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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mono 2 will ich auch



tobi75
2.March.2022, 20:12
Hallo zusammen,

da mir Rennen fahren Spaß macht und das Angebot an Eco-Wettbewerben im vertretbaren Umkreis (3-4h Fahrt) recht dünn ist, habe ich mich ein wenig auf Mono/Hydro eingeschossen.
Ok, aktuell nur Mono - aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Mein Fuhrpark umfasst Material für Mono AS/BS, Mono 1 und seit Kurzem auch Mono 2. Den Boliden bzw. den (Neu)Aufbau/Umbau möchte ich hier vorstellen.

So sieht der Bolide derzeit aus:
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Das Rumpfdesign ist eine Eigenkonstruktion aus der "Szene". Angaben zum Modell oder dem Konstrukteur kann ich nicht machen, weil mir die Infos fehlen - und bevor ich hier Halbwahrheiten verbreite...
Vielleicht findet sich jemand, der hierzu was ergänzen kann und auch möchte. Interne Bezeichnung bei mir: "Rakete" - steht auch so im Modellspeicher :p.

Ich hab den Rumpf übernehmen dürfen, nachdem der Vorbesitzer die Versuche mehr oder weniger entnervt aufgegeben hatte, das starke Ansaugen in (und auch nach) Kurven zu beseitigen. Zur einvernehmlichen Trennung hat sicher auch der Umstand beigetragen, dass in seinem Bestand weiteres, erfolgversprechenderes Mono 2 Material vorhanden war :D.

So habe ich das Geschoss ohne jegliche Hardware übernommen und an der heimischen Werkbank mit der Überarbeitung des U-Schiffs begonnen.
Charakteristisch bei diesem Rumpf sind die negativen Stringer. Das kenn ich so von meiner Etti Envoy (Mono 1), als auch von der Etti Exiga (Mono 2).

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In Vulkanpark habe ich gelernt (und auch ausprobiert), dass scharfe Abrisskanten an den Stringern das Ansaugen in Kurven bei diesem Design wirksam unterbinden - vorausgesetzt, die Laufflächen weisen keine Hohlkehlen auf.
Bei der "Rakete" waren die Kanten ziemlich rund...
Um genug Fleisch zum Schleifen zu haben und nicht nur mit 2K-Epoxispachtel zu modellieren, habe ich die 4 seitlichen Stringerflächen (rechts und links, jeweils vorn und hinten) mit 0,5er Plattenmaterial (GfK/Kohle) belegt. Dabei wurden die Streifen vorher sorgfältig auf die Rumpf-Wölbung angepasst, um sie ohne Spannung fixieren/positionieren zu können. In der Höhe haben sie ein kleine Zugabe im Vergleich zur originalen Stringerhöhe erhalten. Zum Ausrichten in Längsrichtung habe ich ein Alu-Profil verwendet und dann mit Sekunde geheftet. Anschließend wurde der vorhandene Spalt mit Mumpe gefüllt und nach dem Aushärten entsprechend beigeschliffen. Letzte Korrekturen und Ausbesserungen habe ich allerdings mit 2K-Spachtel gemacht - ab und an bin ich auch mal faul :rolleyes:.

Zum Innenausbau gibt´s nicht viel zu sagen. Motorspant, Wellenrohr, Servohalter, Akkubefestigung und Fluti habe ich gleich so gelassen. Daher rührt auch die Ruderanlenkung auf "Schub". Das sollte aber bei 3mm Gestänge ausreichend biegesteif sein...
Den Notaus habe ich nochmal neu gesetzt, damit er meinen ästhetischen Anspruch erfüllt :cool:. Da ich eine 5mm MP-Jet Garnitur verwende, war beim Einbau etwas Vorsicht geboten:
die Buchsen sind hier geschlitzt und werden durch einen Federring auf Spannung gehalten. Beim Einkleben habe ich daher die Stecker eingesetzt, um die Buchsen "aufzuspreizen". Anderenfalls lassen sich die Stecker nach dem Aushärten der Verklebung nicht oder nur unglaublich straff einstecken und lösen. Um mehr Dehnungspuffer zu haben, wurden die Buchsen nicht nur einfach (Isolation gegen Stromfluss im Deck aus Kohle/Aramid und gegen Eindringen von Harz), sondern doppelt eingeschrumpft...

