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Spirit of Gabon - "M"
Nachdem wir den Aufbau der "Spirit of Gabon" in der Größe M im Kat-Bereich schon andiskutiert haben, möchte ich hier auch einen kleinen Baubericht dazu schreiben.
Wie bei mir immer üblich, gibt es rund um den reinen Aufbau des Bootes auch noch einige Zusatzinformationen.
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Beginnen möchte ich mit den leider sehr spärlich vorhandenen Informationen über den original Class1 Rennkatamaran.
Wenn ich richtig recherchiert habe, wurde die "Spirit of Gabon" unter diesem Namen nur für ein Rennen eingesetzt, nämlich vom 12. - 14. Juli 2012 beim ersten Rennen in Libreville der Hauptstadt der Republik Gabun (Englisch: Gabon).
Aufgrund der Tatsache, dass das DAC Racing-Team in diesem Rennen von der Regierung des zentralafrikanischen Landes Gabun gesponsort wurde, ist wohl auch der Name entstanden. Anwesend während des Rennens war auch der Präsident der Republik Ali Bongo Ondimba.
Das Boot mit dem charakteristischen Doppel-Cockpit, das sonst "Poliform 74" hieß, wurde vom DAC-Racing Team eingesetzt und von Guido Capellini gelenkt. Throttleman war Giampaolo Montavoci.
Technische Daten:
Länge: 12,02 m
Breite: 3,57 m
Gewicht: 4950 kg
Motoren: 2 x Mercury Klasse 1 (9,2 Liter V8) Ventile: 16
Zylinder: 2 x 8
Leistung: 850 PS pro Motor @ 6350 U / min
Propeller: Fünf Blatt
Kraftstofftanks: 95 Oktan - Kraftstoffeinspritzung
Höchstgeschwindigkeit: Ca. 160mph - 255km/h
Bauherr: Tencara
Designer: Michael Peters
Konstruktion: Composites
Rumpf: Katamaran
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Quellen: www ...
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Fortsetzung folgt ...
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Rumpf und Antrieb
Nachdem die Entscheidung für die "Spirit of G", wie sie im Shop bezeichnet wird, gefallen war habe ich Kontakt mit Jan aufgenommen und einen lagernden Rumpf in CFK mit Mono-Haube oder neudeutsch "Single-Bubble-Hatch-Cover" geordert.
"Damals" fand ich das Doppel-Cockpit potthäßlich - mittlerweile habe ich meine Meinung da aber etwas geändert, da es doch ein markantes Original-Merkmal der Spirit of Gabon darstellt.
Passend zum Rumpf hat Jan mir noch seine neuen, gleitgelagerten 100mm Powertrimm Antriebe mit 2mm Federstahlwelle und DogDrive für 4,76 Props, das kurze 95x55 Hydro-Ruder und die Motorspanten vom ScatCat, die auch ins bauartgleiche Unterschiff der Spirit of G passen, empfohlen.
Dazu kommen noch zwei 5 x 2mm Spannzangen.
Damit bin ich dann zuerst einmal gestartet.
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Für das Setup habe ich vorerst eine 4s Konfiguration mit 3640er - 2950 Upm/V TP Power Motoren gewählt, da ich derzeit fast ausschließlich 4s Akkupacks nutze und keine neuen Varianten anschaffen möchte.
Grenzwertig kann ich dieses Setup ggf. auch mit 5s betreiben, vorerst bleibt es aber beim Plan das Boot mit 4s Konfiguration zu fahren.
Ich bin kein absoluter Speedfreak, daher sind mir angepeilte Geschwindigkeiten um die 100km/h völlig ausreichend.
Als Regler werden vorerst zwei neue "alte" Hobbywing Seaking 180A V2 ESC die ich noch liegen habe zum Einsatz kommen. Mit 4s sollte das Regler-BEC noch nutzbar sein. In meiner TFL Outerlimits funktioniert das nun seit längerem problemlos.
Bei Bedarf setze ich ein Hobbywing U-BEC oder einen LiFePo Empfängerakku ein.
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Die beiden TP Power Motoren wurden bereits bei TP Power Deutschland geordert und werden derzeit auf Wunsch zeitgleich und hoffentlich damit auch baugleich in der Fabrik in China produziert
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Design und äußere Gestaltung
Da ich mangels der Motoren mit den Arbeiten am Rumpf noch nicht beginnen möchte, widme ich mich vorerst einigen Nebenschauplätzen die auch bearbeitet werden sollen und die ich parallel angehen kann.
