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  1. #1
    Amperejunky Avatar von tobi75
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    Standard Mono 2 will ich auch

    Hallo zusammen,

    da mir Rennen fahren Spaß macht und das Angebot an Eco-Wettbewerben im vertretbaren Umkreis (3-4h Fahrt) recht dünn ist, habe ich mich ein wenig auf Mono/Hydro eingeschossen.
    Ok, aktuell nur Mono - aber was nicht ist, kann ja noch werden.
    Mein Fuhrpark umfasst Material für Mono AS/BS, Mono 1 und seit Kurzem auch Mono 2. Den Boliden bzw. den (Neu)Aufbau/Umbau möchte ich hier vorstellen.

    So sieht der Bolide derzeit aus:
    IMG_20220302_194721291.jpg

    Das Rumpfdesign ist eine Eigenkonstruktion aus der "Szene". Angaben zum Modell oder dem Konstrukteur kann ich nicht machen, weil mir die Infos fehlen - und bevor ich hier Halbwahrheiten verbreite...
    Vielleicht findet sich jemand, der hierzu was ergänzen kann und auch möchte. Interne Bezeichnung bei mir: "Rakete" - steht auch so im Modellspeicher .

    Ich hab den Rumpf übernehmen dürfen, nachdem der Vorbesitzer die Versuche mehr oder weniger entnervt aufgegeben hatte, das starke Ansaugen in (und auch nach) Kurven zu beseitigen. Zur einvernehmlichen Trennung hat sicher auch der Umstand beigetragen, dass in seinem Bestand weiteres, erfolgversprechenderes Mono 2 Material vorhanden war .

    So habe ich das Geschoss ohne jegliche Hardware übernommen und an der heimischen Werkbank mit der Überarbeitung des U-Schiffs begonnen.
    Charakteristisch bei diesem Rumpf sind die negativen Stringer. Das kenn ich so von meiner Etti Envoy (Mono 1), als auch von der Etti Exiga (Mono 2).

    IMG_20220302_065725096.jpg

    In Vulkanpark habe ich gelernt (und auch ausprobiert), dass scharfe Abrisskanten an den Stringern das Ansaugen in Kurven bei diesem Design wirksam unterbinden - vorausgesetzt, die Laufflächen weisen keine Hohlkehlen auf.
    Bei der "Rakete" waren die Kanten ziemlich rund...
    Um genug Fleisch zum Schleifen zu haben und nicht nur mit 2K-Epoxispachtel zu modellieren, habe ich die 4 seitlichen Stringerflächen (rechts und links, jeweils vorn und hinten) mit 0,5er Plattenmaterial (GfK/Kohle) belegt. Dabei wurden die Streifen vorher sorgfältig auf die Rumpf-Wölbung angepasst, um sie ohne Spannung fixieren/positionieren zu können. In der Höhe haben sie ein kleine Zugabe im Vergleich zur originalen Stringerhöhe erhalten. Zum Ausrichten in Längsrichtung habe ich ein Alu-Profil verwendet und dann mit Sekunde geheftet. Anschließend wurde der vorhandene Spalt mit Mumpe gefüllt und nach dem Aushärten entsprechend beigeschliffen. Letzte Korrekturen und Ausbesserungen habe ich allerdings mit 2K-Spachtel gemacht - ab und an bin ich auch mal faul .

    Zum Innenausbau gibt´s nicht viel zu sagen. Motorspant, Wellenrohr, Servohalter, Akkubefestigung und Fluti habe ich gleich so gelassen. Daher rührt auch die Ruderanlenkung auf "Schub". Das sollte aber bei 3mm Gestänge ausreichend biegesteif sein...
    Den Notaus habe ich nochmal neu gesetzt, damit er meinen ästhetischen Anspruch erfüllt . Da ich eine 5mm MP-Jet Garnitur verwende, war beim Einbau etwas Vorsicht geboten:
    die Buchsen sind hier geschlitzt und werden durch einen Federring auf Spannung gehalten. Beim Einkleben habe ich daher die Stecker eingesetzt, um die Buchsen "aufzuspreizen". Anderenfalls lassen sich die Stecker nach dem Aushärten der Verklebung nicht oder nur unglaublich straff einstecken und lösen. Um mehr Dehnungspuffer zu haben, wurden die Buchsen nicht nur einfach (Isolation gegen Stromfluss im Deck aus Kohle/Aramid und gegen Eindringen von Harz), sondern doppelt eingeschrumpft...

