Ergebnis 1 bis 20 von 20
  1. #1
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    Standard Holz Outrigger Eigenbau

    Hallo zusammen.

    Will die kalte Jahreszeit nutzen und mir einen Holz Rigger bauen.

    Jetzt hab ich gelesen das viele erst mit Balsaholz den Rumpf und Schwimmer bauen und dann alles mit 0,4 mm Birkensperrholz beplanken.

    Nun meine frage wärs nicht einfacher direkt alles aus 3 oder 4mm Birkensperrholz zu bauen?

    Somit würde man sich einen Arbeitsschritt sparen.

    Macht das gewichtstechnisch einen so großen unterschied?

    Wo sind die Vorteile der Balsa Methode?
    Geändert von Tightologe (2.November.2018 um 21:57 Uhr)

  2. #2
    Real Raceboater Avatar von carphunter
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    Gewicht ! Ich kenne Modellbauer die schauen nach jedem Gramm, ansonsten wären solche Geschwindigkeiten und das mit einem 120 Seaking an 4S nicht möglich. Und das Video ist von 2015, liegt also schon einige Jahre zurück.



    Alles mögliche an RC Booten: http://www.youtube.com/user/TheRCPowerboats

  3. #3
    Real Raceboater Avatar von carphunter
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    Hier mal ein kleiner Baubericht. Hast du aber wahrscheinlich schon gesehen.





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  4. #4
    Real Raceboater Avatar von carphunter
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    Du kannst halt mit Balsa für sehr kleines Geld viel realisieren und experimentieren. Die Stabilität erreicht man indem man immer auf die Faserrichtung achtet (heißt lieber 2 lagig mit verschränkter Faserrichtung eine Wandung bauen, wie eine dickere Balsaplatte zu nehmen).
    Und Reparaturen sind mit Sekundenkleber auch schnell erledigt. Ich habe früher immer einfach darauf los gebaut und versucht meine Überlegungen umzusetzen. Man kann sich dann halt auch sehr gut eine Vorstellung davon machen wie sich was auswirkt.


    Alles mögliche an RC Booten: http://www.youtube.com/user/TheRCPowerboats

  5. #5
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    Hallo carphunter.

    Danke für die schnelle Antwort.

    Ja hab deine Videos von deinem Rigger alle schon mit großer Begeisterung verfolgt.

    Dann werde ich mich mal mit Balsa versuchen.

    Was für eine Stärke ist denn gut geeignet ich hätte jetzt 3 oder 4mm genommen bzw wie du sagst z.b 2x 1,5mm platten nehmen und die in verschränkter Faserrichtung verkleben ?

    Wie funktioniert denn später das Beplanken großzügig Sekundenkleber auftragen und dann das dünne Sperrholz einfach aufkleben?

  6. #6
    Real Raceboater Avatar von carphunter
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    Nimm 2x 1,5mm das ist ausreichend (und verschränken 45°). 1 Platte längs kann man dann in einem Stück zurecht schneiden, 2 Platte in Teilsegmente im 45° Winkel verkleben und dann dementsprechend beschneiden bzw. in Kontur schmirgeln. Wenn der Rumpf dann fertig ist werden alle 4 Seiten mit dem 0,4 Sperrholz beplankt. Sekundenkleber dementsprechend großzügig auftragen und das Sperrholz auftragen und wieder beschneiden sprich in Kontur bringen. Mann muss halt darauf achten das alles mit Sekundenkleber benetzt ist. Am Schluss wird so auch das komplette Boot versiegelt mit dem Sekundenkleber und einem Zewa. Ich habe da immer dünnflüssigen und mittelflüssigen Sekundenkleber dafür benutzt. Pass aber gut auf deine Finger und Augen auf, der Sekundenkleber entwickelt da schon eine gute Temperatur und Dampft recht ordentlich.


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  7. #7
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    Ok dank dir dann werd ich mich mal ans Werk machen.

    Was hälst du davon wenn man mit wasserfesten Leim beplankt, so kenne ich das noch aus dem Flugzeugmodellbau das Sperrholz wird dann aufgebügelt?

