf dem Bild zu sehen ist, sind die Laufflächen natürlich durch die Schleiferei nicht unbedingt mehr so ansehnlich aber in Wettbewerbskreisen gang und gäbe. Dieses führte dann zu einem lustigen Kommentar am See von ehr unerfahrenden Schiffsmodellbauern in diesem Bereich bei einen meiner Testfahrten. Die Reibung müsste ja schon recht ordentlich sein bei diesen hohen Geschwindigkeiten wenn da schon Farbabrieb an den Laufflächen ist

    Obwohl man nicht zwei Sachen gleichzeitig ändern soll, habe ich auch noch die Tunnelfläche nach hinten mit seitlich Platten im Bereich des Überhangs verlängert, um so etwas mehr Auftrieb zu bekommen und den aerodynamischen Druckpunkt etwas weiter nach hinten zu bekommen.

    Bei den nächsten Fahrten war deutlich der Effekt der Änderung zu spüren, vor allem der der scharfen Abrisskanten. Der Cat kam deutlich schneller frei und lief auch freier, da ein gewisser Sogeffekt der runden kannten fehlte. Schnell war klar für ein sichereres Fahrverhalten muss der SP jetzt weiter nach vorne. Dieser wanderte dann auf 13cm gemessen von der hinteren Abrisskante.

    Performancemäßig gings es auch in die richtige Richtung nicht viel aber ein wenig. Es gab ein Geschwindigkeitsplus von 2km/h bei 20W weniger Leistungseinsatz. Also 76km/h bei 350W ausbeschleunigt auf den Graden.

    to be continued …
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  9. #9
    Amperejunky Avatar von Shark
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    Neben dem besagten 32er TS Propeller habe ich parallel noch einen modifizierten TFL 3719 Propeller getestet. Dieser ist auch auf 31mm reduziert und an der Abrisskante überarbeitet. Der Prop arbeitet insgesamt etwas effektiver und bring den Cat auf 76 km/h @ 335W und nach dem schleifen der Kanten auf 78km/h @ 315W. Also auch wieder ein Geschwindigkeitsplus von 2km/h bei 20W weniger Leistungseinsatz.

    Da das originale Ruder sehr lang ist und das Ruder im allgemeinen Cats und Riggern den größten Widerstandsanteil hat ( ca. 50% +) lag es nahe an dieser stelle anzusetzen um weiter Leistung einzusparen. Ich schaute also was so noch in meinen Sammelsurium vorhanden war und nach ein paar kleinen Anpassungen zur vernünftigen Montage an den vorhandenen Ruderausleger fanden sich entsprechend drei weitere Ruder zum testen. Auf den Bildern sind diese zu sehen mit Kennzeichnung der Verschraubhöhe und der dann effektiven Eintauchtiefe. Ganz links ist das originale Ruderblatt zu sehen.

    Als erstes wurde das nächst kleinere Ruder getestet um sich langsam ran zu tasten. Allerdings blieb der gewünschte Erfolg aus was den Leistungsbedarf angeht und die Performance des Cats blieb die gleiche. Grund dafür, obwohl die Eintauchtiefe geringer ist, ist wahrscheinlich die Tatsache, dass die Flächen der Ruder so gut wie gleich sind. Das originale Ruder läuft unten etwas zusammen, wohingegen das kürzere eine konstant Breite hat.

    Daraufhin bin ich gleich zum letzten Ruder übergegangen, weil ich mir von der größeren Breite dann etwas mehr Führung versprach bei so einem kurzen Ruder. Außerdem ist es auch nur ein drittel so dick wie die anderen Keilrunder mit 3mm Dicke.
    Leider brachte auch das Ruder nicht den gewünschten Erfolg. Es fehlte einfach die Führung. An ein sauberes grades anfahren war nicht zu denken der Cat kringelte sich mehr oder weniger gleich ein beim beschleunigen, so dass keine vernünftige Grade fahren konnte für ordentliche Messwerte. Das war schon etwas frustrierend

    to be continued …
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  10. #10
    Titsch-Titsch... Avatar von The Flying Dutchman
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    Dieses ruder war glaube ich von Camille (franzoser), dropfenform, vielleicht bringt das etwas?20200722_181440.jpg
    Was nicht passt, wird passend gemacht!

