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  1. #1
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    Standard Motor/Antrieb für Aeronaut Princess - Doppelantrieb

    Hallo in die Runde!

    Ich heiße Mathias und war früher in den 2000er Jahren hier schon einmal recht aktiv, vorrangig mit einem GFK-Abguss einer Graupner KeyWest.
    Chronischer Geldmangel in der Jugend - Brushless und LiPo konnte ich mir nicht leisten - und zuletzt eine ziemlich fiese Epoxy-Allergie trieben mich in die für den "Alltag" günstigere, weil verschleißärmere Modellflugsparte (Schaumwaffeln).
    Nachdem ich dann hier als "stiller Mitleser" diesen Thread gefunden habe https://www.rc-raceboats.de/forum/sh...l-als-Anregung! dachte ich: Richtig, den Rückgang an Interesse und Austausch empfinde ich auch so und finde das mehr als traurig. Deshalb wollte ich mich hier mal direkt mit meinem aktuellen "Problem" zu Wort melden und hoffe auf angeregte Diskussionen und gute Tips für den "Wiedereinstieg".

    ---------------------------------------------

    Alle Jahre wieder packt mich die Lust nach dem kühlen Nass. Mit einem Wasserflugzeug kann man das zwar behandeln, aber der Wunsch nach einem hübschen Boot bleibt. Ursprünglich ging der Wunsch in die Richtung Funktionsmodellbau (im Alter wird man ruhiger). Dort habe ich aber immer noch keinen Rumpf nach meinen Vorstellungen gefunden und ein Selbstbau kommt mangels Hobbykeller derzeit nicht in Frage. Dann lief mir die "Princess" von Aeronaut über den Weg. Das war dann ein bisschen Liebe auf den ersten Blick und jetzt steht der Bausatz da. Aus beruflichen Gründen rechne ich zwar mit einer Jungfernfahrt nicht vor nächstem Frühjahr, aber die Frage der Antriebsauslegung treibt mich doch jetzt schon um.

    Fest stehen schonmal folgende Punkte:
    1. Das Boot soll nicht mit der vorgesehenen getauchten Wellenanlage, sondern mit halbgetauchten Doppelschrauben angetrieben werden - nicht gerade scale, aber das juckt mich nicht unbedingt.
    Ob es dabei zwei Z-Drives oder komplette Außenborder werden, ist noch offen. Ich verspreche mir von gelenkten Antrieben ein verbessertes Handling bei Langsamfahrt.
    2. Es sollen Akkupacks mit je 3s 4000mAh oder 5000mAh zum Einsatz kommen, da ich diese auch in den Fliegern verwende. Also bin ich bei der Zellenzahl auf Vielfache von 3s beschränkt.
    3. Als TopSpeed plane ich ca. 50km/h und bin mir bewusst, dass ich aber auch langsam rumdümpeln werde; es wird ja kein Rennboot. Das Setup sollte also ein wenig teillastfest im Bereich um 30% Vollgas sein.

    Grobe Überschlagsrechnungen zeigen nun, dass ich bei den durch die gängigen Außenborder vorgegebenen Propellergrößen von ca. 38mm bei Graupner K-Props an 3s etwa 2400 U/min*V bzw. an 6s 1200 U/min*V brauche.
    Bauraum und Gewicht setzen das Motorlimit auf 600er-Größe, also 36x60mm, gerne jedoch auch was mit 28mm Durchmesser. 30 Ampere Motordauerstrom halte ich bei Doppelantrieb im 90cm Mono für nötig und ausreichend. Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege.

    Jetzt musste ich bei der Marktrecherche feststellen, dass es wohl nur noch eine überschaubare Anzahl an Herstellern für Innenläufer gibt. Wenn man fündig wird, dann drehen diese jedoch oft deutlich zu hoch. Kann da jemand etwas empfehlen, was meinen Ansprüchen gerecht wird und vielleicht nicht deutlich dreistellig pro Motor kostet?
    Derzeit hänge ich gedanklich bei den Motoren von TFL. Der 3650/2320/7D oder die beiden 2960 mit 2200 bzw. 2400U/min*V könnten ganz gut hinkommen, sind aber mit 170g/Motor auch schon recht schwer.