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Die vorhandene Lösung für den Trimm (den ich ja leider demontieren musste) hat mir gefallen, weshalb ich sie direkt übernommen habe.
Für den Fall, dass einer sowas nachbauen will: das Zeug nennt sich "Scharnierprofil" und ist im Baumarkt erhältlich (ich hab´s von Obi). Einziger Wermutstropfen - der Innendurchmesser ist 8,5mm (AD 11mm) und der Steg sitzt seitlich. Es muss aufgebohrt werden. Ich habe das an der Drehbank gemacht. Nicht perfekt, aber ausreichend passgenau, zumal ich die Lager inkl. Endstück zur Wartung ziehe. Da wäre eine straffe Passung der Lager eher hinderlich...

So sieht das aus.
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Die Endkappe, wo das Teflonrohr (3x2.?) drin sitzt, ist ein selbst erstelltes Drehteil.
(Das Endstück mit 36er Prop und Lagerung ist vom Mono AS und musste zur Prüfung der Passung der Lager herhalten.)

Der Heckausleger zur Befestigung besteht aus zwei 2,5 Kohleplatten, zwischen die der Alu-Steg geklemmt wird. Der Steg ist nur 1,5mm dick aber durch den kurzen Hebelarm und die Länge der Befestigungsfläche ausreichend stabil, was das seitliche Abknicken betrifft. Die Position des Auslegers ist natürlich außermittig. Durch Langlöcher lässt sich die Höhe und Neigung des Trimms einstellen (wie beim Strut halt).

tobi75
2.March.2022, 20:27
Da ich auch ein Verfechter verstellbarer Ruderachsneigung bin, kam ein entsprechendes Bauteil zum Einsatz. In Ermangelung geeigneter Bezugsquellen und weil ein Club-Kollege ne gigantische Fräse in der Hobby-Werkstatt stehen hat, ist das Teil in Eigenregie entstanden:
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Da es keine CNC-Fräse ist, diente die CAD-Konstruktion nur der Erstellung der technischen Zeichnung :).
Gekurbelt wurde dann von Hand. Die weiteren Kleinteile habe ich auf meiner Drehbank erstellt.
Ich habe mich bewusst gegen die ursprünglich angedachten Kugellager entschieden, weil
- die in der geplanten Größe (2x6x3) in Edelstahl ganz schön teuer sind
- für eine exakte Fertigung der Lagersitze entsprechendes Werkzeug, sowie Erfahrung fehlte

Es war viel einfacher, ein Loch zu bohren und eine passende MS-Buchse zu drehen, die man einpressen und auf Maß reiben kann :D. Außerdem ist das ja keine Hochdrehzahlanwendung - zumindest nicht unter normalen Umständen :laugh:...

tobi75
2.March.2022, 20:42
Das Setup besteht aus folgenden Komponenten:

- Leo 3674/1700KV
- Alu 2Blatt TFL 4019 (40mm) + 2mm Federstahl und 4mm Endstück + Distanzhülse 4 auf 4,75mm
- 2x 3S SLS XTRON 5300/30C in Reihe
- Seaking Pro 120A
- 32kg Servo von JX Standardgröße (40x20x??)

Hier noch ein paar Bilder:
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Abfluggewicht fahrbereit ca. 2400g
Länge 830mm (ca. 960mm mit Geraffel), Breite 215mm

tobi75
2.March.2022, 20:49
und die Jungfernfahrt gestern auf dem Vereinsteich:

https://youtu.be/BDpL2gpM1Yg

Läuft noch sehr frei und wackelt daher auf der Geraden etwas. Das muss für den Wettbewerb noch in den Griff kriegen (ggf. über SP um Längsachse und/oder mehr Druck auf der Stufe). Aber Kurven gehen schon gut. Mal schauen, wie das auf rauherem Geläuf aussieht.
Wenn alles soweit passt, gibt´s auch Kriegsbemalung mit geeigneter Farbauswahl :lol:...

