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Corona Langeweile - oder die Performancesteigerung einer Micro Maritimo
Hallo zusammen,
was macht man wenn die Wettbewerbe ausfallen, auf die man sonst gefahren wäre, und Corona Langeweile aufkommt, denn alleine immer im Oval oder Dreieck zu fahren macht dann irgendwann keinen Spaß mehr. Man kommt auf "dumme" Gedanken und fängt an mit was neuem zu experimentieren um Erfahrung zu sammeln. Darüber möchte ich in diesem Thread etwas berichten.
Normalerweise bin ich nicht so der Fan von Cats und auch nicht von Bastelbuden, da bau ich lieber komplett neu als irgendwas wieder herzurichten. Aber wie der Zufall es so wollte bin ich vor einigen Wochen bei Ebay auf eine Micro Maritimo von Hydro & Marine gestoßen und ich mag halt gerne kleine handliche Boote … . Auf den Bildern sah soweit alles auch erstmal OK aus, Hardware war bis auf Kupplung und Motorspant auch mit dabei. Das angesetzte Mindestgebot war zwar nicht Schnäppchen verdächtigt, aber wenn ich das Boot für den Preis bekommen würde vollkommen OK um ein neues Projekt zu starten. Tja, und da sonst keiner mitgeboten hatte war das Schiffchen nach Aktionsende tatsächlich meins …
Nach knapp einer Woche hatte der kleine Cat auch dann den Weg auf einem Samstag zu mir gefunden und konnte erst einmal gründlich begutachtet werden. Schnell war klar damit am nächsten Tag schon die erste Rund drehen zu können konnte ich mir abschminken, dafür war doch zu viel zu überarbeiten neben einem neuen Motorspant und die Elektronik einzubauen.
to be continued ...
Gruß,
Patrick
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Moin,
aufgrund der Vorbereitungen währen der Trockenzeit ging der Aufbau dann doch recht schnell. Ruderausleger mit Strut verschraubt und Strut eingestellt. Struteinstellung 0° Anstellung und plan auf dem Tisch. Motorhalter provisorisch mit Sekundi verklebt und Wellendurchbruch rein gedremelt. Dann ein Stevenrohr gebogen, Motor mit Kupplung an den Motorspannt geschraubt und alles zur genauen Montage in den Rumpf gesetzt. Da ich davon ausging, dass ich die Welle bei der Optimierung sowieso verstellen muss habe ich gleich für den Wellendruchbruch ein Stück Rohr eingesetzt mit dem Innendurchmesser des Stevenrohrs um später nicht die Verklebung lösen zu müssen. Als alles so passte wie ich mir das vorstellte wurde alles zuerst mit Sekunde fixiert mit 24h Harz, angedickt mit Baumwollflocken und Microballons, verklebt. über die Klebestellen lege ich immer noch ein Stück Gewebe für die Optik aber auch für die Festigkeit. Das anschleifen der aller Klebeflächen sollte man natürlich nicht vergessen ...
Für das Servo habe ich einen kleinen Aluwinkel mit einer entsprechenden Verschraubung versehen. Dieser bildet den vorderen Fixpunkt des Servos. Der hintere Fixpunkt besteht einfach nur aus einer Platte wo das Servo mit seiner Befestigungslasche eingeschoben wird, damit man sich nicht einen abrechen muss um das Servo hinten einzuschrauben. Das alte Rudergestänge konnte ich nach etwas zurechtbiegen auch weiterverwenden.
Nach dem aushärten der Klebestellen war dann der Einbau der Elektronik auch schnell getan. Empfänger und Steller fixiere ich immer doppelseitigen Spiegeltape von Tesa. Die Akkus passen genau von der Breite her in die Kufen des Cats und wurden erstmal nur an der Kufeninnenseite mit dem doppelseitigen Spiegeltape befestigt und mit einem Schaumstoff (Verpackungsmaterial) zwischen Akku und Deckelrand zusätzlich nach unten gedrückt. So konnte es dann zur ersten Ausfahrt gehen.
to be continued …
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Wenn ich von Performancesteigerung spreche, meine ich nicht einfach mehr Leistung umsetzen und damit schneller zu werden, sondern durch Optimierung verschiedener Details bei mehr oder weniger gleichen Leistungsansatz schneller zu werden. Dieses ist ein schwierigerer Ansatz bei dem viel ausprobieren und genau beobachten muss, aus meiner Sicht aber auch der vielversprechendere ist. Grade dann wenn man z.B. bei Oval (Dreieck) Rennen oder beim SAW in den Klassen mit niedrigeren Zellenzahlen von der zur Verfügung stehenden Energie begrenzt ist.