  11. #11
    Der Bastler
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    Ich würde da was wie Nr 2 machen, leicht trapezförmig aber aus einer Messerklinge.

    Gruß Heiko

  12. #12
    Amperejunky Avatar von Shark
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    Moin,
    erstmal Danke an alle dir mir hier oder privat über PN Tipps zur Lösung des Problems mit dem Ruder und der Führung gegeben haben.
    Das Problem ist längst gelöst. Ich hänge mit meiner Berichterstattung etwa 4-5 Wochen zurück. Nur erstmal nur soviel, man muss nicht das Symptom bekämpfen sondern die Ursache für das Problem. Was sprichwörtlich und örtlich weiter vorne zu suchen ist ...

    Aber der Reihe nach:
    Da ich keine spontane Idee für das Ruderproblem hatte, es aber irgendwie vorwärts gehen sollte wurden erstmal diverse Props getestet auf ihr Anfahrverhalten und ihr Speedpotential. Den die knappen 80km/h sind je mehr für das Sonntägliche rumcruisen .
    Zuerst 2-Blatt Props mit mehr Steigung und dann auch 3-Blatt Props, alle mit 31mm Durchmesser. Schnell waren die 90km/h erreicht. Beste Ergebnisse lieferte dann ein modifizierter TFL 3617/3. Der beschleunigte den kleine Maritimo auf gute 102-103 km/h bei gut 470-500W Eingangsleistung. Grade bei den 3-Blatt Props zeigte sich wieder Probleme mit der Kursstabilität beim anfahren durch den größeren Lift gegenüber den 2-Blatt Props. Dafür halten sie die Nase des Cats aber bei hohen Geschwindigkeiten besser unten.
    Mit den guten 100km/h war ich wieder meinen gesteckten 120+ für dieses Projekt wieder ein Stück näher gekommen.

    Was ich auch feststellen konnte war, dass der kleine Cat mit seinen fast planen (ohne V-Winkel) Laufflächen zwar auch noch sehr gut bei leichten Wellen (von vorne oder von hinten) fährt aber dabei etwas langsamer ist und auch etwas mehr Leistung (20-30W) dafür benötigt. Dieses Verhalten kenne ich üblicherweise von meinen andern Booten sonst nicht so. Grade nicht, dass sie mehr Leistung benötigen. Den Geschwindigkeitsverlust kommt wahrscheinlich dadurch, dass der Prop, weil er etwas höher aus dem Wasser kommt, nicht mehr genug Grip hat und daher nicht mehr so effektiv arbeitet. Den Leistungszuwachs kann ich mir nur durch mehr Reibung durch mehr benetzte Lauffläche oder durch ein weniger effizientes Luftpolster im Tunnel erklären. Die gestaute Luft im Tunnel kann ja bei Wellen unter den Kufen her entweichen.

    to be continued …

  13. #13
    Amperejunky Avatar von Shark
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    Beim Testen der verschiedenen Propeller kam mir ein glücklicher Zufall zu Hilfe. Als ich mal wieder langsam in Verdrängerfahrt zum Steg zurück schipperte fiel mir auf, dass Wasser ab ca. 1/3 der Rumpflänge über das Deck lief. Das machte mich etwas stutzig.
    Beim scharf Schleifen der Abrisskannten hatte ich mich nur auf den beim Gleiten wichtigen hinteren Teil konzentriert, aber nicht auf den vorderen, da ja ehe nicht mehr im Wasser. So strömte jetzt das Wasser um die vorderen Teil der Kufen herum, dann die äußere Bordwand hoch und durch den noch runden Übergang zum Deck auf dieses drauf. Solange der Cat grade im Wasser liegt relativ symmetrisch auf beiden Seiten. Fährt man jetzt eine (leichte) Kurve, egal welche Seite, und der Cat legt sich ein wenig in diese herein, dann ist diese Überspühlung asymmetrisch und erhöht den Kurvendrang bzw. den Grip am Bug. Dieser Überspühlungseffekt hört erst auf wenn der Bug richtig frei kommt. Dieses geht aber nur, wenn das Heck entsprechend Führung hat und die seitlichen Kräfte im Zaum halten kann, sprich das Ruder groß bzw. lang genug ist. Der erkannte Effekt macht auch das etwas problematischere Anfahren mit stärker liftenden Props erklärbar.