Ich halte Euch auf dem Laufenden.

LG
Tobias

andi 66
3.March.2022, 04:49
Moin Moin
Läuft ja mal klasse das Boot ������
Kann man den Rumpf irgendwo bekommen?
Gruß Andi

tobi75
3.March.2022, 06:01
Hi Andi,
die Form gibt's sicher noch. Ich habe aber keine näheren Infos zum Konstrukteur. Vielleicht werden ja noch ein paar durch diesen Thread zusammen getragen.
Ggf. ist die Etti Exiga eine kommerziell vertriebene Alternative. Die kleinere Mono 1 Variante "Envoy" fahre ich selber und die läuft ähnlich (v.A. in Kurven)...

LG
Tobias

MiSt
3.March.2022, 08:03
Sehr beeindruckend, viel Eigenbau, schöne Detaillösungen und ein vielversprechendes Fahrvideo :).

Diese Detaillösung reizt mich besonders:



Für den Fall, dass einer sowas nachbauen will: das Zeug nennt sich "Scharnierprofil" und ist im Baumarkt erhältlich (ich hab´s von Obi) ...

... zwischen die der Alu-Steg geklemmt wird. Der Steg ist nur 1,5mm dick aber durch den kurzen Hebelarm und die Länge der Befestigungsfläche ausreichend stabil, was das seitliche Abknicken betrifft.

Man kann es auf dem Foto nicht erkennen, und ich war noch nicht im Baumarkt :cool:: Wie ist der Übergang zwischen dem Steg und dem Rundkörper gestaltet? Ich habe leider die Erfahrung machen müssen, dass Alu-Winkelprofile im Knick nach einiger Zeit unter Vibrationsbelastung reißen. Für unsere Mono2 habe ich von Winkelprofil mit 2mm Dicke auf 3mm umgerüstet, nachdem das bei Debbies Boot passiert war :thumbdown:. Und dort halten sich zwei Winkelprofile rechts/links des Lagerköchers/Powertrimms quasi gegenseitig, Hebelarm sozusagen NULL :jaw:.

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Wenn dort beim Scharnierprofil ein nennenswerter Radius ist, sollte es hoffentlich "ewig" halten. Ohnehin ist der Übergang schön lang, und ja, die Hebelverhältnisse sind günstig. Aber wenn das sehr scharfkantig ist, solltest Du das im Auge behalten, denn Vibrationsbelastungen in Billig-Alu sind ein übles Thema. Denn selbst wenn der Prop perfekt gewuchtet ist, gibt es dort halt Vibrationen wegen des periodischen Einschlagens der Blätter ins Wasser, was man nur vermeiden kann, wenn man nie fährt :laugh:.

EDIT: Auf Fotos bzw. Renderings dieser Profile, die man im Netz findet, ist ein großer Radius erkennbar - sehr vielversprechend.



Durch Langlöcher lässt sich die Höhe und Neigung des Trimms einstellen (wie beim Strut halt).

Und das unabhängig. Ist mir auch immer sehr wichtig, aber meine bisherigen Konstruktionen dazu waren auf die eine oder andere Art aufwändiger.

tobi75
3.March.2022, 17:56
Hallo Michael,

hier mal der Übergang vom Steg zum Rohr im Detail:
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Der Steg ist übrigens 2,1mm - ich habe nochmal nachgemessen.

Ich habe 3 normale KuLas 5x9x4 (Wälzlagerstahl) verwendet: 2x ohne und 1x mit Bund. Anstelle der PTFE-Scheibe habe ich ein Axiallager 4x10x4 zur Aufnahme der Druckkräfte verbaut.
Als Abstandhalter zwischen den Lagern dient ein Teflonschlauch 4x5. Der geht saugend auf das 4mm Endstück und schlackert nicht. Damit das vordere Lager nicht versehentlich vom Endstück wandert oder beim Ziehen der Welle im Trimm bleibt, ist hinten ein Stück passender Silikonschlauch als Sicherung aufgeschoben:

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LG
Tobias

tobi75
8.March.2022, 22:28
Hallo zusammen.