    IMG_20220227_131739815.jpgIMG_20220227_131753593.jpgIMG_20220301_172230850.jpgIMG_20220227_131811700.jpg

    Die vorhandene Lösung für den Trimm (den ich ja leider demontieren musste) hat mir gefallen, weshalb ich sie direkt übernommen habe.
    Für den Fall, dass einer sowas nachbauen will: das Zeug nennt sich "Scharnierprofil" und ist im Baumarkt erhältlich (ich hab´s von Obi). Einziger Wermutstropfen - der Innendurchmesser ist 8,5mm (AD 11mm) und der Steg sitzt seitlich. Es muss aufgebohrt werden. Ich habe das an der Drehbank gemacht. Nicht perfekt, aber ausreichend passgenau, zumal ich die Lager inkl. Endstück zur Wartung ziehe. Da wäre eine straffe Passung der Lager eher hinderlich...

    So sieht das aus.
    IMG_20211218_142952652.jpgIMG_20211218_143030847.jpg
    Die Endkappe, wo das Teflonrohr (3x2.?) drin sitzt, ist ein selbst erstelltes Drehteil.
    (Das Endstück mit 36er Prop und Lagerung ist vom Mono AS und musste zur Prüfung der Passung der Lager herhalten.)

    Der Heckausleger zur Befestigung besteht aus zwei 2,5 Kohleplatten, zwischen die der Alu-Steg geklemmt wird. Der Steg ist nur 1,5mm dick aber durch den kurzen Hebelarm und die Länge der Befestigungsfläche ausreichend stabil, was das seitliche Abknicken betrifft. Die Position des Auslegers ist natürlich außermittig. Durch Langlöcher lässt sich die Höhe und Neigung des Trimms einstellen (wie beim Strut halt).
    Geändert von tobi75 (2.March.2022 um 21:32 Uhr)

  2. #2
    Amperejunky Avatar von tobi75
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    Da ich auch ein Verfechter verstellbarer Ruderachsneigung bin, kam ein entsprechendes Bauteil zum Einsatz. In Ermangelung geeigneter Bezugsquellen und weil ein Club-Kollege ne gigantische Fräse in der Hobby-Werkstatt stehen hat, ist das Teil in Eigenregie entstanden:
    IMG_20211110_225210894.jpgIMG_20211113_154525865.jpgIMG_20211113_173439865.jpgIMG_20211217_190914234.jpgIMG_20211217_191744820.jpgIMG_20211217_191801142.jpg

    Da es keine CNC-Fräse ist, diente die CAD-Konstruktion nur der Erstellung der technischen Zeichnung .
    Gekurbelt wurde dann von Hand. Die weiteren Kleinteile habe ich auf meiner Drehbank erstellt.
    Ich habe mich bewusst gegen die ursprünglich angedachten Kugellager entschieden, weil
    - die in der geplanten Größe (2x6x3) in Edelstahl ganz schön teuer sind
    - für eine exakte Fertigung der Lagersitze entsprechendes Werkzeug, sowie Erfahrung fehlte

    Es war viel einfacher, ein Loch zu bohren und eine passende MS-Buchse zu drehen, die man einpressen und auf Maß reiben kann . Außerdem ist das ja keine Hochdrehzahlanwendung - zumindest nicht unter normalen Umständen ...
    Geändert von tobi75 (2.March.2022 um 20:51 Uhr)

  3. #3
    Amperejunky Avatar von tobi75
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    Das Setup besteht aus folgenden Komponenten:

    - Leo 3674/1700KV
    - Alu 2Blatt TFL 4019 (40mm) + 2mm Federstahl und 4mm Endstück + Distanzhülse 4 auf 4,75mm
    - 2x 3S SLS XTRON 5300/30C in Reihe
    - Seaking Pro 120A
    - 32kg Servo von JX Standardgröße (40x20x??)

    Hier noch ein paar Bilder:
    IMG_20220302_194736375.jpgIMG_20220302_194750501.jpgIMG_20220302_194819667.jpg

    Abfluggewicht fahrbereit ca. 2400g
    Länge 830mm (ca. 960mm mit Geraffel), Breite 215mm
    Geändert von tobi75 (2.March.2022 um 21:16 Uhr)

  4. #4
    Amperejunky Avatar von tobi75
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    und die Jungfernfahrt gestern auf dem Vereinsteich:


    Läuft noch sehr frei und wackelt daher auf der Geraden etwas. Das muss für den Wettbewerb noch in den Griff kriegen (ggf. über SP um Längsachse und/oder mehr Druck auf der Stufe). Aber Kurven gehen schon gut. Mal schauen, wie das auf rauherem Geläuf aussieht.
    Wenn alles soweit passt, gibt´s auch Kriegsbemalung mit geeigneter Farbauswahl ...