Ich bin immer auch daran interessiert ein Projekt möglichst "schön" und optisch nah am Original auszuführen. Daher habe ich mich im unendlichen Universum des "www" auf die Suche nach Logos und Abbildungen der Sponsoren und Ausrüster der Spirit of Gabon begeben.
Als Vorlage dazu nutze ich die wenigen Bilder die es vom Class 1 Katamaran im Internet gibt.
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Einige Schriften wie z.B. das "Spirit of Gabon" werden mit webbasierten Schrifterkennungen identifiziert und dann nachgebildet. Andere Logos werden direkt als vorhandene Grafikdatei vektorisiert und mit InkScape bzw. final dann im Silhouette Studio in plottbare Grafiken umgewandelt.
Geplottet werden - soweit möglich - die Aufkleber dann mit verschiedenfarbigen Oracal Folien auf meiner Silhouette Cameo 4.
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Nach dem Schleifen und Lackieren des Rumpfes in der Grundfarbe weiß, werden dann später die Aufkleber angebracht und mit Klarlack final überlackiert.
Diese Vorgehensweise hat schon bei meiner H&M Maritimo zu einem sehr ansehnlichen Ergebnis geführt.
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Logos und Dekore
Nachdem die TPPower-Motoren immer noch auf sich warten lassen, habe ich mit dem "Dekor" etwas weitergemacht.
Ich versuche seit Neuestem mir möglichst viele Dekore selbst herzustellen und habe mir dazu eine Silhouette Cameo 4 zugelegt.
In dem Thema bin ich noch Neuling und arbeite mich erst ein, was dazu führt dass es meistens etwas länger dauert bis ein vorzeigbares Ergebnis zustande kommt. Außerdem ist noch einiges zu tun bevor die (nicht immer) vorhandenen Logos auch plottergerecht geschnitten werden können.
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Den Schriftzug der Spirit of Gabon habe ich zumindest schon einmal halbwegs ansehnlich hinbekommen.
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Bis ich überhaupt erst anfangen konnte, musste ich zuerst einmal die Grund-Schriftart erkennen - was ich über ein online Erkennungs-Programm namens "Whatfontis" gemacht habe (KLICK).
Danach wurde der Schriftzug mit der entsprechenden Schriftart in der Silhouette Software "Silhouette Studio 4.4." nachgebildet und auf Oracal 751 Folie "geschneidplottet" (... oder heißt das "schneidgeplottet" .. ;) ..??).
Nach dem Plotten wird der Schriftzug erst außen und dann innen "entgittert", d.h. von den Resten der Folie die nicht benötigt werden befreit.
Bei so großen Aufklebern wie oben im Bild ist das kein Problem - fisselig wird das erst bei den kleinen Schriften.
Selbstverständlich habe ich die Probeplotts nicht weggeworfen sondern sinnvoll "entsorgt" - dazu später mehr.
Was mir auch sehr gut gefällt ist der Class One Aufkleber, den ich zur Probe erst einmal in rein schwarz geplottet habe. Der "echte" besteht ja aus zwei verschiedenen Grautönen - das kommt später noch ..
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An diesem Beispiel sieht man gut, dass das Entgittern der unteren Schriftreihe eine elende Fisselarbeit ist, bei der immer mal wieder Buchstaben flöten gehen. Mittlerweile helfe ich mir damit, ein Metalllineal über die nicht zu bearbeitenden Bereiche zu legen und damit die Buchstaben zu fixieren.
In Summe finde ich das Ergebnis aber sehr ordentlich.
Weitere Logos werden sein:
Anhang 103089Anhang 103090Anhang 103091
... in Summe eine ziemlich zeitaufwendige Arbeit, die später aber auch zu einer sehr schönen Optik führen wird.
Selbstverständlich werden die Aufkleber ganz zum Schluss noch mit Klarlack überlackiert. So weit sind "wir" aber noch lange nicht ... :(.
Fortsetzung folgt ...
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Am Anfang war der Ständer ...
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.. ja genau, und zwar der Boots-Ständer ... :cool: .. !!
Aufbewahrung, Transport, leichte Montagearbeiten usw, usw. Für alles ist der Bootsständer Grundvoraussetzung.