ich war nicht untätig und habe in der Zwischenzeit ein wenig Recherche zur Herkunft des Rumpfes betrieben. Entwickelt wurde er von Rainer Mehlskow aus der Moerser Ecke. Mark hat den zur WM 2017 in Ungarn eingesetzt.
Laut Aussage von Mark ist das eine Diva, was die Abstimmung betrifft (Zicke trifft´s m.E. auch ganz gut).
Nach der vielversprechenden Erstfahrt letzte Woche hat ja doch noch Optimierungspotential offenbart. So pendelt sie auf der Geraden um die Längsachse und neigt auch dazu, die Nase zu heben.
Um das Aufschaukeln/Arbeiten um die Längsachse abzumildern, habe ich mir ein Ruderblatt aus nem Küchenmesser gefertigt. Die Idee dahinter: dünneres Ruderblatt = weniger Störungen

Preiswertes Messer ca. 200mm Klinge, 45mm breit (3,99€).
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Der Griff besteht aus einem recht spröden Kunststoff und ließ sich mit dem Hammer entfernen. Das hat ganz schön "gesplattert"- also Brille nicht vergessen oder Lappen drüber!

Die Nieten habe ich dann mit Dremel und Trennscheibe entfernt. Ausbohren hat nicht geklappt, da die zu schnell im Kunststoff mitdrehen...
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Material ist genug vorhanden - da bekomme ich noch eine Mono 1 Ruderblatt draus geschnitzt.
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So sieht das dann im Vergleich zum Alu Keilruder aus:
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Der Unterschied in der Breite ist deutlich zu sehen: Aluruderblatt 3mm, Messerklinge 1,7mm
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Tobias

tobi75
8.March.2022, 23:14
Heute war ich dann wieder am Teich, um weitere Testfahrten zu unternehmen.

Also:

dünnes Ruderblatt
Akkus 1cm nach vorn
TFL 4219 2-Blatt draufgeschnallt
Trimm noch etwas nach unten geneigt


Ergebnis: fährt wie ein Sack Nüsse :jaw:. Sobald man richtig am Gashahn zieht, saugt er rechts an und biegt ab. Unfahrbar. Unfilmbar :rolleyes:.

Also habe ich erstmal den Trimm wieder weniger geneigt und auch etwas höher gestellt (1mm). Dadurch ist weniger Blattfläche im Wasser und der Druck auf die Stufe ist auch geringer.
So fährt das in etwa wie bei der Erstfahrt - nur schneller ;). Kurven gehen immer noch D-Zug mäßig.
Leider "hängt" der Rumpf auf der Gerade etwas nach links und wird auch sehr frei.
Da der Gewichtsvortrimm m.E. ganz gut passt, habe ich mir mal das Ruder näher angeschaut. Der Ruderausleger wurde ganz leicht zur Seite geneigt eingebaut, das Ruderblattende läuft nach links aus der Senkrechten. Das erklärt ggf. die festgestellte Schräglage...
Um mir das Entfernen des Ruderauslegers zur Korrektur der Ruderausrichtung zu ersparen, habe ich auf die Anschraubfläche für das Rudergelenk einen Keil aus GfK-Plattenmaterial (0,8mm) geklebt. Damit verläuft das Ruderblatt nun wieder parallel zur Hochachse.
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Zusätzlich verwindet sich der Ausleger relativ leicht, wenn seitliche Kräfte auf das Ruderblatt wirken. Das könnte ggf. auch ein Grund für das Arbeiten um die Längsachse sein.
Meine Idee ist, parallel zum bestehenden Ausleger ein entsprechendes Kohlefaserteil aus 3mm Plattenmaterial im Spiegel zu verankern. Der Abstand ist so gewählt, dass das Rudergelenk dazwischen passt und geklemmt wird.
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Das sollte die Verwindungssteifigkeit deutlich erhöhen. Falls nicht ausreichend, kann ich ja zwischen die Auslegerplatten noch Verschraubungen mit Distanzstücken setzen...
Zusätzlich werde ich mir die Laufflächen nochmal anschauen ob da vielleicht Stellen zu entdecken sind, die ein Ansaugen begünstigen.

Ich halte Euch auf dem Laufenden...

