Parabellum L Bulletproof mit Twin oder Single Antrieb
Hallo allerseits,
nachdem ich beim MBP den letzten Parabellum L Bulletproof 90cm Rumpf erstanden habe, beschäftigt mich nun dieses Problem, daher wäre es nett wenn die Profis hier ihre Erfahrungen kund tun würden, schon mal herzlichen Dank!
Natürlich habe ich mir auch schon alle relevanten Themen durch gelesen und auch schon erfolgreich eine MHZ Mystic 114 gebaut aber eigentlich komme ich aus der Speedflug Scene wo ich 20kW Antriebe realisiere mit denen wir 600 fliegen.
Ich will damit in unserem meist rauen Spreewasser fahren, was ohne Abflüge nicht geht, daher ist die Funktion vom eingebauten Flutkanal wichtig.
Als Motor soll ein selbst gewickelter wassergekühlter AL Scorpion 3026 mit 1900 U/V und 220g an 6s dienen, der auf dem Prüfstand 3kW Dauer und 4kW Peak leistet.
Jetzt gibt es für mich 2 Antriebsoptionen:
1. Single Antrieb, laut Auskunft MBP unbedingt mit Frontmotor da wohl das Kreiselmoment vom Motor Ruhe in die Fuhre bringt, er hat dazu 2 Videos gemacht mit extremen Unterschied zur Heckmotor Variante, wobei die Heckvariante mit In Line Anordnung fuhr und das Kippeln auch vom geringeren Trägheitsmoment auf Längsachse herrühren konnte, keine Ahnung warum das Drehmoment nicht durch Gewichtstrimmung ausgeglichen wurde, wahrscheinlich sollte der Akku möglichst tief liegen.
Und da ich ein Symmetrie Mensch bin, unbedingt mit 2 Rudern denn ein Ruder mittig bekommt wohl den Propwalk nicht in den Griff, hast das schon mal einer probiert, gefällt mir optisch besser und sollte doch auch mehr Stabilität bringen?
2. Twin Antrieb mit einem Motor und kleinem Synchongetriebe um den Wellenabstand auf nur 25mm zu bekommen und sicher zu stellen das die Props ineinander kämmen, somit steht einem mittigen Ruder nichts mehr im Weg da der leidige Propwalk entfällt, allerdings soll wohl die Agilität leiden?
Problem hierbei ist der wohl nicht mehr funktionierende Flutkanal wegen der symmetrischen Anordnung der Komponenten denn die Gewichtstrimmung gegen das Drehmoment ist ja nicht mehr nötig, testen werde ich es aber mal in der Badewanne wenn der Rumpf da ist.
Was meinst du?
VG Thomas
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Ursprünglich hatten wir uns per PN unterhalten, ich finde es aber gut, dass Du Dich entschlossen hast, hier einen Thread zu erstellen :cool:. Hier meine erste Antwort, leicht gekürzt bzw. modifiziert:
Die Parabellum könnte dafür ein guter Rumpf sein, nicht zu groß, nicht zu klein, mehr wettbewerbsorientiert als vorbildgetreu gestaltet.
Zitat:
Daher ist die Funktion vom integrierten Flutkanal auch sehr wichtig.
Wird sich zeigen, ob er funktioniert. Die Rümpfe hier aus dem Shop mit eingebautem FK haben allesamt FKs aus grauer Vorzeit, die funktionieren heutzutage leider nicht mehr.
Zitat:
Als Motor dient ein selbst gewickelter wassergekühlter AL Scorpion 3026 mit 1900 U/V an 6s, der auf dem Prüfstand 3kW Dauer und 4kW Peak macht.
Die spezifische Drehzahl ist für meinen Geschmack zu hoch für das große Boot. Entweder muss der Propeller sehr klein, was nicht zum Boot passt, oder die Fahrzeit sinkt ins Bodenlose. Aktuelle Mono 2 nutzen zwischen 1500/V und 1800/V an 6s, sind aber kleiner als die PB.
Zitat:
Jetzt gibt es für mich 2 Antriebsoptionen:
1. Single Antrieb, laut Auskunft MBP unbedingt mit Frontmotor da wohl das Kreiselmoment vom Motor Ruhe in die Fuhre bringt, er hat dazu 2 Videos gemacht mit extremen Unterschied zur Heckmotor Variante.