Nachdem die Ausgangsdaten ermittelt waren, war mein erstes Ziel den Leistungseinsatz erst einmal unter die 300W zu drücken. Da der Rumpf lackiert worden ist vom Vorbesitzer und somit alle Abrisskanten ehr rund als scharf, wurden diese erst einmal scharfkantig geschliffen. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich die Geometrie der Stufen mit angepasst. Diese sind vom V- und Anstellwinkel nicht symmetrisch. Ferner haben sie auch nicht die gleiche Höhe, so dass der Cat wenn man ihn auf eine ebene Platte stellt leicht kippelt. Durch leichtes abschleifen der hohen und anspachteln der niedrigen Stufen konnte ich aber alles zu meiner Zufriedenheit korrigieren.
Wie auf dem Bild zu sehen ist, sind die Laufflächen natürlich durch die Schleiferei nicht unbedingt mehr so ansehnlich aber in Wettbewerbskreisen gang und gäbe. Dieses führte dann zu einem lustigen Kommentar am See von ehr unerfahrenden Schiffsmodellbauern in diesem Bereich bei einen meiner Testfahrten. Die Reibung müsste ja schon recht ordentlich sein bei diesen hohen Geschwindigkeiten wenn da schon Farbabrieb an den Laufflächen ist :lol:
Obwohl man nicht zwei Sachen gleichzeitig ändern soll, habe ich auch noch die Tunnelfläche nach hinten mit seitlich Platten im Bereich des Überhangs verlängert, um so etwas mehr Auftrieb zu bekommen und den aerodynamischen Druckpunkt etwas weiter nach hinten zu bekommen.
Bei den nächsten Fahrten war deutlich der Effekt der Änderung zu spüren, vor allem der der scharfen Abrisskanten. Der Cat kam deutlich schneller frei und lief auch freier, da ein gewisser Sogeffekt der runden kannten fehlte. Schnell war klar für ein sichereres Fahrverhalten muss der SP jetzt weiter nach vorne. Dieser wanderte dann auf 13cm gemessen von der hinteren Abrisskante.
Performancemäßig gings es auch in die richtige Richtung nicht viel aber ein wenig. Es gab ein Geschwindigkeitsplus von 2km/h bei 20W weniger Leistungseinsatz. Also 76km/h bei 350W ausbeschleunigt auf den Graden.
to be continued …
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Neben dem besagten 32er TS Propeller habe ich parallel noch einen modifizierten TFL 3719 Propeller getestet. Dieser ist auch auf 31mm reduziert und an der Abrisskante überarbeitet. Der Prop arbeitet insgesamt etwas effektiver und bring den Cat auf 76 km/h @ 335W und nach dem schleifen der Kanten auf 78km/h @ 315W. Also auch wieder ein Geschwindigkeitsplus von 2km/h bei 20W weniger Leistungseinsatz.
Da das originale Ruder sehr lang ist und das Ruder im allgemeinen Cats und Riggern den größten Widerstandsanteil hat ( ca. 50% +) lag es nahe an dieser stelle anzusetzen um weiter Leistung einzusparen. Ich schaute also was so noch in meinen Sammelsurium vorhanden war und nach ein paar kleinen Anpassungen zur vernünftigen Montage an den vorhandenen Ruderausleger fanden sich entsprechend drei weitere Ruder zum testen. Auf den Bildern sind diese zu sehen mit Kennzeichnung der Verschraubhöhe und der dann effektiven Eintauchtiefe. Ganz links ist das originale Ruderblatt zu sehen.
Als erstes wurde das nächst kleinere Ruder getestet um sich langsam ran zu tasten. Allerdings blieb der gewünschte Erfolg aus was den Leistungsbedarf angeht und die Performance des Cats blieb die gleiche. Grund dafür, obwohl die Eintauchtiefe geringer ist, ist wahrscheinlich die Tatsache, dass die Flächen der Ruder so gut wie gleich sind. Das originale Ruder läuft unten etwas zusammen, wohingegen das kürzere eine konstant Breite hat.