  8. #8
    Real Raceboater Avatar von carphunter
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    Wir können hier bestimmt diverse Fertigungsmethoden durchgehen wo alle Funktionieren. Du machst es einfach so wie du es am besten hälst oder es dir möglich ist. Ich zu meiner Zeit habe es so von einem Kollegen beigebracht bekommen und bin halt dabei geblieben. Man muss auch kein Sekundenkleber zum versiegeln nehmen, da gibt es bestimmt auch einen gescheiten Streichlack wo die Bedienungen erfüllt. Das schöne ist ja das du bei dieser Bauweise viel experimentieren kannst. Bei Baufehlern einfach neu machen oder abändern, so ein bisschen Balsa kostet nicht viel.


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  9. #9
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    Ja da hast du allerdings recht gibt sicher einige Herangehensweisen.

    Ich werd einfach mal loslegen danke für die Tips ich halte euch einfach mal auf dem laufenden wie es voran geht.

  10. #10
    Drehzahlprinz Avatar von riggerdirk
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    Zitat Zitat von Tightologe Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen.

    Will die kalte Jahreszeit nutzen und mir einen Holz Rigger bauen.

    Jetzt hab ich gelesen das viele erst mit Balsaholz den Rumpf und Schwimmer bauen und dann alles mit 0,4 mm Birkensperrholz beplanken.

    Nun meine frage wärs nicht einfacher direkt alles aus 3 oder 4mm Birkensperrholz zu bauen?

    Somit würde man sich einen Arbeitsschritt sparen.

    Macht das gewichtstechnisch einen so großen unterschied?

    Wo sind die Vorteile der Balsa Methode?

    Hallihallo,

    aus meiner Sicht empfiehlt sich eine Mischbauweise aus beiden Materialien.
    Eine reine Balsabauweise einlagig bietet den Vorteil des geringsten Gewichtes allerdings mit dem Nachteil einer sehr geringen Bruchfestigkeit quer zum Holzfaserverlauf.
    Eine deutlich bessere Festigkeit bietet eine 90 Grad- Überkreuzverklebung zweier halb so dicker Balsaplatten.
    Eine grundsätzlichen Nachteil hat eine reine Balsabauweise... die Oberfläche bietet eine nur unterdurchschnittliche Schlagfestigkeit.
    Am fertigen Vollbalsaboot dringt an angeschlagenen Stellen immer wieder Wasser ins Holz ein. Folge: Flickstellen und damit einhergehend stetige Gewichtszunahme des Bootes.

    Eine reine Sperrholzmethode bringt eine ungleich bessere Schlagfestigkeit, mit dem Nachteil einer spröden Splitterungstendenz bei starken Schlägen. Reine Sperrholzrümpfe mit "Bulletproof" -Anspruch fallen in aller Regel überproportional schwer aus.

    Die aus meiner Sicht beste Methode ist die Mischbauweise aus überkreuz zweilagiger Balsaschicht plus dünner Sperrholzschicht für die gewünschte Schlagfestigkeit. Die weicheren Balsaschichten bilden eine effektive Dämpfungsschicht, die bei der spröden Sperrholzschicht ihre Splitterungstendenz abmildert. So gebaute Boote laufen akustisch ruhig und auf Kabbelwellen nicht so dosig "hohl" klingend wie mancher faserverbundlaminierte Rumpf.

    Schöne Grüße,
    Dirk
    Geändert von riggerdirk (5.November.2018 um 20:24 Uhr)

  11. #11
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    Danke für deine Tips

    Habe mich jetzt für die Mischbauweise entschieden, auch aus dem Grund weil Balsa und dünnens Sperrholz deutlich angenehmer zu verarbeiten sind wie dicke Sperrholzplatten.
    Da das mein erster Eigenbau Rigger bzw mein erster Rigger überhaupt ist stehen natürlich noch einige Fragen im Raum.
    Habe das Forum und andere Internetseiten schon durchforstet und somit wurde schon einiges geklärt.

    Kurz zu meinem Rigger soll ein 4s Rigger werden länge Rumpf beträgt c.a 70cm soll hauptsächlich für schnelle geraden sein.
    Braucht man dann trotzdem diese Gleitkeile soweit ich weis sind die für schnelle Kurven gedacht?

    Grüße
    nic
    Geändert von Tightologe (5.November.2018 um 23:36 Uhr)

  12. #12
    Real Raceboater Avatar von carphunter
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    Meinst du hinten links bei meinem 4S Rigger, wenn ja dann brauchst du die nicht. War bei meinem Ringer auch nur wegen schnellen rechts Kurven verbaut worden. Mein Rigger ist nämlich ein Kompromiss aus Oval und SAW.