    Außenläufer gibt es im Gegenzug gefühlt wie Sand am Meer. Diese sind jedoch eher im niedrigen Drehzahlbereich um die 1000U/min*V angesiedelt. Da könnte man zwar mit der Spannung hochgehen, doch die wenigsten Motoren sind vom Hersteller auch nur annähernd für 6s freigegeben. Können das die Motoren ab? Tut man sich da hinsichtlich des Wirkungsgrades einen Gefallen? Ist eine Kühlung über den Motorflansch überhaupt ansatzweise effektiv? Konkrete Produktempfehlungen?
    Da wäre es eventuell möglich, einen der üblichen Torcster, Himax- oder Roxxy-Motoren deutlich oberhalb der Herstellerspezifikationen an 6s zu betreiben, oder einen Impeller-Außenläufer (Turnigy L2855-2100) zu verwenden. Hat das schonmal jemand gemacht?

    Soweit erst mal meine Gedanken. Auf weitere Vorschläge und Anregungen freue ich mich sehr!

  2. #2
    Drehzahlsüchtiger
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    Hallo Mathias,

    schau mal hier:
    http://www.tppowereurope.com/Webwink...XX-Series.html

    Hier könnten der 2935/6Y sowie der 2930/14D interessant sein

    Der hier geht auch:
    https://www.reisenauer.de/aid-1644-T...tion-5-1N.html

    Bei Reisenauer sind die Herren und Damen sehr freundlich. Wenn du dementsprechend fragst, bekommst du den Motor auch ohne Getriebe
    Mit den beiden Motorenherstellern solltest du nicht viel verkehrt machen.

    MfG,
    Johannes
    Geändert von Jo-nny (17.August.2018 um 09:15 Uhr)

  3. #3
    Am Besten testen Avatar von GunnarH
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    Hallo Mathias,
    2x TFL 2960 oder Leopard 2860 mit 2200 oder 2400U/V mit 3S sollten passen, schau aber erstmal dass du passende gegenläufige Propeller in der Größenordnung 36-38mm mit einem Steigungsverhältnis um 1.2 bekommst, wenn nicht musst du die Drehzahl entsprchend anders wählen.
    Man kann auch Oberflächenpropeller wie die Graupner K-Serie (gibts so klein glaube ich nicht gegenläufig) oder auch TFL, Tenshock... Aluprops vollgetaucht fahren, da sollte man allerdings die Blatthinterkante dünn schleifen und die Blattspitzen abrunden, sonst ist das eher ineffizient.
    Außenläufer sollten auch gehen, da kann ich aber auch keine konrete Empfehlung geben.
    Da die schlecht mit Wasser zu kühlen gehen kann man im Boot gegenüber Innenläufern allerdings kein Gewicht sparen, wenn man die ähnlich schwer wählt wie den entsprechenden Innenläufer passt das meist schon, die Princess hat auch ordentlich Platz drin so dass da genug Luft zum Kühlen ist.
    Die Zellenangaben der Motorenhersteller kannst du vergessen, entscheidend ist die Maximaldrehzahl, bei den maximal 25000U/min fliegt dir noch keiner auseinander.
    Allerdings liegt die Stärke der Außenläufer eher darin niedrige Drehzahlen mit hohem Drehmoment zu können, der einzige Vorteil bei der Prinzess wäre dass du ohne Wasserkühlung auskommen kannst, mit den 2860/2960 Innenläufern wird es nicht ohne gehen, da müsstest du schon die Größenordnung 3660 verbauen, dann solltest du aber mindestens 60A Regler (z.B. Hobbywing/ Seaking) nehmen damit die auch ungekühlt durchhalten.

    Gruß
    Gunnar

  4. #4
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    Hallo und danke für die Vorschläge - da sind ja schon einige Motoren bzw. Hersteller dabei, die ich noch nicht kenne bzw. fühle ich mich in meinen Grundannahmen für die Antriebsauslegung zumindest nicht widerlegt.

    @Gunnar: Ich hatte schon vor, den Kahn mit Oberflächenpropellern am Außenborder oder Z-Drive zu fahren. Also kein getauchter Antrieb, auch wenn das nicht scale ist.
    Daher hatte ich die Graupner K-Serie mit Steigungsverhältnis 1,4 schon als gesetzt betrachtet. Ist das 'ne blöde Idee? Nach gegenläufigen Propellern schau ich auf jeden Fall mal, glaube mich aber noch dunkel zu erinnern, dass es zumindest die 36K Dreiblatt als Links/Rechts gab, weil ich das so an der KeyWest fuhr.