Hmmm - das Kreiselmoment (ich habe es hier fälschlich mit dem Trägheitsmoment gleichgesetzt) ist beim AL speziell im Mono immer ein Riesenthema - ich persönlich finde ALs fast unfahrbar und nutze sie nur - etwas notgedrungen - im Minihydro, und da nervt mich das schon genug trotz sehr breiter Abstützung. Frontmotor in einem Rumpfdesign wie die PB bietet aber zusätzlich noch einen tieferen Schwerpunkt und natürlich eine tiefer liegende Angriffsachse für das Trägheitsmoment - insofern ist die Auskunft plausibel und empfehlenswert einzuhalten.
Zitat:
Und da ich ein Symmetrie Mensch bin mit 2 Rudern denn ein Ruder mittig soll wohl den Propwalk nicht in Griff bekommen, hast du das schon mal probiert, gefällt mir optisch besser und sollte doch auch mehr Stabilität bringen?
Das zweite Ruder ist komplett sinnlos. Ein gut platziertes Ruder rechts vom Propeller ist ein guter Dämpfer für den Propwalk, das zweite erzeugt nichts außer Widerstand. Mittelruder kompensieren den Propwalk nicht, sie funktionieren aber schon ganz ordentlich. Den Geradeauslauf kann man anfangs durch Gegenlenken und letztlich durch Seitenzug erzwingen, nicht optimal effektiv, aber ok.
Zitat:
2. Twin Antrieb mit einem Motor und kleinem Synchongetriebe um den Wellenabstand auf nur 25mm zu bekommen und sicher zu stellen das die Props ineinander kämmen, somit steht einem mittigen Ruder nichts mehr im Weg da der leidige Propwalk entfällt.
Habe ich schon oft gemacht, ist aufwändig, funktioniert aber im Prinzip einwandfrei. Beim Frontmotor können das auch Federstahlwellen sein, womit das Problem der Torsion, die die Senkrechtstellung der Propeller zueinander stört, minimal ist. Das Trägheitsmomentproblem ist damit NICHT gelöst. Dazu benötigt man auch zwei (kleinere) Motoren.
Zitat:
Problem hierbei ist der wohl nicht mehr funktionierende Flutkanal wegen der symmetrischen Anordnung der Komponenten denn die Gewichtstrimmung gegen das Drehmoment ist ja nicht mehr nötig, testen werde ich es aber mal in der Badewanne wenn der Rumpf da ist.
So ist es. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass der funktioniert. Probate Mittel sind dann: Höhere Haube und/oder FK-Erweiterung am Heck (siehe Beiträge von Shark zum FK).
Zitat:
allerdings soll wohl die Agilität leiden?
Das möchte ich mal energisch dementieren. Zweischraubig, selbst mit "kleinen" Propellern, beschleunigt dragstermäßig und geht links wie rechts um Kurven. Im Falle ineinanderkämmender Propeller hat man auch wenig(er) Abstützeffekte, fährt sich hinsichtlich Kurven nicht viel anders als ein Einschrauber.
Ich bin wie gesagt skeptisch hinsichtlich der spezifischen Drehzahl. Mit zwei kleinen Propellern (38'er wären anfangs meine Wahl wie bei meiner B28 gut vergleichbarer Größe) könnte das aber was werden. Ein Fahrzeitwunder wird das nicht, oder du musst 6s2p einbauen. Müssen ja nicht 6s2p 5x00'er sein, das wird ggf. arg schwer?
Zitat:
Zitat von Thomas Schmidt
Hättest du vielleicht ein Foto vom Getriebe?
Du meinst die Trägheit der Glocke beim beschleunigen, verstehe, der MBP meinte aber das tatsächliche Kreiselmoment welches ja im Winkel von 90° zur Längsachse angreift und es schwer macht den Motor in seiner Längsachse zu drehen.
Zu Kreisel(-stabiliserungseffekten) habe ich mir noch keine Gedanken gemacht hinsichtlich der Anordnung vorne/hinten (unten/oben).
IMHO behindert der/die in Längsachse rotierende Anker (Glocke) Bewegungen um die Hochachse (möchte man aber in Kurven) und um die Querachse (möchte man i.d.R. nie beim Boot, daher ist die Stabilisierung hier sehr erwünscht).
Ich bin nach wie vor der Meinung, und kann das auch mit eigenen Erfahrungen belegen, dass ein Heckmotor den SP nach oben bringt, besonders wenn er sehr weit hinten und entsprechend steil eingebaut ist, mal ganz abgesehen von der miesen Zugänglichkeit/Wartbarkeit. Bei einem Boot, und allemal beim Mono, gehört der SP auf Biegen und Brechen nach unten. Nur noch tiefer ist besser, wie beim Hubraum.