    Aber wie Abhilfe schaffen? Ein scharf schleifen der Kanten im Bug würde nicht wirklich helfen, da die Winkel einfach nicht spitz genug sind. Also wurden 3x3 Dreiecksleisten an den Übergang zur Bordwand geklebt (wie auf den Bildern zu sehen). Vorsorglich auch erst einmal hinten, was aber wie sich später raustellte nicht wirklich muss. So entsteht eine schöne Abrisskante die auch noch das Wasser seitlich vom Rumpf weg lenkt.
    Um Veränderungen am U-Schiff aber auch sonst erst einmal zu testen, ohne gleich den Rumpf durch Kleber zu verunstalten oder später wieder mit mühsamer Arbeit in den Ursprungszustand zu versetzen, klebe ich zuerst Kaptonband (transparent gelb) auf dem Rumpf. Dieses lässt sich nämlich rückstandsfrei entfernen, klebt aber hervorragen. Darauf werden dann die Leisten / Modifikationen mit Sekunde aufgebracht.

    Das Resultat war wie erhofft. Beim Losfahren sieht man sofort wie das Wasser nach außen weggeleitet wird, der Cat kommt schneller frei und lässt sich einfacher durch langsame Kurven fahren. Durch diese Modifikation ist es auch möglich geworden mit dem kurzen Ruder (Nummer 4 auf den obigen Bildern) zu fahren .

    to be continued …
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  14. #14
    Forenlegende Avatar von Ch.Lucas
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    Hi Patrik,
    nettes Bötchen. Mit den aussen angebrachten Spritzkannten kann man aber auch zuviel ablöung bekommen. Ich hatte das mal bei einem F1 Cat mit Aussenborder gemacht , der sich danach völlig anders verhalten hat . Er hat ganz leicht Rollen nach Kurvenauswärts produziert. Auf der Geraden super sauber aber eben diese Rollen.
    Wenn Du noch etwas Spielen möchtest empfehle ich dir mal einen schmallen Ski in der Mitte im Tunnel zu montieren. Ein , bei dem Boot 2 ccm breiter Ski aus CFK nur mit zwei Abstandsbolzrn angeschraubt, so dass man den Anstellwinkel verstellen kann . Damit lässt sich der Ski mit mehr Winkel als die Tatzen/Schwimmer einstellen wodurch der Tunnel weniger angestellt läuft . Irgendwann macht der immer zuviel Auftrieb . Wird dann halt zum Tri.

    Happy Amps Christian
    Happy Amps Christian
    GO FAST TURN RIGHT AND GET OUT OF MY WAY

  15. #15
    Amperejunky Avatar von Shark
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    Hallo Christian,

    naja, grade die F1 Cats leben halt von dem griffigen Kurvenverhalten wenn sie auf die Nase gedrückt werden. Zum einen durch die benetzte Fläche als auch durch das einhaken der inneren Kufe. Durch Leisten kann das natürlich verringert /unterbunden werden. Ich will ja mit dem Cat nicht wirklich durch die Kurven räubern sondern nur normal umdrehen und vernünftig geradeaus Anfahren und beschleunigen. Für bessere Kurvengängigkeit wäre auch etwas mehr V-Winkel sicherlich vom Vorteil.

    Das mit dem Ski ist eine interessante Idee, aber zusätzliche Reibungsfläche spare ich mir erstmal lieber. Gibt ja noch andere Möglichkeiten den Staudruck im Tunnel zu verringern ...