    Alternativ hat Graupner einen Z-Drive Duo mit gegenläufigen Propellern im Angebot. Hat den schon mal jemand in der Hand gehabt?
    Viele Grüße
    Mathias

  5. #5
    Amperejunky Avatar von tobi75
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    Hallo Mathias,

    willkommen zurück !
    Warum möchtest Du unbedingt einen Oberflächenantrieb realisieren? Die angepeilten 50km/h gehen auch vollgetaucht. Außerdem lässt es sich damit auch leichter "rumdümpeln" (denke ich). Mit einem Mono langsam "cruisen" erzeugt bei mir immer so ein mulmiges Gefühl - weil ich immer damit rechne, dass gleich was zu rauchen anfängt .

    Hier mal ein Link zu einem 48'' PT-Boot (122cm) mit entsprechender Motorisierung und vollgetauchtem Antrieb. Das ist auch ein klassischer Knickspanter wie die "Princess"...

    LG
    Tobias

    Edit: im verlinkten Boot sind 3660er Innenläufer mit 1450U/V an 4S verbaut. Den Link aus dem entsprechenden Ami-Forum finde ich grad nicht...
    Geändert von tobi75 (17.August.2018 um 12:10 Uhr)

  6. #6
    Am Besten testen Avatar von GunnarH
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    Hallo Mathias,
    die Graupner K-Serie ist gut, die Dreiblatt allerdings weniger. Ich hab aber gesehen dass es auch die 2318.36 als "L" gibt, die Frage ist ob die groß genug sind, viel mehr als 3kg sollte die dann nicht wiegen. Bei 5-6kg sollten es schon 40er Props sein.
    Hast du eine grobe Schätzung wie schwer die Princess wird?
    Der Z-Antrieb Duo ist bis max. 500W angegeben, das wird vermutlich knapp damit die angepeilten 50km/h zu erreichen, aber mehr als was Graupner angibt weiß ich dazu nicht.

    Gruß
    Gunnar

  7. #7
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    Hallo

    wirklich konkrete Gründe für den Oberflächenantrieb habe ich nicht. Hab einige Fahrvideos der Princess gesehen und fand das Luft ziehen und hilflos gurgeln in engen Kurven ein bisschen...schade. Das von Dir gezeigte Boot läuft aber sehr sauber! Letztendlich muss ich zugeben, dass es ein bisschen Spinnerei und der einzig triftige Grund ein "weil ich das so will" ist. Irgendwie lässt mich die Optik von zwei Außenbordern an einem schnittigen Holzboot nicht los. Möglich, dass sich das ändert, wenn es an die "Anprobe" geht. Da werde ich mir zur Visualisierung eh etwas basteln, bevor es ans Bestellen geht. Wie gesagt - das sind momentan noch alles sehr theoretische Überlegungen. Dieses Jahr wird es wohl keinen Stapellauf mehr geben.

    Vom Gewicht werde ich wohl bei ca. 3,5 - 4kg landen. Das Holz ist schon recht schwer, zwei AB bzw. Z-Drives mit je ~150g Motor (selbst gewünschtes Leid) + 1kg Akku (6s oder 3s2p).
    Sind 2*500W im pummeligen 90cm Mono denn wirklich zu wenig für knappe 50km/h? Ich muss da ehrlich zugeben, dass mir wohl auch 40km/h genügen würden - aber wenn die bessere Hälfte wieder sagt, wie öde das doch ist...

    Also fasse ich erst mal zusammen:
    Bei 3s sind ~2300U/V*min den Anforderungen entsprechend halbwegs korrekt
    Motoren von Leopard, TFL oder TPP bieten vierpolige Innenläufer, die in Baugröße 2860 oder 3660 die Drehzahlen bei passender Leistung liefern können
    Alternativ könnten Außenläufer oberhalb der Herstellerspezifikationen betrieben werden (da hab ich noch was mit 2836-1000 in der Grabbelkiste)
    Ich sollte mit 1kW Peak rechnen und die Regler dick dimensionieren (2x Turnigy Plush 80A oder Roxxy 9100-6 waren angedacht)

    Nun, dann mach ich mich mal ans Basteln und bleib hier am Ball!