    Ich halte Euch auf dem Laufenden.

    LG
    Tobias
    Geändert von tobi75 (2.March.2022 um 21:13 Uhr)

  5. #5
    Spassfahrer Avatar von andi 66
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    Moin Moin
    Läuft ja mal klasse das Boot ������
    Kann man den Rumpf irgendwo bekommen?
    Gruß Andi
    Andreas

    Denn ich weiß nicht was ich tue

    http://www.modellbau-dortmund.de/

  6. #6
    Amperejunky Avatar von tobi75
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    Hi Andi,
    die Form gibt's sicher noch. Ich habe aber keine näheren Infos zum Konstrukteur. Vielleicht werden ja noch ein paar durch diesen Thread zusammen getragen.
    Ggf. ist die Etti Exiga eine kommerziell vertriebene Alternative. Die kleinere Mono 1 Variante "Envoy" fahre ich selber und die läuft ähnlich (v.A. in Kurven)...

    LG
    Tobias

  7. #7
    Real Raceboater Avatar von MiSt
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    Sehr beeindruckend, viel Eigenbau, schöne Detaillösungen und ein vielversprechendes Fahrvideo .

    Diese Detaillösung reizt mich besonders:

    Zitat Zitat von tobi75 Beitrag anzeigen
    Für den Fall, dass einer sowas nachbauen will: das Zeug nennt sich "Scharnierprofil" und ist im Baumarkt erhältlich (ich hab´s von Obi) ...

    ... zwischen die der Alu-Steg geklemmt wird. Der Steg ist nur 1,5mm dick aber durch den kurzen Hebelarm und die Länge der Befestigungsfläche ausreichend stabil, was das seitliche Abknicken betrifft.
    Man kann es auf dem Foto nicht erkennen, und ich war noch nicht im Baumarkt : Wie ist der Übergang zwischen dem Steg und dem Rundkörper gestaltet? Ich habe leider die Erfahrung machen müssen, dass Alu-Winkelprofile im Knick nach einiger Zeit unter Vibrationsbelastung reißen. Für unsere Mono2 habe ich von Winkelprofil mit 2mm Dicke auf 3mm umgerüstet, nachdem das bei Debbies Boot passiert war . Und dort halten sich zwei Winkelprofile rechts/links des Lagerköchers/Powertrimms quasi gegenseitig, Hebelarm sozusagen NULL .

    2013-12-09 17.00.31_.jpg

    Wenn dort beim Scharnierprofil ein nennenswerter Radius ist, sollte es hoffentlich "ewig" halten. Ohnehin ist der Übergang schön lang, und ja, die Hebelverhältnisse sind günstig. Aber wenn das sehr scharfkantig ist, solltest Du das im Auge behalten, denn Vibrationsbelastungen in Billig-Alu sind ein übles Thema. Denn selbst wenn der Prop perfekt gewuchtet ist, gibt es dort halt Vibrationen wegen des periodischen Einschlagens der Blätter ins Wasser, was man nur vermeiden kann, wenn man nie fährt .

    EDIT: Auf Fotos bzw. Renderings dieser Profile, die man im Netz findet, ist ein großer Radius erkennbar - sehr vielversprechend.


    Zitat Zitat von tobi75 Beitrag anzeigen
    Durch Langlöcher lässt sich die Höhe und Neigung des Trimms einstellen (wie beim Strut halt).
    Und das unabhängig. Ist mir auch immer sehr wichtig, aber meine bisherigen Konstruktionen dazu waren auf die eine oder andere Art aufwändiger.
    Geändert von MiSt (3.March.2022 um 08:37 Uhr)
    Gruß Michael St*****

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  8. #8
    Amperejunky Avatar von tobi75
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    Hallo Michael,

    hier mal der Übergang vom Steg zum Rohr im Detail:
    IMG_20220303_183112426.jpg

    Der Steg ist übrigens 2,1mm - ich habe nochmal nachgemessen.