Tobias

Bastelmaxx
9.March.2022, 07:02
Hi Tobias,

könntest Du noch kurz erläutern, mit welchem Werkzeug Du die Messerklinge bearbeitet hast?
(zuschneiden, in Form bringen, Vorderkante schärfen, Löcher bohren).

Danke! :thx:

Gruß Marc

Genesis1983
9.March.2022, 07:32
Ich klinke mich mal kurz ein:
Messerklinge zuschneiden mit Flex/Dremel.
Bohren geht am besten mit Bohrer mit Hartmetallschneide (Steinbohrer).
Dabei auf nicht zu hohe Drehzahl und gute Schmierung achten,
Der Bohrer ist danach meistens Schrott, ich habe auch schon mal 3 Bohrer für ein Loch verschlissen....

MiSt
9.March.2022, 07:42
Das mit dem nicht richtig senkrechten Ruder ist echt ein running Gag. Habe ich auch schon mehrmals als Ursache für komische Effekte ermitteln können. Besonders übel ist das, wenn man die "traditionellen" Frästeile als Ausleger nutzt, die über 2-4 Schrauben am Spiegel fest sind. Die verdrehen sich nämlich immer wieder marginal und arbeiten das GFK/CFK auf, sodass eine einmal gefundene "gute" Einstellung schnell wieder verloren geht.

Torsionsfestigkeit des Ruderauslegers kann man auch nicht übertreiben, definitiv. Besser als eine parallele Platte würde ich eine Platte finden, die schräg vom Heckspiegel kommt und das Ganze "breitbeiniger" abstützt. Sieht ggf. sch***e aus (muss nicht ...), aber das ist schließlich ein Sportgerät, kein Schönschiffchen. Anstelle der Abstützung zur Finne, die letztlich nur ein Parallelogramm aufmacht, das sich weiterhin verbiegen kann, wäre ein Stützkreuz dazwischen besser (Vorbilder gibt es bei IKEA :laugh: ). Dreiecksstrukturen sind halt "magic", was Steifigkeit angeht.

Last not least, wenn das Schiff nach rechts abbiegt, nachdem man ihm geradeaus die Nase runter gelegt hat mit dem Trimm, kann man (weit) vorne mit Dreiecksleisten i.d.R. das Ansaugen verhindern, ohne die Kurven und/oder Geraden wieder zu ruinieren. Vorher aber schauen, ob da nicht eine Hohlkehle ihr Unwesen treibt ...

Was Bohrer angeht, so funktionieren die Vollhartmetallbohrer für Leiterplattenfertigung auch gut (www.lerrox.de (http://www.lerrox.de) verkauft die gebraucht und somit bezahlbar. In der Leiterplattenfertigung werden die routinemäßig getauscht, bevor auch nur "statistisch denkbar" ist, dass sie brechen). Die Dinger sind glashart und extrem gefährlich, eine Schutzbrille ist ein unbedingtes Muss. Speziell der Moment, wo sie durch das Material durch sind, ist heikel. Es lohnt sich, das Werkstück einzuspannen, damit in dem Moment nichts auch nur ein bisschen verkanten kann.

tobi75
9.March.2022, 08:16
Also (wie bereits genannt):


Messerklinge zuschneiden mit dem Dremel. Ich nehme dazu die etwas dickeren, rötlichen Trennscheiben von Dremel. Die haben eine gute Standzeit und schneiden Edelstahl, Federstahl und Messerklinge.
gebohrt habe ich mit einem 3mm Hartmetallbohrer und den bereits genannten Vorkehrungen (wenig Drehzahl, Ständerbohrmaschine, Einspannen, Metall unterlegen, Öl, etc.). Das Loch habe ich dann mit einem zurecht geschliffenen 5mm Steinbohrer mit Hartmetallspitze geweitet
Die Profilierung habe ich anfangs mit dem Schleifbock und später dann auf einem groben Schleifstein erstellt. Das Mittel meiner Wahl wäre ein stationärer Bandschleifer - den habe ich aber (noch) nicht.


Ja - darauf, das Ruder zu kontrollieren, bin ich nur gekommen, weil wir das vor Kurzem erst hatten :laugh:.