Seit mir das klar wurde, habe ich keinen Heckmotor mehr gebaut und werde das auch nicht mehr tun. Maximal ein Heck-Mittelmotor auf Basis eines langen/dünnen Innenläufers, aber da bekommt man sehr schnell Probleme mit der SP-Lage in Längsrichtung. Habe ich jüngst erlebt und werde auch das extrem sorgfältig abwägen.
An sich ist das "Loch" vor der Stufe wie geschaffen für den Motor, auch einen kurzen und dicken, wenn es so sein soll.
Auch sehr lange Federstahlwellen lassen sich problemlos ruhig stellen, wenn man genug Stützlager vorsieht. Die früher gängigen 4mm-Starrwellen waren da viel kritischer.
Anhang 100078Anhang 100079Anhang 100080
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Aaalso, weiter Tipps bekommst Du nur, wenn Du mich niiiieeee mehr "Micha" nennst (das darf absolut NIEMAND nie nicht - ich heiße Michael, so viel Zeit muss sein) sowie wahlweise meinen Nick immer genau richtig schreibst :lol::thx: .
Conrad hat solche Zahnräder, die größte Auswahl (auch Stahl und Messing) hat m.W. ghw-modellbau.de
Natürlich funktioniert ein korrekt gestalteter und ausreichend großer FK bei symmetrischem Aufbau. Mein seinerzeitiges Mono2 mit Getriebe (zwei der drei Fotos) und Doppelschraube hat(te - verschenkt) auch einen funktionierenden FK. Flutkanal nach vorne durch ist aber eher ein Nachteil, siehe Patricks Ausführungen und auch meine eigenen Erfahrungen seitdem. Hohe Haube in Verbindung mit Patricks "drehen übers absaufende Heck" ist aber immer zielführend.
Mit 5800'ern wird die Fahrzeit überschaubar sein und mit 2p würde ich mich bei den erwartbaren Strömen wohler fühlen hinsichtlich Nachhaltigkeit der Akkus.
Die zwei dünnen Wellen durch das ganze Boot klingt schlimmer und dümmer als es ist. Sie liegen so tief, da können die Akkus notfalls auch mal drüber. Besser ist natürlich daneben, aber wenn man sich das mal aufmalt, ist es halb so wild...
Anhang 100082Anhang 100081
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Zitat:
Zitat von
Thomas Schmidt
Die Fahrzeit sollte doch mit 6s 5800 ausreichend sein, wenn ich bedenke das ich in der mehr als doppelt so schweren Mystic 228Wh habe und in der Parabellum dann 129Wh,
ich will das Boot nicht so schwer machen da die Kräfte beim Widereintritt ins Nasse immer größer werden.
Da ich auf der Spree eh keinen max. Speed fahren kann, will ich sie lieber auf max. Beschleunigung auslegen, nach deinen Ausführungen sollte ich bei den Props mit 40x1,4 2Blatt hin kommen?
Mehr ginge dann nicht bei 25mm Wellenabstand, nicht das der Motor noch Leistungsreserven hätte, das wäre ja fürchterlich.
Sobald sich mehr Leute beteiligen, wird das Argument kommen, dass Monos schwer sein müssen, damit sie mit Wellen klar kommen. Das ist nicht 100% falsch :cool:, aber auch nicht 100 richtig :D.
Bei 2x 40'ern mit "K"-Form wird die Beschleunigung gewaltig sein (~ Einzelpropeller mit 55mm), die Endgeschwindigkeit (90-95km/h) höher als Mono2 und die Fahrzeit überschaubar (meine Prognose: ~4:30 mit 15% Rest als Lebensversicherung im Akku). 1900/V ist einfach ziemlich viel für ein Mono und 6s. 5s2p wäre drehzahlmäßig "gesünder" und von den Strömen und der Fahrzeit her "komfortabler".
Zitat:
Zitat von
Thomas Schmidt
Bei den Powertrimms dachte ich an 90mm bis zum DD, wie groß sollte der Abstand von den Props zum Ruder sein?
Benötigen die Federstahlwellen außer dem Teflonrohr auch ein Messingrohr oder reichte es wenn ich die Teflonrohre auf der gesamten Länge fest klebe, ich benutze immer den schwarzen Kraftkleber von LiquiMoly, der auch den Alu AudiA8 zusammen hält, hält super und dämpft noch?
90mm finde ich ok, 80mm würden IMHO auch reichen.