Daraufhin bin ich gleich zum letzten Ruder übergegangen, weil ich mir von der größeren Breite dann etwas mehr Führung versprach bei so einem kurzen Ruder. Außerdem ist es auch nur ein drittel so dick wie die anderen Keilrunder mit 3mm Dicke.
Leider brachte auch das Ruder nicht den gewünschten Erfolg. Es fehlte einfach die Führung. An ein sauberes grades anfahren war nicht zu denken der Cat kringelte sich mehr oder weniger gleich ein beim beschleunigen, so dass keine vernünftige Grade fahren konnte für ordentliche Messwerte. Das war schon etwas frustrierend :thumbdown:
to be continued …
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Dieses ruder war glaube ich von Camille (franzoser), dropfenform, vielleicht bringt das etwas?Anhang 99890
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Beim Testen der verschiedenen Propeller kam mir ein glücklicher Zufall zu Hilfe. Als ich mal wieder langsam in Verdrängerfahrt zum Steg zurück schipperte fiel mir auf, dass Wasser ab ca. 1/3 der Rumpflänge über das Deck lief. Das machte mich etwas stutzig.
Beim scharf Schleifen der Abrisskannten hatte ich mich nur auf den beim Gleiten wichtigen hinteren Teil konzentriert, aber nicht auf den vorderen, da ja ehe nicht mehr im Wasser. So strömte jetzt das Wasser um die vorderen Teil der Kufen herum, dann die äußere Bordwand hoch und durch den noch runden Übergang zum Deck auf dieses drauf. Solange der Cat grade im Wasser liegt relativ symmetrisch auf beiden Seiten. Fährt man jetzt eine (leichte) Kurve, egal welche Seite, und der Cat legt sich ein wenig in diese herein, dann ist diese Überspühlung asymmetrisch und erhöht den Kurvendrang bzw. den Grip am Bug. Dieser Überspühlungseffekt hört erst auf wenn der Bug richtig frei kommt. Dieses geht aber nur, wenn das Heck entsprechend Führung hat und die seitlichen Kräfte im Zaum halten kann, sprich das Ruder groß bzw. lang genug ist. Der erkannte Effekt macht auch das etwas problematischere Anfahren mit stärker liftenden Props erklärbar.
Aber wie Abhilfe schaffen? Ein scharf schleifen der Kanten im Bug würde nicht wirklich helfen, da die Winkel einfach nicht spitz genug sind. Also wurden 3x3 Dreiecksleisten an den Übergang zur Bordwand geklebt (wie auf den Bildern zu sehen). Vorsorglich auch erst einmal hinten, was aber wie sich später raustellte nicht wirklich muss. So entsteht eine schöne Abrisskante die auch noch das Wasser seitlich vom Rumpf weg lenkt.
Um Veränderungen am U-Schiff aber auch sonst erst einmal zu testen, ohne gleich den Rumpf durch Kleber zu verunstalten oder später wieder mit mühsamer Arbeit in den Ursprungszustand zu versetzen, klebe ich zuerst Kaptonband (transparent gelb) auf dem Rumpf. Dieses lässt sich nämlich rückstandsfrei entfernen, klebt aber hervorragen. Darauf werden dann die Leisten / Modifikationen mit Sekunde aufgebracht.
Das Resultat war wie erhofft. Beim Losfahren sieht man sofort wie das Wasser nach außen weggeleitet wird, der Cat kommt schneller frei und lässt sich einfacher durch langsame Kurven fahren. Durch diese Modifikation ist es auch möglich geworden mit dem kurzen Ruder (Nummer 4 auf den obigen Bildern) zu fahren :D:cool:.
to be continued …
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Nach dem eintägigen 1s Intermezzo wurde wieder das vorherige 4s Setup eingebaut. Um weiter Energie zu sparen kam ich auf die Idee die Laufflächen noch mal abzusetzen und deren Fläche zu halbieren. Dazu kam erst mal wieder Kaptonband auf die Flachen auf die dann 1mm dickes Balsa geklebt wurde mit Sekunde. Darauf kam dann noch eine 0,2mm dicke Carbonplatte als eigentliche Lauffläche. Um etwas mehr Querstabilität zu bekommen wurde die neuen Laufflächen je Seite 5mm nach außen versetzt.