    Ich habe 3 normale KuLas 5x9x4 (Wälzlagerstahl) verwendet: 2x ohne und 1x mit Bund. Anstelle der PTFE-Scheibe habe ich ein Axiallager 4x10x4 zur Aufnahme der Druckkräfte verbaut.
    Als Abstandhalter zwischen den Lagern dient ein Teflonschlauch 4x5. Der geht saugend auf das 4mm Endstück und schlackert nicht. Damit das vordere Lager nicht versehentlich vom Endstück wandert oder beim Ziehen der Welle im Trimm bleibt, ist hinten ein Stück passender Silikonschlauch als Sicherung aufgeschoben:

    IMG_20220303_185247128.jpgIMG_20220303_185330518.jpg

    LG
    Tobias
    Geändert von tobi75 (3.March.2022 um 17:59 Uhr)

  9. #9
    Amperejunky Avatar von tobi75
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    Hallo zusammen.

    ich war nicht untätig und habe in der Zwischenzeit ein wenig Recherche zur Herkunft des Rumpfes betrieben. Entwickelt wurde er von Rainer Mehlskow aus der Moerser Ecke. Mark hat den zur WM 2017 in Ungarn eingesetzt.
    Laut Aussage von Mark ist das eine Diva, was die Abstimmung betrifft (Zicke trifft´s m.E. auch ganz gut).
    Nach der vielversprechenden Erstfahrt letzte Woche hat ja doch noch Optimierungspotential offenbart. So pendelt sie auf der Geraden um die Längsachse und neigt auch dazu, die Nase zu heben.
    Um das Aufschaukeln/Arbeiten um die Längsachse abzumildern, habe ich mir ein Ruderblatt aus nem Küchenmesser gefertigt. Die Idee dahinter: dünneres Ruderblatt = weniger Störungen

    Preiswertes Messer ca. 200mm Klinge, 45mm breit (3,99€).
    IMG_20220305_124309195.jpg
    Der Griff besteht aus einem recht spröden Kunststoff und ließ sich mit dem Hammer entfernen. Das hat ganz schön "gesplattert"- also Brille nicht vergessen oder Lappen drüber!

    Die Nieten habe ich dann mit Dremel und Trennscheibe entfernt. Ausbohren hat nicht geklappt, da die zu schnell im Kunststoff mitdrehen...
    IMG_20220305_125456424.jpg

    Material ist genug vorhanden - da bekomme ich noch eine Mono 1 Ruderblatt draus geschnitzt.
    IMG_20220305_130012466.jpg
    So sieht das dann im Vergleich zum Alu Keilruder aus:
    IMG_20220306_133922040.jpg

    Der Unterschied in der Breite ist deutlich zu sehen: Aluruderblatt 3mm, Messerklinge 1,7mm
    IMG_20220306_134031179.jpg


    Tobias

  10. #10
    Amperejunky Avatar von tobi75
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    Heute war ich dann wieder am Teich, um weitere Testfahrten zu unternehmen.

    Also:
    • dünnes Ruderblatt
    • Akkus 1cm nach vorn
    • TFL 4219 2-Blatt draufgeschnallt
    • Trimm noch etwas nach unten geneigt


    Ergebnis: fährt wie ein Sack Nüsse . Sobald man richtig am Gashahn zieht, saugt er rechts an und biegt ab. Unfahrbar. Unfilmbar .

    Also habe ich erstmal den Trimm wieder weniger geneigt und auch etwas höher gestellt (1mm). Dadurch ist weniger Blattfläche im Wasser und der Druck auf die Stufe ist auch geringer.
    So fährt das in etwa wie bei der Erstfahrt - nur schneller . Kurven gehen immer noch D-Zug mäßig.
    Leider "hängt" der Rumpf auf der Gerade etwas nach links und wird auch sehr frei.
    Da der Gewichtsvortrimm m.E. ganz gut passt, habe ich mir mal das Ruder näher angeschaut. Der Ruderausleger wurde ganz leicht zur Seite geneigt eingebaut, das Ruderblattende läuft nach links aus der Senkrechten. Das erklärt ggf. die festgestellte Schräglage...
    Um mir das Entfernen des Ruderauslegers zur Korrektur der Ruderausrichtung zu ersparen, habe ich auf die Anschraubfläche für das Rudergelenk einen Keil aus GfK-Plattenmaterial (0,8mm) geklebt. Damit verläuft das Ruderblatt nun wieder parallel zur Hochachse.
    IMG_20220308_224210065.jpg