Ich nutze immer ein geflochtenes Kohlerohr (supersteif, superleicht, superteuer) als Hülle für das Teflon, dieses wiederum in "Spanten" gelagert (nur gesteckt). Für den Fall dass mein Aufbau so gar nicht funzt, möchte ich ungern flächige Verklebungen lösen, sondern kloppe halt nur die Spanten raus.
In das Teflon müssen alle 60-80mm Stützlager. Ich nutze dazu 5mm lange Abschnitte von Messingrohr von 2,1mm Innendurchmesser für 2mm Federstahl, auf Abstand gehalten mit Teflonrohrstückchen von eben 55-75mm. Z.B. außen Kohle 7/6mm, dann durchgängig Teflon 6/4mm, dann Abstandsstücke Teflon 4/3mm im Wechsel mit Stützlagern 4/2,1mm.
Das Foto zeigt außerdem den Verstellraum für den Powertrimm aus einer Alu-Pillendose. Und es zeigt meine Art der Bodenversteifung mit Kohlestäben statt Matten.
Anhang 100083
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Heckmotor war in den USA sehr beliebt. Bei ähnlicher Bootsgröße und ähnlichem Gewicht hatten die amerikanischen Wettbewerbsklassen deutlich kürzere Fahrzeiten als die europäischen, ergo höhere Leistung und die ließ sich mit Heckmotor stabiler Umsetzen.
Der Vorteil vom Heckmotor ist, das das Drehmoment dort in den Rumpf eingeleitet wird wo der Rumpf am Heck relativ viel Wasserkontakt hat und das Drehmoment gut abstützt wird.
Beim Frontmotor hat man bei einem freilaufendem Mono normalerweise Luft unterm Motor, das Drehmoment kann auf Höhe des Motors nicht abgefangen werden, was bei Laständerungen gern zu einer schraubenförmigen Bewegung führt. Der Rumpf "kommt links vorne hoch".
Da die Leistungen nach Naviga Regeln aber etwas niedriger waren als in den USA war das mit kleinen Tricks ganz gut beherrschbar weshalb in Europa meißt Frontmotor gefahren wurde.
Der Heckmotor hat nämlich auch seine Nachteile:
-wie schon genannt ist der Schwerpunkt etwas höher
-die Ecke links hinten im Boot läßt sich nicht wirklich nutzen, dabei müßte wegen tiefem Schwerpunkt und etwas Gewichtsvortrimm genau dort etwas hin
-bei mir war die Welle nie 100% wasserdicht, der Austritt von Flexwelle/Federstahlwelle aus dem Teflonschlauch liegt nämlich im Stand unterhalb der Wasserlinie
Ich habe deshalb mal j4F ein Spaßboot mit Mittelmotor aufgebaut. Würde ich in Zukunft nur noch so machen ab 70...80cm Bootsgröße wo man ohnehin mind. 2 Akkupacks hat.
Aufbau war mit 5s (2er und 3er Pack). Erstens um die Spannungsgrenze der 6s regler nicht voll auszureizen, zweitens weil man da mehr Möglichkeiten hat den Schwerpunkt zu verändern (3er Pack vorne oder hinten).
Das ganze läuft sehr gut. Schwerpunkt schön tief und das Drehmoment des Motors wird gut abgefangen. Der hintere Akku dicht neben der Welle und der vordere sitzt mit der Kante direkt im Kiel, tiefer geht nicht. :-)
Anhang 100086
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Die Gedankenstütze:
Anhang 100094
Grz. madliz
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Hallo allerseits,
jetzt habe ich schon ein schlechtes Gewissen gegenüber denen die hier ungeduldig warten, der Winter ist ja definitiv vorbei.
Ich bin nur sporadisch zum Bauen gekommen denn eine 550kmh Elysium hatte erstmal Vorrang.
Dann kam mir die verrückte Idee ein Elektro-Rennkart mit einem 24kW Lehner Torqstar 7050 zu bauen, wen es interessiert :
Welche Kart für Elektroantrieb - Chassis - kartfahrer-forum.de
Und da ich jetzt auf den Geschmack von Manntragenden Modellen gekommen bin und auch die Akkus vom Kart verwenden kann, baue ich gerade ein Jetboard mit 24kW Scorpion 7455 Antrieb und einem Gelenklenker als eigene Konstruktion.
Das muss noch zum Sommer fertig werden, und da ich lieber in Ruhe im Winter baue muss die Parabellum noch etwas warten.
Getriebe und Antriebe sind schon fertig aber es hat sich gezeigt das bei der symmetrischen Anordnung eine 300ml Erweiterung vom Flutkanal nötig ist, da mache ich dann im Herbst weiter.
VG Thomas