  8. #8
    Am Besten testen Avatar von GunnarH
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    Ah, OK, du willst 2 Z-Antriebe verbauen,
    das sollte mit den Graupner Teilen problemlos gehen, bei 4kg schätze ich mal sollten 600-700W reichen.
    Die haben aber eh Spezialpropeller, da hast du keine Auswahl. Im Prinzip brauchst du keine Z-Antrieb Duo, ich hab jetzt aber nicht geschaut ob es für die Mono gegenläufige Props gibt.
    Die geben zwar nichts zur Steigung an, sehen aber auch danach aus dass die um 1.2 Steigungsverhältnis haben, daher solltest du eher auf maximal 2200U/V gehen.
    Ein Außenläufer mit 1000U/V und 6S würde auch gehen, wenn die genannten 2836 die Gehäusegröße sind ist der zu klein, wenn es die Statorgröße ist sollte es passen, dann müsste der um auch 200g wiegen.

    Gruß
    Gunnar

  9. #9
    Wooosh-Wosh...
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    Moin,

    ich habe eine Princess mit 700er Neo gefahren und viel Erfahrung mit der Classic, welche die "kleine Princess" ist.

    Ich kann Dir nur wärmstens empfehlen eine getauchte Welle zu nehmen und dann einen wassergekühlten Innenläufer (oder einen dicken ungekühlten AL) zu verbauen.

    Wenn Du den Antrieb mit Polymax mechanisch vom Rumpf entkoppelst und wenig Drehzahl mit großem Graupner K-Prop fährst, kannst Du LAUTLOS mit den Booten fahren :-) Ich fahre 1s 5Ah Lipo in meiner Classic (19km/h Top Speed bei ca. 30min und 3Ah Entnahme) mit gut 10.000 rpm, was PERFEKT passt. An 2s (also ca. 20.000rpm) fährt das Ding wie ein Eco und ist sehr schnell. Mir persönlich schon zu schnell...

    Meine Holzboote fahre ich lieber scale, da sie wirklich ne ganz andere Welt sind als GFK/AFK/CFK So ein Mahagonifurnier unter Klarlack in der Abendsonne schimmern zu sehen ist schon was Feines Und das Fahrgefühl eines leichten Holzbbotes ist einfach unbeschreiblich gut :-)

    Ich würde die beiden Boote so leicht wie möglich aufbauen.

    Schwer und laut und schnell passt einfach viel besser zu GFK & Co finde ich.

    P.S.: Die Leiste (4-kant Mahagoni auf Ebay) zum Brechen der Bugwelle ist bei beiden Booten ABSOLUTE PFLICHT ! Und das Unterwasserschiff bitte auch mit Klarlack/Bootslack lackieren. Dann ist alles in "Holzoptik" und Du hast eine Lackdose und das Abkleben gespart.

    Gruß

    Marc
    Geändert von MaFL (18.August.2018 um 23:47 Uhr)

  10. #10
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    Hallo und danke für die Tips!

    Die Empfehlung des getauchten Antriebs behalte ich mal im Hinterkopf. Prinzipiell hatte ich mir die Optik in die Richtung der "Marina" von Aeronaut gedacht: Die hat als Holzboot auch einen Außenbordmotor. Ansonsten wirkt mir das Heck der Princess etwas zu steril. Wie gesagt, die Bohrmaschine zücke ich erst nach Fertigstellung des Rumpfes und einer "Anprobe". Aber ich habe mir mal angesehen, was 50km/h auf dem Wasser sind und vermutlich werde ich das Ziel eher auf 40km/h herabstufen. Ist wohl sinnvoller, die Geschwindigkeit antriebsseitig zu begrenzen, als ständig den Knüppel bei 90% stehen zu lassen, weil die Fuhre sonst unkontrollierbar ist.
    Dürfte dem Fahrbild auch zugute kommen. Das Mahagoni ist wirklich toll; der goldene Schimmer des vom Beizen feuchten Holzes - freue mich schon, wenn da einige Schichten Yachtlack drauf sind! Leider bin ich derzeit erst mit dem Spantengerüst fertig. Dieses zu schleifen werde ich vorerst wohl nicht schaffen.

    Von welcher Leiste sprichst Du? Aeronaut hat zwei Dreikantleisten beigelegt, die an den Übergang von Unterwasserschiff zu Seitenbeplankung angebracht werden soll. Tut's das, oder brauch ich noch mehr? Hast Du ein Bild Deiner Classic?
    Dachte mir auch, das U-Schiff ebenfalls einfach mit Yachtlack zu lackieren. Das ist hinreichend hell, um sich farblich gut abzusetzen. Vielleicht die Teile weiß beizen?