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  13. #13
    Real Raceboater Avatar von MiSt
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    Jede Menge zu Riggerkonstruktionsprinzipien mit jeweiligen pros und cons von Dirk: https://www.rc-raceboats.de/forum/sh...l=1#post299552
    Gruß Michael St*****

    Beware the fisherman, who is casting out his line into a dried up river bed.
    Don't try to tell him, 'cos he won't believe you.
    Throw some bread to the ducks instead, it's easier that way
    (Tony Banks, Genesis)

  14. #14
    Drehzahlprinz Avatar von riggerdirk
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    Zitat Zitat von Tightologe Beitrag anzeigen
    Danke für deine Tips

    Habe mich jetzt für die Mischbauweise entschieden, auch aus dem Grund weil Balsa und dünnens Sperrholz deutlich angenehmer zu verarbeiten sind wie dicke Sperrholzplatten.
    Da das mein erster Eigenbau Rigger bzw mein erster Rigger überhaupt ist stehen natürlich noch einige Fragen im Raum.
    Habe das Forum und andere Internetseiten schon durchforstet und somit wurde schon einiges geklärt.

    Kurz zu meinem Rigger soll ein 4s Rigger werden länge Rumpf beträgt c.a 70cm soll hauptsächlich für schnelle geraden sein.
    Braucht man dann trotzdem diese Gleitkeile soweit ich weis sind die für schnelle Kurven gedacht?

    Grüße
    nic
    Hallo Nic,

    angesichts deines beabsichtigten Einsatzfeldes würde ich dir im Blick auf die gegenwärtige oder künftige Leistungsentwicklung der Akkus für einen 4s-Rigger tendenziell zu mehr Rumpflänge (85-90 cm) und Streckmaß raten. Da hast du mehr Luft nach oben für zukünftige Leistungssteigerungen.
    Aus meiner Sicht gewinnt dabei die Fahrbarkeit des Bootes bei nicht so optimalen Wasserbedingungen.
    Ein kompakt designter Rigger kommt da vergleichsweise abrupt an seinen fahrdynamischen Grenzbereich... der fühlt und sieht sich subjektiv lange gut und sicher an... eine kleines bißchen höhere Welle... und BAM... liegt das Ding auf dem Dach.
    Ein klassisches Beispiel dafür ist mein 20 Jahre alter Old-School-Rigger aus der alten Hydro 2 Klasse.(Videos bei Klaus auf dem Kanal)
    Der hat ein sehr geringes Streckmaß, mit dem du heute selbst in Hydro1 /A nix mehr werden könntest.
    Hingegen macht dich die Länge nicht grundsätzlich langsamer. Für die Größe des Luftwiderstands entscheiden der cw-Wert multipliziert mit Höhe mal Breite der Stirnfläche.
    Ein längerer Rumpf ( bei identischer Breite-bzw. Höhe) lässt einen Rigger beladen im Stillstand weniger tief ins Wasser einsinken, als ein vergleichbar schwerer, kurzer Rumpf. (Das Mehrgewicht, das nur durch die zusätzliche Rumpflänge entsteht, ist in aller Regel zu vernachlässigen).
    Das hat den Vorteil, daß du mit deutlich weniger Gas sauber anfahren kannst. Das kommt daher, daß das Boot in Ruhe speziell den Bug weiter aus dem Wasser hebt, möglicherweise nicht einmal mehr die Holme beim Start durchs Wasser schleift.

    Nur mal so als Ideenanstoß..

    Gruß Dirk

  15. #15
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    Hallo Klaus,

    Genau meinte wie bei deinem 4s Rigger aber gut dann kann ich das für meine Absichten vorerst mal weg lassen.

    Und Dirk danke für deine Anregungen leuchtet mir ein was du sagst, lieber etwas Luft nach oben lassen als direkt an der Grenze zu sein wenn ich ihn etwas länger baue, könnte man sogar bei bedarf noch auf 6s umsteigen.

    Also mit Rumpflänge mein ich den reinen Rumpf ohne Schwimmer Welle etc nicht das wir uns da miss verstehen.

    Da ich momentan noch auf meine Balsa und Sperrholz Lieferung warte dachte ich nutz ich die Zeit sinnvoll und übertrage mal den Plan den ich erstellt habe auf Materialien die ich Zuhause finden konnte um das ganze mal Objektiv betrachten zu können ohne erst Unmengen an Balsa verschwenden zu müssen wenns nacher nicht zusammen passt oder nicht meinen Vorstellungen entspricht sozusagen ein Modell vom Modell.