    Zusätzlich verwindet sich der Ausleger relativ leicht, wenn seitliche Kräfte auf das Ruderblatt wirken. Das könnte ggf. auch ein Grund für das Arbeiten um die Längsachse sein.
    Meine Idee ist, parallel zum bestehenden Ausleger ein entsprechendes Kohlefaserteil aus 3mm Plattenmaterial im Spiegel zu verankern. Der Abstand ist so gewählt, dass das Rudergelenk dazwischen passt und geklemmt wird.
    IMG_20220308_224156007.jpg

    Das sollte die Verwindungssteifigkeit deutlich erhöhen. Falls nicht ausreichend, kann ich ja zwischen die Auslegerplatten noch Verschraubungen mit Distanzstücken setzen...
    Zusätzlich werde ich mir die Laufflächen nochmal anschauen ob da vielleicht Stellen zu entdecken sind, die ein Ansaugen begünstigen.

    Ich halte Euch auf dem Laufenden...

    Tobias

  11. #11
    Grünschnabel
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    Hi Tobias,

    könntest Du noch kurz erläutern, mit welchem Werkzeug Du die Messerklinge bearbeitet hast?
    (zuschneiden, in Form bringen, Vorderkante schärfen, Löcher bohren).

    Danke!

    Gruß Marc

  12. #12
    Heizer
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    Ich klinke mich mal kurz ein:
    Messerklinge zuschneiden mit Flex/Dremel.
    Bohren geht am besten mit Bohrer mit Hartmetallschneide (Steinbohrer).
    Dabei auf nicht zu hohe Drehzahl und gute Schmierung achten,
    Der Bohrer ist danach meistens Schrott, ich habe auch schon mal 3 Bohrer für ein Loch verschlissen....

  13. #13
    Real Raceboater Avatar von MiSt
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    Das mit dem nicht richtig senkrechten Ruder ist echt ein running Gag. Habe ich auch schon mehrmals als Ursache für komische Effekte ermitteln können. Besonders übel ist das, wenn man die "traditionellen" Frästeile als Ausleger nutzt, die über 2-4 Schrauben am Spiegel fest sind. Die verdrehen sich nämlich immer wieder marginal und arbeiten das GFK/CFK auf, sodass eine einmal gefundene "gute" Einstellung schnell wieder verloren geht.

    Torsionsfestigkeit des Ruderauslegers kann man auch nicht übertreiben, definitiv. Besser als eine parallele Platte würde ich eine Platte finden, die schräg vom Heckspiegel kommt und das Ganze "breitbeiniger" abstützt. Sieht ggf. sch***e aus (muss nicht ...), aber das ist schließlich ein Sportgerät, kein Schönschiffchen. Anstelle der Abstützung zur Finne, die letztlich nur ein Parallelogramm aufmacht, das sich weiterhin verbiegen kann, wäre ein Stützkreuz dazwischen besser (Vorbilder gibt es bei IKEA ). Dreiecksstrukturen sind halt "magic", was Steifigkeit angeht.

    Last not least, wenn das Schiff nach rechts abbiegt, nachdem man ihm geradeaus die Nase runter gelegt hat mit dem Trimm, kann man (weit) vorne mit Dreiecksleisten i.d.R. das Ansaugen verhindern, ohne die Kurven und/oder Geraden wieder zu ruinieren. Vorher aber schauen, ob da nicht eine Hohlkehle ihr Unwesen treibt ...

    Was Bohrer angeht, so funktionieren die Vollhartmetallbohrer für Leiterplattenfertigung auch gut (www.lerrox.de verkauft die gebraucht und somit bezahlbar. In der Leiterplattenfertigung werden die routinemäßig getauscht, bevor auch nur "statistisch denkbar" ist, dass sie brechen). Die Dinger sind glashart und extrem gefährlich, eine Schutzbrille ist ein unbedingtes Muss. Speziell der Moment, wo sie durch das Material durch sind, ist heikel. Es lohnt sich, das Werkstück einzuspannen, damit in dem Moment nichts auch nur ein bisschen verkanten kann.
    Geändert von MiSt (9.March.2022 um 07:46 Uhr)
    Gruß Michael St*****

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  14. #14
    Amperejunky Avatar von tobi75
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    Also (wie bereits genannt):