    Die Graupner Z-Antriebe sind vorerst nach eingängiger Recherche gestorben: Ein Händler schreibt, durch die Schrägverzahnung konnte das Betriebsgeräusch von 110dB auf 90dB gesenkt werden - autsch! Sowas hatte ich befürchtet. Kein Vergleich zu einer vernünftig laufenden Flexwelle. Pseudo Z-Drives finde ich optisch eher nicht ansprechend; bleiben noch die gängigen Außenbordmotoren.

    Die genannten 2836-1000 sind tatsächlich die Gehäusegröße. Verwende die im Flieger und habe daher die Grabbelkiste voll von Motoren, die nur ein bisschen Liebe in Form einer neuen Welle oder neuen Lagern bräuchten. Daran spart halt der Chinese. Habe gestern einen mal mit 6s getestet und war überrascht, dass sich die Vibrationen sehr in Grenzen halten. Hatte damit gerechnet, dass sich der Motor bei doppelter Nennspannung mehr wehrt. Die dürften aber auch mangels effizienter Kühlung im Boot wirklich grenzwertig sein. Besser, ich peile was mit 35mm Durchmesser und guten 170g an. Haben sich ja dank euch schon ein paar gute Empfehlungen gesammelt!

    Grüße
    Mathias

  11. #11
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    Moin,

    wichtig ist meiner Meinung nach auch, dass man eine gute Wellenanlage einbaut (Gundert in meinem Fall) und diese nicht starr in den Rumpf einklebt, sondern sie in dick Polymax (flexibler,transparenter Kleber) reinlegt. Ich habe 3 Anlagen ein- und ausgebaut bis ich sie wirklich lautlos hatte. Allerdings schlagen die Gleitlager von Gundert recht schnell aus. Das ist das einzige Problem bei den Anlagen...

    Und bei Brushless sollte man die Drehzahl so wählen, dass man bei Vollgas die gewünschte Geschwindigkeit hat. Gasweg begrenzen ist auf Dauer nicht gut für den Regler, schätze ich.

    Für die Princess würde ich definitiv Headway 2s LiFePos (15Ah) empfehlen, weil:

    - Man kann 100% Kapa entnehmen
    - Keine dicken Backen mehr
    - Eigensicher
    - Schraubbar
    - Robuster Mantel
    - Laden mit 20A oder mehr kein Problem

    Der Innenläufer sollte dann so 1500-2000kv haben.

    Gruß

    Marc
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    Geändert von MaFL (24.August.2018 um 20:05 Uhr)

  12. #12
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    Hier geht's nun nach längerer Baupause langsam weiter:
    Rumpfwanne und Innenausbau ist soweit fertig gestellt, dass nun der erste (Innen-)Anstrich erfolgte.
    Drei Schichten mit 30%-verdünntem Clou Yachtlack sind drauf. Das Holz ist damit weitestgehend gesättigt.
    Sichtteile werden noch einige Schichten bekommen, damit der Lack auch eine schöne Tiefenwirkung erhält.
    Ich bin zuversichtlich, dass dann zum Wochenende das Deck verklebt und der Rumpf außen für's Lackieren vorbereitet werden kann. Dann werde ich auch mal ein paar Bilder einstellen.

    Das Antriebskonzept steht soweit aus teilweise vorhandenen Komponenten:
    -2x Graupner G-Drive mit Turnigy 2836-1000 an 12/13-Getriebe mit 42mm Dreiblatt
    -2x Roxxy 100A
    -3s2p LiPo 4000mAh

    Nach überschlägiger Berechnung sollten damit sehr gemächliche 30km/h herauskommen.
    Damit bin ich vorerst zufrieden; die Motoren waren noch vorhanden und dürften für das sehr zahme Setup taugen.
    Wenn dann alles läuft, wird antriebsmäßig mit den Empfehlungen aus dem Thread aufgestockt.

  13. #13
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    Standard Jungfernfahrt bestanden :)

    Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen - auch der Bau eines Holzbootes dauert. Trocknender Leim: warten. Trocknende Beize: warten. Trocknender Lack - richtig: warten.
    Zwischendurch der Ernst des Lebens: Job, 2x Umzug - man kennt es.