So ging es dann wieder aufs Wasser. Geschwindigkeitsmäßig hat sich nichts getan, wahrscheinlich weil ich den Strut / Prop nicht um den Betrag der Aufdopplung herunter gesetzt habe, aber die benötigte Leistung ist um ca. 30-40W gesunken. Also wieder eine kleine erfolgreiche Änderung :cool:
to be continued …
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So, das große Umstyling begann mit dem Deckel. Der gefiel mir einfach nicht aufgrund der kantigen Fensterfläche. Also schnell ein paar Maße abgenommen und in Delftship was neues konstruiert. Der Rest lief eigentlich so ab wie ich hier schon mal beschrieben habe. Ein Bekannter hat wieder für mich gedruckt. Was ich seit 1-2 Urmodellen machen ist nach dem Spritzspachtel eine weitere andere leicht zu schleifende Farbe aufzutragen bevor es ans eigentliche schleifen geht. So hat man eine sehr gute Schleifkontrolle und man sieht gut wo noch Beulen und Dellen sind.
Da der Deckel eine relativ simple Geometrie hat gingen die Arbeiten schnell voran und das abformen des Urmodell stand nichts mehr im Wege ...
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Aufgrund der nicht allzu langen Trockenzeit für die letzte Farbschicht hat sich diese durch den Formenbau wieder etwas verfärbt beim Abformen. Das Urmodell, mal abgesehen von der weichen gelben Grundplatte aus 3mm Bastelplatte, ist auch heile geblieben. Nach einem weiteren Tag Trocken- / Härtezeit für die Form nach der Entnahme des Urmodells wurde schon der erste Deckelabzug daraus gemacht. Weil es der erste Abzug war erstmal ohne Farbe und nur aus mehreren Lagen Glas (50g +163g +163g +105g) mit Kohlerovings in den Kanten zur Verstärkung. Aufgrund der ausreichenden Festigkeit und der guten Oberfläche ist es aber auch bei nur einem Abzug bisher geblieben.
Der durchsichtige Deckel bietet dann doch den Vorteil das man sofort sieht ab nach einem Abflug Wasser im Cat ist und ob auch das GPS bzw. der Logger auch laufen.
to be continued …
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Hi,
da ich grad nicht auf meine Bilder zugreifen kann hab ich so einen Ski in die Zeichnung von Chris Flins Dragon F1 Cat mit Rot eingezeichnet. Ob man den Ski so lang machen muss , hab kürzere nicht getestet , der Lange läuft auch gut in Kurven. Ob der Ski bis so weit nach Hinten reichen muss ? Wenn er so weit nach hinten reicht wie in der Zeichnung bleibt das Boot ehr ein Tunnelboot mit seinen Kurveneigenschaften. Bei einem kleinen F1 Cat habe ich aber mal nur einen Kurzen Ski vorne unter das Cockpit plaziert , dann läuft das Boot ehr wie ein Canard und verträgt gut Gewicht weit vorne. Es gibt noch soviel zu Testen . Macht weiter , irgendwann haben wir die Eierlegende Wollmilchsau.
Happy Amps Christian
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Der neue Deckel war bezüglich des Umstylings ehr der einfache Part. Da ich mir in den Kopf gesetzt habe mit dem Cat eventuell in der SAW Mini Klasse zu starten musste dieser leider etwas kürzer werden. Laut Regelwerk dürfen Minis maximal 45cm inkl. Überhand lang sein, Anbauteile wie Ruder und Strut gehören nicht dazu dürfen überstehen. Somit ist die originale Micro Maritimo mit ihren gemessenen 49cm um 4cm zu lang.