Daher beginnen meine Bauberichte auch immer damit - neben dem Prolog zu 1:1-Modell und Dekor.
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Gefertigt wird das Ganze aus 15mm dicken Birke-Multiplex Platten und 20mm dicken Buche Rundstäben. Holz ist ein wunderbarer Werkstoff .. !
Nachdem mit einer Konturenlehre die Form des Rumpfs abgenommen wurde, wird damit eine Schablone aus Papier/Pappe angefertigt, mit der dann die Schnittlinien auf die Multiplex Platten übertragen werden.
Anhang 103092Anhang 103093
An meiner HighEnd-Hochleistungs-Sägestation wird dann die Kontur mit der Dekupiersäge ausgesägt
Anhang 103094Anhang 103095
Mangels der entsprechenden SupraCut Profi Dekupier-Sägeblätter mit Gegenverzahnung habe ich hier normale SupraCut Blätter benutzt. Das führt leider zu einem leichten Ausfransen der unteren Schnittkante. Diese wird daher später als Innenseite des Bootsständers verwendet.
Nach dem 3-maligen Schleifen und Grundieren mit Porenfüller, werden die beiden Platten mit dem Dreiecksschleifer fertig geschliffen.
Danach werden sie mit Haftgrund grundiert und weiß lackiert.
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Nach dem Trocknen der Lackierung werden im möglichen Kontakt- bzw. Auflagebereich passend geschnittene, 2mm dicke Moosgummistreifen aufgeklebt.
Außerdem werden jetzt mit der Ständerbohrmaschine auch die Bohrungen und Senkungen für die Verschraubung der Verbindungs-Rundstäbe angebracht.
Anhang 103098Anhang 103099
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Bootsständer - Teil II
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Die beiden Seitenteile bekommen jetzt noch Ringösen aus Edelstahl an denen später die Trageseile eingehakt werden können.
Dazu werden mit der Ständerbohrmaschine die oberen Stege der Seitenteile auf 5,5mm vorgebohrt.
In diese Bohrungen werden dann 35mm lange M6-Edelstahlmadenschrauben eingeschraubt, auf die die Ringösen aufgeschraubt werden.
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Im linken Bild sieht man auch schon wie ich die Probeplots des "Spirit of Gabon" Schriftzuges nutze - damit werden die Seitenteile des Bootsständers dekoriert.
Die Seitenteile werden dann zum Schluss mittels 4x45mm Holzschrauben mit den Buchenleisten verschraubt. Die versenkten Schraubenköpfe werden final mit weißen Kunststoffkappen abgedeckt.
Die Buchenleisten wurden stirnseitig übrigens mit einem 2,5mm Holzbohrer vorgebohrt und einseitig temporär mit einem Schraubhaken versehen damit ich sie direkt nach dem Lackieren zum Trocknen aufhängen kann.
Anhang 103102Anhang 103103
Finale Montage:
Anhang 103104Anhang 103105
Fertig:
Anhang 103106Anhang 103107
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Zum Schluss noch eine prinzipielle Anmerkung zu meinen Bauberichten:
Ich beschreibe meine einzelnen Bauschritte üblicherweise relativ detailliert und umfangreich bebildert. Einige "Profis" mögen hier den Kopf schütteln und das Ganze als trivial abhaken. Ich bin anderer Meinung.
Wir haben alle mal am Anfang klein angefangen und sind vielleicht schon beim Bau des Bootsständers gescheitert. Oft sucht man als wirklicher Anfänger etwas an dem man sich orientieren kann, findet aber nur kryptische Beschreibungen und schlechte Bilder.
Ich versuche hier meinen gewählten Weg so zu beschreiben, dass man das ggf. auch direkt nachmachen kann. Das ist selbstverständlich nur ein Weg zum Ziel, aber zumindest ist es mal einer.
***
... Fortsetzung folgt ...
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Inneneinbauten
Bevor es mit dem Baubericht weitergeht brauche ich mal den Rat der Experten.