Den Tipp mit den Stringern werde ich mit auf die Agenda setzen, den habe ich unabhängig auch von andere Stelle bekommen.
"Dellenkontrolle" steht eh auf dem Programm.
Das Problem beim Ruderausleger ist weniger die seitliche Abstützung, sondern vielmehr die Verwindung in Längsrichtung, bedingt durch die recht geringe Materialstärke und das Langloch. Das bekomme ich nach meiner Überlegung nur durch 2 (Dreieck)Abstützungen in den Griff (oben und unten). Das jedoch formschlüssig und ästhetisch ansprechend zu gestalten :confused:. Die Konstruktion komplett raus zu reißen, wollte ich mir ersparen. Da finde ich die zusätzliche 3mm Kohleplatte mit optionalen Verschraubungen über die Länge einfacher zu realisieren...

EDIT: ich hab nochmal genau gelesen: Du hast natürlich Recht, Michael - eine Platte schräg als Abstützung zu verbauen, sorgt für Torsions- und Biegesteifigkeit. Nur eben für die stabile, formschlüssige Verbindung der beiden Platten hätte ich jetzt erstmal keine Lösung...


Das wird schon...

MiSt
9.March.2022, 09:25
Da finde ich die zusätzliche 3mm Kohleplatte mit optionalen Verschraubungen über die Länge einfacher zu realisieren...
Kann man ja auch "breitbeinig(er)" machen (als in deiner Skizze), sonst bringt das nur überschaubar viel.


EDIT: ich hab nochmal genau gelesen: Du hast natürlich Recht, Michael - eine Platte schräg als Abstützung zu verbauen, sorgt für Torsions- und Biegesteifigkeit.

Ja :cool:.


Nur eben für die stabile, formschlüssige Verbindung der beiden Platten hätte ich jetzt erstmal keine Lösung...

Kleben geht natürlich immer, vorher halt passend anschrägen, das gibt eine sehr große Klebefläche. Im Spiegel eh in einen Schlitz verkleben, nehme ich mal an?

Aber auch Schrauben geht so:

passend anschrägen
invers schrägen Keil für die Schraubenköpfe unterlegen, dann bohren, z.B. für M3
oder bohren und mit einem Zapfensenker (den man sich am besten leiht :klop: - das CFK zerstört ihn leider ...) eine Auflage für den Schraubenkopf machen - sehr schick
oder die schräge Abstützung einfach aus Alu machen. 2-3mm starkes Bandmaterial gibt es bei Obi, das Werkzeugproblem stellt sich dann nicht.


BTW: So ein Kombischleifer aus Bandschleifer und Schleifplatte (150mm) ist eine kleine und extrem praktische Anschaffung. Wobei meiner so alt ist, dass er noch keine Klettscheiben nutzt. Das hat den Nachteil der schwierigen Erhältlichkeit, aber den Vorteil, dass man außerordentlich präzise damit arbeiten kann.

Bastelmaxx
9.March.2022, 12:05
Vielen Dank euch, für die Infos!

So einen kombinierten Band-/Tellerschleifer habe ich vor drei Wochen bei Lidl preiswert bekommen. Er tut, was er soll...falls jemand was sucht...

https://www.lidl.de/p/parkside-band-und-tellerschleifer-pbts-370-b2-370-watt/p100339465?mktc=shopping_shop&gclid=EAIaIQobChMIv9rc6f649gIVBIjVCh0gGgE4EAQYASAB EgL1e_D_BwE

Gruß Marc

wem55
9.March.2022, 17:16
Hallo,
nur mal so als Zwischenfrage:
wenn man so eine Dreieckskonstruktion aus z.B. 2mm Epoxyplatte machen/kleben würde, wie groß sollten dann die Klebeflächen sein, damit das vernünftig hält?
Oder erreicht man keine Klebefläche, die groß genug ist, um die Kräfte, z.B. von einem Ruder, aufzunehmen?