Es stellte sich somit die Frage, wo man am besten was abschneidet. Wenn man diese 4cm hinten vom Überhang wegnimmt macht es den Umbau relativ simple da man nur einen neuen Heckspannt einsetzen müsste. Allerdings schieb man so den aerodynamischen Druckpunkt des Tunnels nach vorne und um das zu kompensieren müsste man auch den Schwerpunkt nach vorne schieben um das zu kompensieren was nur mit einem kompletten umbau des Innenraus möglich gewesen wäre. Ferner würde auch der Strut (Ruder natürlich auch) weiter Richtung Kufenabrisskante rücken und somit die Stützwirkung reduzieren, welche mithilft den Bug unten zu halten. Könnte man durch zwar durch einen längere Ausleger kompensieren, was aber wieder zusätzlicher Aufwand wäre ...
Einfacher ist es da die beiden Bugspitzen wegzunehmen da die sowieso ehr irrelevant sind. Schwierig ist es halt nur wieder eine einigermaßen ansehnliche Bugform zu kreieren und das noch einigermaßen symmetrisch auf beiden Seiten. Dazu wurde erst einmal auf einer Seite grob angezeichnet wie die spätere Kontur in etwa aussehen könnte und dann stumpf die Spitzen um die benötigten 4cm gekürzt. Anschließend wurden die vier Kanten der Kufe eingeschnitten um so die einzelnen GFK Streifen in die neue Form drücken zu können. Das überschüssige material wurde solange weg gedrehmelt bis alles wie gewünscht zusammenpasste. Dann wurde alles erst einmal mit Sekunde fixiert. Das Prozedere galt es dann auf der anderen Seite zu wiederholen, was aber nicht so einfach war, da die originale Geometrie schon nicht ganz symmetrisch war und dich die Schlitze nicht ganz im selben Winkel angesetzt hatte. Nach ein paar Mühen war aber ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht.
Zu gleich habe ich auch noch den Tunnel vorne um etwa 2-2,5cm gekürzt und das Deck durch einschlitzen nach unten gezogen um so weniger Luft in den Tunnel zu bekommen. Da ich keine spitze Tunneleintrittskante haben wollte wurde ein 6mm Carbonrohr dort eingesetzt und Ober- und Unterseite bündig verschliffen. Die offenen Seiten in den Kufen wurden mit dünner Carbonplatte wieder verschlossen. Den Tunnel habe ich gekürzt um zum einen den Auftrieb für die angepeilten höheren Geschwindigkeiten zu reduzieren, aber auch um den aerodynamischen Druckpunkt weiter nach hinten zu bekommen. Die Flipneigung wenn der Bug mal etwas zu hoch kam beim beschleunigen war bei den letzten Fahrten dann doch schon sehr groß.
to be continued …
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Nachdem der Tunneleinlass als auch die Kufenspitzen soweit geändert waren wurde von innen alles wieder gut verklebt mit 24h Harz. Zuerst in alle Kanten gut Mumpe (Harz + Baumwollflocken + Microbubbles) und dann mindestens eine Lage Glasgewebe (100g) drüber, meistens aber zwei. Die Spitzen habe ich besonders mit Mumpe gefüllt um später etwas Schleifgrundlage zu haben fürs abrunden.
Da mir auch so ein tief eingelassener Deckelrand (5-6mm) überhaupt nicht zusagt und ich auch noch etwas Raumhöhe innen gebrauchen konnte würde kurzerhand auch noch der Deckelrand herausgetrennt. Anschließend den Auflagenrand bündig geschliffen und im Cat den Rand auf 2mm gekürzt. Eingesetzt wurde der Auflagerand dann erstmal wieder mit Sekunde und anschließend mit zwei schmalen Lagen 100g Glasgewebe. Die Hinterscheidung am Deckelrand innen habe ich vorher mit Kohleroving gefüllt. Das bring noch mal zusätzlich Stabilität. Bei dieser Aktion wurde der vordere Decksbereich bis zum Tunnelanfang auch gleich mit Kohle und Glas.
Durch all diese Maßnahmen ist der Rumpf ziemlich stabil geworden und sollte die zukünftigen sicherlich kommenden Abflüge gut überstehen. Das Gesamtgewicht des Rumpfes ist durch die Kürzung und der anschließenden Verstärkung etwa auf gleichem Niveau geblieben.
Bei diesen ganzen Umbauaktionen habe ich auch gleich die Laufflächenaufdopplung auf 1mm GFK und 0,5mm Carbon Platte fest installiert.