    Habe jetzt nicht drauf geachtet das es besonders genau wird sollte nur dazu dienen das ich mir mal besser vorstellen kann wie das Ganze dann in Echt ungefähr aussieht.

    Rumpflänge 70cm, Höhe 6cm und breite 8,5cm.

    Schwimmer länge 27cm, Winkel 5 Grad abrisskante

    2cm unter Rumpfboden.

    Breite über alles 50cm

    Hier mal ein paar Bilder. Gerne Anregungen und Verbesserungsvorschläge.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  16. #16
    Real Raceboater Avatar von carphunter
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    Ich würde mich mal auf den Ausdruck "Streckmass" einigen, weil die Rumpflänge selbst nichts bestimmt. Beim Streckmass reden wir von der Schwimmerabrisskante bis zum Prop-Anfang. Übrigens war Dirk damals mein Lehrmeister was den Riggerbau anging, das waren noch Zeiten.


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  17. #17
    Forenlegende Avatar von Klauso
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    Hallo
    Schau mal hier ist eine interessante Seite . Du musst ein wenig suchen , findest bestimmt einen passenden Plan der dir hilft .
    Dieser Rigger ist zb. Beispiel ein von mir gebauter, Idee auf dieser Seite gefunden .

    LG Klaus
    Geändert von Klauso (8.November.2018 um 19:07 Uhr)
    Ich lasse mir meine schlechte Laune von euch nicht verderben .

  18. #18
    Drehzahlprinz Avatar von riggerdirk
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    Hallo Nic,

    Der Bootsaufbau mit Holz bedingt nicht automatisch ein kastenförmiges Rumpfdesign. Ich selber verrunde gerne meine Rumpfkonturen mit einem Bandschleifer. Daher verstärke ich vorsorglich an der einen oder anderen Stelle die Balsainnenlagen. Soll die Rumpfkontur stärker aerodynamisch ausfallen, klebe ich innen genügend dimensionierte Balsadreiecksleisten ein. So schleife ich am Ende den Rumf in den Ecken nicht durch. Und der Rumpfsteifigkeit tut das auch durchaus gut. Da an den Außenkanten das Sperrholz durchgeschliffen ist, muß ich das an den Stellen offenliegende Balsaholz mit möglichst sehr dünnflüssigem Sekundenkleber einlassen ( 3-4 mal mit anschließendem überschleifen, bis ein knackig harte, stabile Rundung entstanden ist.
    Meine Schwimmerlaufflächen (gleichfalls mit Sperrholz beplankt) behandele ich ebenso... ich nehme dünnflüssigen Sekundenkleber, trage eine gute Portion davon auf, und verstreiche ihn mit einem Tempotaschentuch. Das Ganze muß blitzschnell vonstatten gehen, dann werfe ich das Tuch förmlich zur Seite.
    Deine Nasenschleimhäute lassen es dich ganz sicher wissen, ob sie es gut finden, wenn du es nicht tust ;-).
    Die Lösungsmitteldämpfe, die da freiwerden, haben es in sich... also Vorsicht!
    Habe ich mehrere Lagen Sekundenkleber aufgetragen, wird das Ganze mit 120er Schleifpapier überschliffen, bis eine gleichmäßig gräuliche Oberfläche entsteht. Danach glätte ich mit 400er Körnung. Bin ich mit der Oberfläche zufrieden, schleife ich nass mit 600er Körnung.
    Wenn ich dann die Oberfläche mit einem Tuch abreibe, habe ich eine wie glattpolierte Oberfläche vor mir.
    Durch die Behandlung wird die Sperrholzoberfläche knallhart (Klopftest) .
    Eine Alternative ist das Heißwachsen der Laufflächen ( wie beim Skiwachsen, bzw. Racingwachsbehandeln im Windsurfsport).
    Die Methode geht auch, wäre mir aber persönlich auf die Dauer zu pflegebedürftig.
    Manche Fahrer glätten ihre Oberflächen, um sie dann noch einmal in Längsrichtung grob anzurauhen.
    Du siehst, es gibt mehrere Wege, um Gleitwiderstände zu minimieren... man muß seinen eigenen Weg finden.