    Aber zurück zur Micro Maritimo.
    Durch das nun fahrbar gewordene kürzere Ruder fehlt natürlich auch etwas Druck auf den Bug was die Flipneigung entsprechend erhöht. Daher wanderte der Schwerpunkt erstmal 1cm auf jetzt 14cm weiter nach vorne. Weil das aber beim schnellen beschleunigen aber immer noch nicht reichte wurde der Strut um 1.5° angestellt um so die Schubachse näher unter dem SP herlaufen zu lassen. Mit einem modifizierten und auf 31mm reduzierten 40er TS Prop waren so jetzt problemlos 93-96km/h drin bei 340-370W Eingangsleistung. Gegenüber dem Projektstart also ca. 25% Speedzuwachs bei minimal weniger Leistungseinsatz und das alles mit minimalem Kostenaufwand.

    to be continued …

  16. #16
    Amperejunky Avatar von Shark
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    Als nächstes stand der erst Ausflug in den ein 1S (L1) Bereich an um da erste Erfahrungen zu sammeln.

    Dafür wurde zunächst ein YEP 100A Steller nach dem im Nachbaruniversum vorgestellten Prinzip für den 1S betrieb umgebaut (Schritt 2) und mit einer zweiten Spannungsversorgung ausgerüstet. Da ich die Stromversorgung mit einem kleinen 2s 300-450mAh Akku realisieren wollte, war ich mir am Anfang unschlüssig wie das mit der Stromversorgung des Empfängers aussah. Die Multiplex Empfänger haben einen Spannungsbereich von 3,5-9V, also kann man da problemlos direkt 2s anschließen. Aber auch das Servo muss HV fähig sein und da war ich mir fast sicher, dass das Noname Servo was ich mit dem Cat erworben hatte dann sicherlich in Flammen aufgehen würde.
    Das Problem löste sich aber sehr schnell als ich verstanden hatte, das die Stromversorgung des Steller direkt zwischen Antriebsakku und dem auf dem Steller verbauten BEC bzw. der Aufbereitung der Spannung für das Steuerteil durchtrennt wird. Somit ersetzt / simuliert der 2s Stützakku nur den normalen Antriebsakku und die Stromaufbereitung und das BEC funktionieren wie gewohnt. Man könnte also von 2-6s alles anschließen und den Motor trotzdem an einer Zelle betreiben.

    Für den ersten Trockentest des umgebauten Stellers kam der höchst drehende Motor den ich habe zum Einsatz, ein TS EZ 1540/3 mit ca. 7300kv und eine alte Zelle von einem 5050er 20c Oval Wettbewerbspacks. Da alles auf Anhieb problemlos lief, wurde alles in den Cat montiert um es auch auf dem Wasser zu testen. Durch die zu erwartende geringe Lastdrehzahl von 25-26k brauchte man sich nicht über neue Speedrekorde keine Gedanken machen, aber auch nicht das der 100A Steller überfordert würde.
    Auf dem Wasser kamen dann die von mir erwarteten 60km/h heraus bei nicht ganz 50A Stromaufnahme @ 3,75-3,7V Lastspannung. So konnte man dann doch mit der einen Zelle ca. 4-5 min gemütlich durch die Gegend cruisen.

    Für ein ernstes 1s Setup sollte der Motor dann doch schon 14000-17000kV und der Steller auch deutlich mehr Strom abkönnen. Aber das sind Überlegungen für später.

    to be continued …

  17. #17
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    Nach dem eintägigen 1s Intermezzo wurde wieder das vorherige 4s Setup eingebaut. Um weiter Energie zu sparen kam ich auf die Idee die Laufflächen noch mal abzusetzen und deren Fläche zu halbieren. Dazu kam erst mal wieder Kaptonband auf die Flachen auf die dann 1mm dickes Balsa geklebt wurde mit Sekunde. Darauf kam dann noch eine 0,2mm dicke Carbonplatte als eigentliche Lauffläche. Um etwas mehr Querstabilität zu bekommen wurde die neuen Laufflächen je Seite 5mm nach außen versetzt.