Das letzte Bild zeigt noch einmal die hintere Halterung für das Ruderservo in die es einfach nur eingeschoben wird.
to be continued …
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Hi Patrick,
ja die Ruderbremse , sollte man Ausschalten. Vielleicht magst du ja mal mein Scheibenruder testen . Wenn ich zu Hause bin mach ich dir so eine Scheibe mit einem Kugellager die leicht läuft.
Ja der Wheeliebar is gut , hab ich beim niedrigen Aussenborder per Vierkanntstefenrohr auch gemacht.
Happy Amps Christian
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Da wir grade bei dem Thema Ruder sind geht's mit diesem auch weiter.
Alles Abends so über den gesammelten Daten saß, kam die Frage auf was man noch so testen / optimieren könnte. Da kam ich auf die Idee warum nicht mal das Ruder wie bei den Wettbewerbs-Monos und -Hydros einfach auf die rechte Seite neben den Prop zu setzen, da funktioniert es doch auch. Und man hat so mal den direkten Vergleich der beiden Varianten.
Der Umbau sollte aber so vonstatten gehen, dass falls es in die falsche Richtung gehen sollte, einfach wieder auf die Variante mit Ruder hinterm Prop wieder zurück zu rüsten. Damit stand fest, dass die Anlenkung von ihrer Position im Rumpf nicht ändern darf. Da das Ruder auf beiden Seiten einen Anlenkhebel hat, war das auch kein Problem, man muss nur nachher die Servodrehrichtung umkehren.
Mit diesem Plan wurde dann am nächsten Abend zur Tat geschritten und ein neuer Ruderhalter gebaut, bei dem man das Rudergelenk wieder wie vorher zwischenstecken und anschrauben kann. Der neue Halter wurden dann soweit es die Anlenkung und der Ruderhebel zuließen so dicht wie möglich an den Strut heran gesetzt und auf auch auf die selbe Höhe wie vorher. An der entsprechenden Stelle wurde eine Öffnung herein gefräst / gefeilt, der Halter durchgesteckt und von innen ordentlich mit 24h Harz verklebt.
Schon am nächsten Abend konnte es wieder zum Testen an den See gehen. Versprochen von dem seitlichen Ruder hatte ich mir eine geringere Leistungsaufnahme da das Ruder nicht mehr im Propellerstrahl in der beschleunigten Strömung sitzt. Aus der Sicht war das Ergebnis nach Auswertung der Loggerdaten aber enttäuschend, denn es hatte sich nichts messbar geändert. Geschwindigkeit und Leistungsaufnahme waren auf gleichem Niveau geblieben.
Als Grund vermute ich in der Tatsache, dass das seitliche Ruder zwar weniger Winderstand durch die geringere Anströmgeschwindigkeit hat, aber die Propulsion nicht mehr so effizient arbeitet. Denn das Ruder hinter dem Propeller nimmt zu einem gewissen Teil wieder dem vom Prop erzeugten Drall aus dem beschleunigten Wasserstrahl und erzeugt damit zusätzlichem Schub, wie bei einem Wasserjet oder Impellerantrieb. Was dann wieder den höheren Widerstand kompensiert.
Vorteilhaft beim seitlichen Ruder ist mir aber das Lenkverhalten aufgefallen grade bei langsamen Geschwindigkeiten. Es war viel angenehmer und kontrollierter, da nicht mehr der Propellerstrahl beim lenken mit umgeleitet wird und somit die Lenkkräfte geringer ausfallen, zumindest wenn der Motor läuft. Also war der Umbau doch zum Teil erfolgreich. Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Rudertiefe doch ein wenig mehr reduzieren kann, weil ein größerer Teil des Ruders in ungestörtere Strömung arbeitet und zur Richtungsstabilität beiträgt. Somit ist der Widerstand dann doch geringer als mit dem mittigen Ruder.
Einen kleinen Nachteil das das Seitliche Ruder dann doch. Mit dem mittigen war es bei einer Kopflandung nach einem Flip immer möglich via Airboat (Luftschraubenantrieb) wieder zurück zum Ufer zu kommen, da man mit der Ruder gut den Luftstrom steuern konnte. Jetzt mit seitlichem Ruder muss immer das Bergeboot seinen Dienst verrichten.
to be continued …