    Die vorgenannten Entwürfe basieren auf Riggerkonstruktionen, wie sie schon Ende der siebziger Jahre als Verbrennerboote in England entstanden sind. Das JAE- Design ist ein vergleichsweise naß laufendes Konzept, das in aller Regel über seine Laufdauer auch in Kurven mit Vollgas gefahren sein will.
    Das macht im Hinblick auf seinen ursprünglichen , angedachten Verwendungszweck absolut Sinn.
    Die klassischen Verbrenner-Ovalrigger mußten stets im Schalldämpferresonanzdrehzahlbereich gehalten werden... ansonsten brach das Motordrehmoment im falschen Moment in sich zusammen.
    Bei heutigen Elektroantrieben, guten, aktuellen Lipos braucht man diese Auslegung nicht mehr.
    Ich baue lieber flächigere Laufflächenabmessungen, damit meine Boote auch mit Teillast noch durchgleiten, und hole mir meine Fahrstabilität über mehr Streckmaß.
    Wie sich das mittlerweile entwickelt hat, kann man am folgenden Beispiel erkennen :
    Mein altes Hydro 1 EM- Boot von Duchcov/ Tschechien 1996 müßte ich gerade mal um 3 cm kürzen, dann wäre es im Jahr 2018 ein Minihydro :-) .
    So haben sich die Zeiten geändert.
    Und die heutigen Wettbewerbs- Limiter-Rennreglements mit Oversizeakkus schreien auch schon wieder nach Bootsvergrößerung.
    Aber, das ist schon ein anderes Thema...

    Du mußt auch nicht zwingend die Holme auf halber Höhe im Rumpf anbringen. Ich bin bei Riggern generell ein Freund des Hochdeckerprinzips (wie bei den Flugzeugen).
    Ich bringe gerne die Holme im oberen Viertel der Rumpfhöhe an.
    Der Grund ist, daß sich das auf Wellen freifliegend tanzende Boot durch das tieferliegende Massezentrum schneller selbst auspendelt und auch unter schwierigen Wasserbedingungen am Limit fahrbarer bleibt.
    Außerdem schleife ich beim Anfahren die Holme meist nicht mehr durchs Wasser.
    Mit den Jahren bin ich zu der Erkenntnis gelangt, daß es jedem Rigger gut bekommt, wenn er für unterschiedliche Wetterverhältnisse optimierte Wechselschwimmersätze zur Auswahl hat. Das erweitert die Einsatzmöglichkeiten erheblich.
    Ich meine damit breite Laufflächen mit gut dimensionierten Driftschrägen zum schnellen Glattwasserfahren,
    oder das andere Extrembeipiel von monorumpfartig gestalteten Doppel-V-Laufflächen für heikle Rauhwasserbedingungen.
    Die laufen nach meinen Erkenntnissen bei den Bedingungen sogar sparsamer als herkömmliche Laufflächen.
    Ich würde mir in deinem Fall platzmäßig die Möglichkeit wahren, wahlweise einen standardmäßigen Fullsize-4S Lipo zu benutzen, oder für wellige Bedingungen einen 8000er bis 9000er 3S-Akkupack zu fahren. Da kannst du mit reduzierter Drehzahl und größerem Prop auch bei krassen Wetterbedingungen mit hohem Vollgasanteil reglerschonend fahren ... und... du bist damit alles Andere als langsam damit unterwegs.
    Die Motordrehzahl würde ich persönlich so wählen, daß du mit 3S gerade so über die 30000 U/ min kommst, und mit 4S über die 45000 U/min.
    Damit ist dir genügend Breitbandigkeit im Antrieb gesichert.

    Dann mal ein erfolgreiches Basteln
    Ein echter Holzriggerbauer hat nie zuviel Holz im Bastelkeller

    Gruß Dirk

  19. #19
    Real Raceboater Avatar von Keule
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    Hallo Dirk,

    vielen lieben Dank für die sehr ausführlichen Erklärungen. Ich selber lese sehr gern deine Erfahrungen.
    LG,
    Andi


    "Ich liebe die Hühner.....äh Chuckyjagt"

    Chuckyrace Paaren: http://www.youtube.com/watch?v=apFR2...rMs51dEiFj89o=

  20. #20
    Drehzahlprinz Avatar von riggerdirk
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    Zitat Zitat von Keule Beitrag anzeigen
    Hallo Dirk,

    vielen lieben Dank für die sehr ausführlichen Erklärungen. Ich selber lese sehr gern deine Erfahrungen.
    Hi Andi,

    gern geschehen...
    (ich kann mich bei Bedarf aber auch kurz fassen )

    Gruß Dirk

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