    Aber chronologisch:
    Angefangen hat es August 2018. Berufsbedingt jede zweite Woche am Meer, da wäre doch ein Boot ganz nett. Eigentlich sollte es ein Funktionsmodell zum gemütlichen Schippern werden, einen meinen Vorstellungen entsprechenden Rumpf konnte ich jedoch nicht finden - Eigenbau fiel mangels Werkzeug leider aus.
    Und dann bin ich beim Couchsurfing über die Princess von Aeronaut gestolpert. Nach dem Lesen von zwei, drei Onlinebauberichten stand die Entscheidung fest: Dann wird es eben ein Echtholz-Sportboot. Perfekt zum Basteln für die zuverlässig kommenden, langen Winterabende...oder so.
    IMG_0265_cr.jpg
    Sigma 150-600C for scale

    So richtig abwarten konnte ich es nicht, und so fing ich mit dem Bau an - stückchenweise vor dem Abendessen aus Platzmangel in der Küche.
    Die Spanten waren dank Laserschnitt recht schnell ausgetrennt. Das Schleifen der Kanten, so dass diese den Weißleim besser aufnehmen, hat aber recht lange gedauert.
    IMG_0279_cr.jpg

    Da ich das Holz etwas zu hell fand und sich das Oberdeck farblich abheben sollte, habe ich dann die Mahagoniteile mit Clou-Beize (Mahagoni dunkel) gebeizt. Die Beize habe ich entgegen der Gebrauchsanweisung um 50% mit Wasser gestreckt. Mit einem Schwamm ging der Auftrag erstaunlich sehr leicht und die Farbe gefiel mir erstaunlich gut. Besonders der schöne Goldglanz des noch feuchten Holzes - Träumchen!
    IMG_0294.jpgIMG_0295.jpg

    Weiter ging es mit dem Beplanken des Spantengerüstes. Mit Nadeln, Klebeband und Papierklammern (als Ersatz für professionelles Werkzeug) ließen sich auch recht widerspenstige Teile gut und ohne große Schweinerei mit Klebstoff fixieren. Dank guter Passgenauigkeit konnte ich auch als Holz-Neuling alles im ersten Anlauf passend montieren.
    IMG_0440.jpg

    Und dann war umzugsbedingt erst einmal Baustopp.

  14. #14
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    Standard Baubericht / Jungfernfahrt Teil II

    Mit mehr Platz im spartanisch eingerichteten neuen Arbeitszimmer ging es dann ab März 2019 flott voran: Das Unterwasserschiff - davor hatte ich am meisten Bammel - konnte dank zweier Leihände (besten Dank an meine Freundin) - ohne jeglichen Spalt am Kiel erfolgreich verklebt werden. Es folgte die wenig spannende Lackierung des Innenrumpfes. Parallel dazu wurde die Plichtschale innen und außen lackiert.

    Benutzt habe ich dazu Clou Yachtlack, weil ich damit bei einem Holzkanu schon ein wenig Erfahrung sammeln konnte. Die Erfahrung belief sich auf: Es wird alles gut, so lange man das Zeug recht stark verdünnt aufträgt! Die Clou-Verdünnung ist jedoch fast teurer als der Lack, so dass ich nach entsprechender Recherche Universalverdünnung (Terpentinersatz) verwendet habe. Das hat einwandfrei funktioniert. Erste Anstriche habe ich mit 40:60 Lack:Verdünnung begonnen und mich dann langsam auf 60:40 gesteigert.
    Insgesamt dürfte der Rumpf innen fünf Anstriche abbekommen haben. An der Trocknungszeit von 14h habe ich mich zwar orientiert, diese aber nicht sklavisch eingehalten.
    IMG_1092.jpg

    Die Verleimung des Oberdecks hätte auch mehrerer Hände bedurft. Dank Klammern und einer Menge Klebeband ging das aber auch irgendwie ohne Unterstützung. So konnte die "Mumie" erst mal trocknen.
    IMG_1119.jpg