    • Messerklinge zuschneiden mit dem Dremel. Ich nehme dazu die etwas dickeren, rötlichen Trennscheiben von Dremel. Die haben eine gute Standzeit und schneiden Edelstahl, Federstahl und Messerklinge.
    • gebohrt habe ich mit einem 3mm Hartmetallbohrer und den bereits genannten Vorkehrungen (wenig Drehzahl, Ständerbohrmaschine, Einspannen, Metall unterlegen, Öl, etc.). Das Loch habe ich dann mit einem zurecht geschliffenen 5mm Steinbohrer mit Hartmetallspitze geweitet
    • Die Profilierung habe ich anfangs mit dem Schleifbock und später dann auf einem groben Schleifstein erstellt. Das Mittel meiner Wahl wäre ein stationärer Bandschleifer - den habe ich aber (noch) nicht.


    Ja - darauf, das Ruder zu kontrollieren, bin ich nur gekommen, weil wir das vor Kurzem erst hatten .

    Den Tipp mit den Stringern werde ich mit auf die Agenda setzen, den habe ich unabhängig auch von andere Stelle bekommen.
    "Dellenkontrolle" steht eh auf dem Programm.
    Das Problem beim Ruderausleger ist weniger die seitliche Abstützung, sondern vielmehr die Verwindung in Längsrichtung, bedingt durch die recht geringe Materialstärke und das Langloch. Das bekomme ich nach meiner Überlegung nur durch 2 (Dreieck)Abstützungen in den Griff (oben und unten). Das jedoch formschlüssig und ästhetisch ansprechend zu gestalten . Die Konstruktion komplett raus zu reißen, wollte ich mir ersparen. Da finde ich die zusätzliche 3mm Kohleplatte mit optionalen Verschraubungen über die Länge einfacher zu realisieren...

    EDIT: ich hab nochmal genau gelesen: Du hast natürlich Recht, Michael - eine Platte schräg als Abstützung zu verbauen, sorgt für Torsions- und Biegesteifigkeit. Nur eben für die stabile, formschlüssige Verbindung der beiden Platten hätte ich jetzt erstmal keine Lösung...


    Das wird schon...
    Geändert von tobi75 (9.March.2022 um 08:57 Uhr)

  15. #15
    Real Raceboater Avatar von MiSt
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    Zitat Zitat von tobi75 Beitrag anzeigen
    Da finde ich die zusätzliche 3mm Kohleplatte mit optionalen Verschraubungen über die Länge einfacher zu realisieren...

    Kann man ja auch "breitbeinig(er)" machen (als in deiner Skizze), sonst bringt das nur überschaubar viel.

    Zitat Zitat von tobi75 Beitrag anzeigen
    EDIT: ich hab nochmal genau gelesen: Du hast natürlich Recht, Michael - eine Platte schräg als Abstützung zu verbauen, sorgt für Torsions- und Biegesteifigkeit.
    Ja .

    Zitat Zitat von tobi75 Beitrag anzeigen
    Nur eben für die stabile, formschlüssige Verbindung der beiden Platten hätte ich jetzt erstmal keine Lösung...
    Kleben geht natürlich immer, vorher halt passend anschrägen, das gibt eine sehr große Klebefläche. Im Spiegel eh in einen Schlitz verkleben, nehme ich mal an?

    Aber auch Schrauben geht so:
    • passend anschrägen
    • invers schrägen Keil für die Schraubenköpfe unterlegen, dann bohren, z.B. für M3
    • oder bohren und mit einem Zapfensenker (den man sich am besten leiht - das CFK zerstört ihn leider ...) eine Auflage für den Schraubenkopf machen - sehr schick
    • oder die schräge Abstützung einfach aus Alu machen. 2-3mm starkes Bandmaterial gibt es bei Obi, das Werkzeugproblem stellt sich dann nicht.


    BTW: So ein Kombischleifer aus Bandschleifer und Schleifplatte (150mm) ist eine kleine und extrem praktische Anschaffung. Wobei meiner so alt ist, dass er noch keine Klettscheiben nutzt. Das hat den Nachteil der schwierigen Erhältlichkeit, aber den Vorteil, dass man außerordentlich präzise damit arbeiten kann.
    Geändert von MiSt (9.March.2022 um 09:27 Uhr)
    Gruß Michael St*****

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  16. #16
    Grünschnabel
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    Vielen Dank euch, für die Infos!