1. Servoeinbau
Prinzipiell möglich sind ja drei verschiedene Varianten (es gibt sicher noch mehr aber ich denke das sind mal die bekanntesten).
a. Low-Profile Servo stehend mit niedrigem Halter
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Vorteil: Passt am Besten in das Package des Rumpfes, beidseitige Anlenkung des Ruders möglich
Nachteil: Nur begrenzte Servokräfte/Momente
b) Normales (großes) Servo - aufrecht stehend, hoher Halter
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Vorteil: Hohe Kräfte/Momente, beidseitige Anlenkung des Ruders möglich
Nachteil: Passt nicht unter den Deckel
c) Normales Servo - liegend
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Vorteil: Sehr geringer Platzbedarf in z-Richtung, normales Servo möglich
Nachteil: Nur einseitige Anlenkung des Ruders möglich.
Früher war das ganz einfach beim Cat: LowProfile Servo rein - fertig.
Heute wird das aber wie ich feststelle intensiv aufgrund der angeblich benötigten hohen Ruderkräfte diskutiert.
Ich persönlich tendiere nach wie vor zum aufrecht stehenden (guten) LowProfile Servo. Reicht das?
Was meint Ihr ???
2. Ruderbefestigung am "Bürzel"
Der Bürzel der Spirit of Gabon ist leider sehr ballig gefertigt, d.h. die Ruderkonsole liegt nicht plan auf sondern kippelt kräftig.
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Jetzt kann ich den Bürzel plan schleifen damit die Konsole sauber aufliegt oder z.B. eine glatte CFK-Platte aufkleben/aufharzen.
Ich tendiere zum Abschleifen da der Bürzel innen später ohnehin noch verstärkt wird.
Was meint Ihr??
Gruß Roland
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Moin Andreas.
Danke für die Erklärung.
Meine Tellerschleifmaschine von Proxxon hat einen sehr stabilen Teller und nur eine sehr dünne Klebeschicht für das Schleifblatt - da gibt eigentlich nichts nach.
Ich schleife damit bisher alles absolut eben und winklig, da sie auch einen einstellbaren Anschlagstisch hat.
Anhang 103116
Ich habe derzeit leider nur einen Schleifklotz aus Kork und einen aus Hartgummi, die sind beide eher weicher als meine Tellerschleifmachine.
Gut zu wissen was da am Besten geeignet ist.
Gruß Roland
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Anpassung der Cockpithaube
Nachdem diverse Vorarbeiten erledigt sind, habe ich mich nun an die ersten Anpassungs- und Schleifarbeiten gewagt.
Prinzipiell mag ich das Schleifen gar nicht, aber es muss halt doch sein.
Die Cockpithaube, neudeutsch auch "Single Bubble Hatch Cover" .. :( .. genannt, ist deutlich zu lang und zu hoch für den Ausschnitt im Rumpf und muss daher kräftig gestutzt werden.
Nach dem alten Motto "dreimal abgeschnitten und immer noch zu kurz" mache ich das wie bei mir üblich vorsichtshalber in Trippelschritten.
Das führt zu gefühlt Hunderten von ungeliebten Schleif-Säuberungs-Anprobier-Vorgängen ... :doh:.
Was benutze ich dazu
Zuerst einmal bei allen, wirklich allen Schleif- und Lackierarbeiten eine ordentliche SIBOL Schutzmaske mit Kombi-Filtern der Klasse A2P3 und einem zusätzlichen Staubfilter PRE 87 P2 NR von R&G:
Anhang 103117Anhang 103118
Zum Schleifen nutze ich meinen Bosch Dreiecks- bzw. Multischleifer und die pfiffigen Schleifbandhalter und Schleifbänder von Zona (gekauft beim "King" und natürlich discontinued).
Mit dem Bosch Schleifer sind schöne gerade Flächen und Kanten möglich, mit den Zona Bändern kann ich lokal mehr Material entfernen, ohne das es "rund wird".
Abgesaugt und gereinigt wird mit meinem alten, aber immer noch topfitten Sauger von Kärcher:
Anhang 103119Anhang 103120
Die CFK Cockpithaube hat (im Gegensatz zum Rumpf) einen recht ordentlichen Gelcoat und sehr viel Harz, das "zu viel ist". Insbesondere ist sie für den Ausschnitt im Rumpf zu hoch und deutlich zu lang.
Also wird geschliffen was das Zeug hält.
Zum Glück ist in den Schleifbereichen noch nicht allzuviel Carbon vorhanden und die "schwarze Pest" hält sich in Grenzen.
Anhang 103121Anhang 103122
Anhang 103123Anhang 103124
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