    Anschließend wurden noch die Scheuerleisten angebracht (das war fast mit das nervigste, da diese in sich verdreht werden müssen, um plan an der Rumpfwand anzuliegen) und der Rumpf außen lackiert. Dabei bin ich analog zum Innenrumpf vorgegangen - lediglich dürften es hier sieben bis acht Schichten geworden sein.
    Die zur Montage der vorgesehenen Außenbordmotoren erforderlichen Bohrungen wollte ich nicht direkt am mühevoll lackierten Heckspiegel anbringen. Daher habe ich aus 6mm-Mahagonileiste eine Platte 120x36mm geleimt und dort die Bohrungen gesetzt. Auf der Rückseite der Platte wurden Vertiefungen für M3-Muttern gefräst. So können die Motoren erst an der Befestigungsplatte und dann diese mit nur zwei Schrauben am Heckspiegel befestigt werden. Den Heckspiegel habe ich dazu von innen mit einer 3mm-Sperrholzplatte vollflächig verstärkt - er besteht jetzt also aus 6mm Birkensperrholz und 2mm Mahagonifunier.
    Strom bekommen die Motoren über je drei in den Heckspiegel eingelassene 3,5mm Goldkontaktbuchsen. Eine Anlenkung der Motoren erfolgt momentan noch einseitig mittels möglichst kurzer Schubstange über ein wasserdichtes 12kg-Servo. Die Anlenkung ist zwar weitestgehend spielfrei, verformt sich aber bei stärkerer Krafteinwirkung leicht. Für's Erste tut's, aber da muss ich noch mal ran. (Bilder zum Technikeinbau folgen)

    Ende April ging es dann in den Urlaub. Hier sollte das Boot mit.
    Zeit für Badewannentest? Nicht vorhanden. Auch der RC-Einbau war nur teilweise abgeschlossen. Und so wurde Holzleim, Lack, Pinsel und Lötkolben eingepackt und ab ging es.
    Zeit für eine ordentliche Schiffstaufe blieb auch nicht. Nur der Name steht fest: Die "Prinzess" darf nun "Seeschwalbe" heißen!

    Vor Ort habe ich mir dann den kleinsten Teich ausgesucht. Unsinkbarkeit ist optional, wenn die Suppe nur 30cm tief ist. Akku angeschlossen und los geht's!
    Ich denke, die Bilder sprechen für sich: Der Kahn schwimmt ganz ordentlich!
    IMG_6182.jpgIMG_6200.jpg
    Innenausbau, Sitzgelegenheiten und das Ausstopfen des Rumpfes mit Poolnoodles für das gute Gewissen sind auch noch offen.

    Setup:
    -Antrieb: 2x Graupner G-Drive mit 42mm Dreiblatt (sieht den K-Propellern sehr ähnlich). Die ABs haben eine interne Übersetzung von 12:13, übersetzen also etwas ins Langsame
    -Motor: 2x Turnigy 2836-1000 (lagen noch in der Grabbelkiste)
    -Regler: 2x (Robbe) Roxxy 9100-6
    -Akku: 3s 4000mAh Turnigy 30C 2x parallel

    Fazit:
    Ich bin glücklich damit. Ich finde das Fahrbild sehr schön und unaufgeregt.
    Der Rumpf kommt bei Halbgas ins Gleiten; langsames vor sich hintuckern im Leerlauf ist auch möglich. Wendigkeit ist top. Elektronik bleibt eiskalt, auch wenn man nur mit Halbgas eiert.

    Natürlich beginnt jetzt erst die Abtimmung:
    Aktuell läuft sie bei Vollgas noch arg nass. Ich vermute, dass durch die Propeller ordentlich Lift entsteht, was den Bug auf das Wasser drückt. Die Antriebe sind so eingestellt, dass sich in Gleitfahrt ein 0°-Wellenwinkel einstellt. Antriebe weiter nach oben und sie kommt nicht mehr vernünftig ins Gleiten. Der ins Wasser drückende Bug führt dann scheinbar ebenfalls dazu, dass sie bei Kurven mit Vollgas gerne einhakt und sich einkringelt. Nimmt man etwas Gas raus, lassen sich Kurven aber sehr sauber fahren.

    Die Motoren, die dafür auch nie vorgesehen waren, sind keine Drehzahlwunder. GPS zeigt 16-18 km/h - bitte nicht lachen - ein wenig schneller dürfte es schon noch werden. Dafür bleiben sie kalt bei Fahrzeiten von bis zu 30 Minuten.

    Ein erster Ansatz dürfte nun der Tausch der Propeller auf K-Serie 2-Blatt sein. Je ein Pärchen R/L K40 und K45 DD sind geordert. Dann sollen Motoren mit je 1500 1/min*V den Rest erledigen und den Pott zuverlässig auf gute 30km/h bringen können. Das tut es dann für mich. In der Zwischenzeit bastel ich am Innenausbau weiter und mache mir Gedanken für ein Beleuchtungskonzept. Schönschiffchen und so...


    Allzeit eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!

    Mathias

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