    So einen kombinierten Band-/Tellerschleifer habe ich vor drei Wochen bei Lidl preiswert bekommen. Er tut, was er soll...falls jemand was sucht...

    https://www.lidl.de/p/parkside-band-...SABEgL1e_D_BwE

    Gruß Marc

  17. #17
    Grünschnabel Avatar von wem55
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    Hallo,
    nur mal so als Zwischenfrage:
    wenn man so eine Dreieckskonstruktion aus z.B. 2mm Epoxyplatte machen/kleben würde, wie groß sollten dann die Klebeflächen sein, damit das vernünftig hält?
    Oder erreicht man keine Klebefläche, die groß genug ist, um die Kräfte, z.B. von einem Ruder, aufzunehmen?

    20220309_180332.jpg
    Viele Grüße
    Wolfgang

  18. #18
    Amperejunky Avatar von tobi75
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    Hallo Wolfgang,

    ich habe zwischenzeitlich auch überlegt, meinen Ruderausleger mit solchen Abstrebungen zu versehen. Dabei würde ich den oberen und unteren Gurt jeweils aus einem Stück fertigen und im Mittelstück einlassen. Stumpfe Verklebungen gehen an der Stelle m.E. gar nicht. Das bricht ruck zuck weg. Ich hätte auch Bedenken, die Halteplatte für das Gelenk derart freischwebend zu realisieren. Besser ein durchgehender Steg, der im Spiegel verankert wird. Den kann man auch von innen mit Querstiften sichern.

    Eine sehr zierliche, jedoch stabile Konstruktion hatte ich an meiner BOL. Das waren 3 gelaserte Teile aus 1mm Edelstahl:
    DSCN1970.jpgDSCN2091.jpgWellenabstützung.jpg

    Die Stabilität ergibt sich durch die diagonale Abstützung zwischen dem oberen und unteren Dreieck. Durch die CAD-Konstruktion und das Lasern passt das auf den 10tel Millimeter.
    Die Träger haben Zungen am Ende, die durch den Spiegel reichen. Durch Verschränken werden diese gegen Herausziehen gesichert. Eine zusätzliche Sicherung mit Mumpe versteht sich von selbst.
    Nachteilig war an dieser Stelle nur die recht geringe Bauhöhe, weil der Abstand der Buchsen zur Führung der Ruderachse sehr gering ist. Dadurch wirkt sich Spiel in der Lagerung recht stark aus.

    LG
    Tobias
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    Geändert von tobi75 (9.March.2022 um 19:10 Uhr)

  19. #19
    Real Raceboater Avatar von MiSt
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    Zitat Zitat von wem55 Beitrag anzeigen
    Hallo,
    nur mal so als Zwischenfrage:
    wenn man so eine Dreieckskonstruktion aus z.B. 2mm Epoxyplatte machen/kleben würde, wie groß sollten dann die Klebeflächen sein, damit das vernünftig hält?
    Oder erreicht man keine Klebefläche, die groß genug ist, um die Kräfte, z.B. von einem Ruder, aufzunehmen?
    20220309_180332.jpg


    • keine Bodenplatte
    • Mittelsteg bis durch den Spiegel
    • Seitenstreben durch den Spiegel
    • spitzwinkliger als in der Skizze
    • alle Hohlkehlen mit Mumpe füllen
    • die beiden flächigen Verklebungen - spitzwinkliger werden die recht breit/groß - gründlich anrauen
    • die beiden flächigen Verklebungen + Hohlkehlen sind die Schwachpunkte, aber letztlich auch die Sollbruchstellen. Sonst zerreißt es im Fall der Fälle das ganze Boot


    @Tobi
    Die gelaserte Konstruktion kann man doch auch höher auslegen? Um das Lagerspiel-Problem zu entschärfen?
    Gruß Michael St*****

    Beware the fisherman, who is casting out his line into a dried up river bed.
    Don't try to tell him, 'cos he won't believe you.
    Throw some bread to the ducks instead, it's easier that way
    (Tony Banks, Genesis)

  20. #20
    Grünschnabel Avatar von wem55
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    Hallo Tobias,

    das heißt, du sägst in den Rumpf einen Schlitz für die einzuklebende Platte.

    Meine Frau hätte gesagt: du machst ja das Schiff kaputt.

    Aber du hasst ja Erfahrung damit, das hätte ich mich bisher noch nicht getraut.

    Aber wieder ein super Baubericht mit vielen Details, an die man sonst nicht denkt.
    Klasse
    Viele Grüße
    Wolfgang

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