Maximale Steifigkeit erreichen
Hallo,
ich weiß nicht genau wo die Frage am besten aufgehoben ist, daher frage ich hier. Ich habe zwar schon viel laminiert, aber hier frage ich lieber vorher nach.
Ich möchte das Deck meines Schleppers vertärken, bevor ich es aufklebe. Die anderen Boote der Flotte haben zwar eine teils eine kleine Verstärkung im Bereich der Verschraubung oder ein Metallband bis in den Rumpf um die Verbindung Deck-Rumpf zu verstärken. Die Boote knacken aber ganz gut beim anheben. Das Deck ist nicht steif genug für die Massen Kräfte.
Aktuell wie laminiert hat das Deck etwa 3mm Stärke und überspannt leicht geölbt etwa 46cm. An jedem Poller ziehen hinterher ca. 30kg. Gewicht spielt keine wirkliche Rolle. Ich hatte erst nur vor das Deck in den entsprechenden Bereichen massiv aufzufüttern. In der Mitte mehr, zur Bordwand hin auslaufend weniger. Dabei hatte ich an 3mm am Rand und 5-6mm in der Mitte gedacht. Nur wird bei der Schichtstärke die Eigenerwärmung vielleicht zum Problem
Ich hätte aber 3mm Airex zur Verfügung um ein Sandwich aufzubauen. Dann nur 2-3mm GFK und und im Mittleren Bereich mit Airex. Nur ist das Deck gewölbt und ich habe kein Vakuum zur Verfügung. Ein Test von vor ein paar Jahren war leider nicht so erfolgreich und die Matte ließ sich vom Airex hinter wieder abreißen. Daher bin ich diesbezüglich etwas skeptisch.
Welche weiteren Ideen gibt es dazu?
Auf die Frage wozu:
Wir sind etwas verrückt und zu stabil gibt es nicht. Die Kampfmasse liebt bei 50kg+ und als Antrieb dient ein Außenläufer 6374-180 an 12V 100Ah der eine 100-130mm Schraube dreht.
http://www.modellpiraten.de/projekt_opduwer 12.htm
Gruß Rocky
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Was ist Airex genau? Ich finde dazu nur Turnmatten. Wenn dem so ist, dann ist klar warum das nichts taugt: so ein weiches Zeugs hat überhaupt keine Stützwirkung.
Damit eine Sandwich-Konstruktion wirkt, muss das Stützmaterial möglichst steif sein, nur dann funktioniert das Prinzip.
Das Prinzip (siehe Anhang) ist, dass die auf Abstand gehaltene Lage 2 sich nicht nur biegt (wie die Lage 1, auf die eine Kraft ausgeübt wird) sondern sich dehnen oder stauchen muss - d.h. aus einer Querkraft auf Schicht 1 wird über das steife Stützmaterial eine Längskraft auf die gegenüberliegende Schicht 2 ausgeübt. Man stelle sich das ganze geknickt vor (an der Stelle wo die Kraft einwirkt), dann erkennt man, dass bei der Durchbiegung der Radius der Schicht 2 größer ist, als der Knickradius der Schicht 1, auf welche die Kraft ausgewirkt wird. Alternativ wollen sich die Schichten gegeneinander verschieben - das muss das steife Stützmaterial auch verhindern. In Längsrichtung sind die Materialien der Schichten um ein vielfachses fester als in Biegerichtung - daher entsteht der enorme Zuwachs an Steifigkeit. Das ganze funktioniert aber nur, wenn die Stützschicht a) die Lange 2 auf konstantem Abstand zur Lage 1 hält und b) das Stützmaterial ein Verschieben der Schichten zueinander möglichst unterbindet. Ist die Stützschicht weich (Gummimatte), dann drückt sich einfach die Stützschicht durch bzw. verschiebt sich zur Seite und Schicht 2 übernimmt keine bzw. nur wenig Kraft.
Als eine sehr leichte, aber trotzdem sehr stabile Lösung haben sich durchlöcherte Balsabrettchen erwiesen. 1-1.5m Balsa mit einem Rändelrad zur Übertragung von Schnittmustern auf Stoffe (Oma fragen oder auf dem Flohmarkt suchen) kann man das Balsabrettchen super lochen. Tipp: Balsabrettchen auf eine weiche Unterlage legen und in 45° quer in ca. 10-15mm Abstand mit dem Rändelrad lochen. Eine Seite in 45°, dann Brettchen rumdrehen und von der anderen Seite 90° zur ersten Lochung löchern - damit entstehen dann Karos. Relativ nass laminieren, so dass sich die Löcher schön mit Epoxy füllen. Das Balsa ist schon ein relativ stabiler Füllstoff und verhindert die Querverschiebung; enorme zusätzliche Steifigkeit kommt aber von den "Domen" aus Epoxy, die sich durch die Löcher im Balsa drücken. Von Fliegern wird auch gerne sog. Basla-Stirnholz benutzt (dann ohne Löcher), das sind dünne Baumscheiben aus Balsa, keine Längsbrettchen wie das Material was man normalerwiese kaufen kann.
Rändelrad siehe: http://www.modellgetriebe.de/aTrickk...005-Nieten.JPG (das Rad oben im Bild)
Gruß,
Jörg
Zitat:
Zitat von
Rocky
Jörg, blaue Pillen müssen nicht sein, der Härter ist schon blau und sonst wird der Käpitän noch ganz komisch :rolleyes:.
Ich komme ja selber aus der Technik und will das ganze daher sinnvoll steifer bekommen. Ich könnte auch einfach ein paar Lagen drauflaminieren. Sinnvoller ist es aber die tragenden Strukturen auf Abstand zu bekommen und so die geometrischen Widerstandsmomente zu erhöhen wie in Hohlprofil. Da ich mit den Airex, was die verarbeitung angeht, nicht die super Ergebnisse hatte habe ich nach Alternativen gefragt.
Stege gingen zwar auch, aber ich möchte mal was neues ausprobieren und meinem Horizont ein wenig erweitern.
Ich werde mal das Kernlagenvlies probieren. Das hat gemäß Datenblatt immerhin gut 60% weniger Dichte 0,7kg/0,43mm>1,6kg/mm gegenüber 3,2kg/5mm>0,64kg/mm. Dann dann noch 1-2 Decklagen drüber als Sandwich und ich werde sehen was rauskommt.
Die Poller wiegen das Stück über 300g und sind aus massivem (rostendem) Stahl gedreht, verschraubt wird dann mit je 1xM8. Ist alles schwer oversized an den Booten, aber wir wollten das genau so haben.
Gruß Tobias