    So ging es dann wieder aufs Wasser. Geschwindigkeitsmäßig hat sich nichts getan, wahrscheinlich weil ich den Strut / Prop nicht um den Betrag der Aufdopplung herunter gesetzt habe, aber die benötigte Leistung ist um ca. 30-40W gesunken. Also wieder eine kleine erfolgreiche Änderung

    to be continued …
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  18. #18
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    Da es ja noch schneller werden sollte, ich aber mit meine Sortiment an kleinen zweiblättrigen Props mit hoher Steigung am Ende war blieb nur noch die Option die Drehzahl zu erhöhen. Da befand sich doch noch ein TS CZ1 1530/7 mit 3900kV in meinem Sortiment. Der dreht somit 50% mehr als der TS 1530/11 aus der EDF Serie, was erstmal wieder Luft zum experimentieren schafft.
    Schnell war der Motor eingebaut, doch die Frage nach dem Propeller für die erste Fahrt mit dem Motor stand noch im Raum. Ich wollte den 45A Steller nicht gleich am Limit betreiben. Prinzipiell braucht ein Boot für eine bestimmte Geschwindigkeit eine gewisse Leistung. Diese ist mehr oder weniger unabhängig von der Propellergröße und Drehzahl mit der die Geschwindigkeit erreicht wird unter der Annahme, dass die Propeller in etwa den gleichen Wirkungsgrad haben. Von einer vorherigen Fahrt mit einem modifizierten und auf 28mm reduzierten TS 30er Prop war der effektive Vorschub pro Umdrehung bekannt. Mit der neuen höheren Drehzahl kam ich überschlägig auf die knappen 100 km/h die ich auch in den Fahrten zuvor hatte. Damit sollte es vom Speed und Leistung her im grünen Bereich sein.

    Wie die nächsten beiden Fahrten zeigten passte die Abschätzung sehr gut. Genau 100 km/h waren zu verbuchen bei 390W Eingangsleistung und 26A im ausbeschleunigten Zustand. Dieses benötigte Leistung ist zwar etwas größer, ist aber dem minimal schlechteren Wirkungsgrad des Motors als auch des Propellers geschuldet. Größere Propeller mit weniger Drehzahl sind halt bekanntlich etwas effizienter.

    coming next: Das große Umstyling

  19. #19
    Forenlegende Avatar von Ch.Lucas
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    Hi Patrik,
    sehr schöne Experimente, das gefällt mir. Den Ski habe ich an zwei F1 Cats getestet und beide waren mit dem Ski schneller bei weniger Leistungsaufnahme. Ich habe den Ski so angstellt wie schon beschrieben aber zusätzlich war er am Heck um einige Millimeter tiefer wie die Schwimmer aussen. So fährt das Boot auf der Geraden nur hinten auf dem Ski und die Schwimmer berühren praktisch nicht mehr das Wasser , dichten nur noch den Tunnel ab. Ein Monoski läuft immer Widerstandsärmer wie zwei Tatzenski mit gleicher Laufflächengeometrie und anstellwinkel. Man kann dem Ski auch noch einen leichten Radius geben , quasi ein Cupping der Lauffläche über die ganze Skilänge. So eine Lauffläche mit einem Radius von 6 Metern hat den geringsten Lauf Widerstand. Stammt aus Peter Du Canes Buch „High Speed Small Craft“ . Du Cane war Konstrukteur der Britsch Vosper Werft und auch des Crusader von John Coob.

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  20. #20
    Amperejunky Avatar von Shark
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    Hi Christian,

    ah, jetzt verstehe ich genau was du mit dem Ski meist. Klar wenn man die Lauffläche von zwei (eigentlich vier wegen der hochgesetzten Stufe) auf eine reduziert sollte man weniger Widerstand haben. Ist die Frage ob man das hinsichtlich Propellerdrehmoment und Stabilität um die Querachse hinbekommt bei einem Modellboot wenn die äußeren Schwimmer / Kufen das Wasser nicht mehr berühren.
    Interessant wäre auch die Frage unter welchen Bootstyp es dann fallen würde ...

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