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tobi75
9.March.2022, 18:43
Hallo Wolfgang,

ich habe zwischenzeitlich auch überlegt, meinen Ruderausleger mit solchen Abstrebungen zu versehen. Dabei würde ich den oberen und unteren Gurt jeweils aus einem Stück fertigen und im Mittelstück einlassen. Stumpfe Verklebungen gehen an der Stelle m.E. gar nicht. Das bricht ruck zuck weg. Ich hätte auch Bedenken, die Halteplatte für das Gelenk derart freischwebend zu realisieren. Besser ein durchgehender Steg, der im Spiegel verankert wird. Den kann man auch von innen mit Querstiften sichern.

Eine sehr zierliche, jedoch stabile Konstruktion hatte ich an meiner BOL. Das waren 3 gelaserte Teile aus 1mm Edelstahl:
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Die Stabilität ergibt sich durch die diagonale Abstützung zwischen dem oberen und unteren Dreieck. Durch die CAD-Konstruktion und das Lasern passt das auf den 10tel Millimeter.
Die Träger haben Zungen am Ende, die durch den Spiegel reichen. Durch Verschränken werden diese gegen Herausziehen gesichert. Eine zusätzliche Sicherung mit Mumpe versteht sich von selbst.
Nachteilig war an dieser Stelle nur die recht geringe Bauhöhe, weil der Abstand der Buchsen zur Führung der Ruderachse sehr gering ist. Dadurch wirkt sich Spiel in der Lagerung recht stark aus.

LG
Tobias

MiSt
9.March.2022, 18:58
Hallo,
nur mal so als Zwischenfrage:
wenn man so eine Dreieckskonstruktion aus z.B. 2mm Epoxyplatte machen/kleben würde, wie groß sollten dann die Klebeflächen sein, damit das vernünftig hält?
Oder erreicht man keine Klebefläche, die groß genug ist, um die Kräfte, z.B. von einem Ruder, aufzunehmen?



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keine Bodenplatte
Mittelsteg bis durch den Spiegel
Seitenstreben durch den Spiegel
spitzwinkliger als in der Skizze
alle Hohlkehlen mit Mumpe füllen
die beiden flächigen Verklebungen - spitzwinkliger werden die recht breit/groß - gründlich anrauen
die beiden flächigen Verklebungen + Hohlkehlen sind die Schwachpunkte, aber letztlich auch die Sollbruchstellen. Sonst zerreißt es im Fall der Fälle das ganze Boot


@Tobi
Die gelaserte Konstruktion kann man doch auch höher auslegen? Um das Lagerspiel-Problem zu entschärfen?

wem55
9.March.2022, 19:02
Hallo Tobias,

das heißt, du sägst in den Rumpf einen Schlitz für die einzuklebende Platte.

Meine Frau hätte gesagt: du machst ja das Schiff kaputt. *pleased*

Aber du hasst ja Erfahrung damit, das hätte ich mich bisher noch nicht getraut.

Aber wieder ein super Baubericht mit vielen Details, an die man sonst nicht denkt.
Klasse

tobi75
9.March.2022, 19:36
Genau. Passende Schlitze im Rumpf ausarbeiten, Platte/Träger/etc. durchstecken, bei Bedarf innen Verzapfen (2mm Kohlestäbchen oder Reststücke von krummen Federstahlwellen), mit Gewebe und Mumpe ordentlich einlaminieren. Ob nun Löcher zum Verschrauben oder andere Öffnungen kommt ja irgendwie auf´s Gleiche raus, oder?

@Michael: ja, im Nachgang betrachtet, wäre eine höhere Ausführung des Auslegers sinnvoller gewesen. Ich hatte damals nur Bedenken, dass ich dann Teile durchs Wasser ziehe und hab´s insgesamt sehr zierlich dimensioniert - war halt mein zweites Mono...

Heute würde ich immer auf eine Konstruktion mit verstellbarer Ruderachsneigung setzen. Ich bin auch nicht mehr darauf aus, alle Heckanbauten unbedingt schraubbar zu gestalten. Mittlerweile klappt das mit der Dimensionierung der Anbauteile ganz gut :). Und falls mal ein Ausleger ersetzt werden muss, ist der Schaden am Rumpf eh so groß, dass es auf das Rausdremeln des Teils auch nicht mehr ankommt ;)...

LG
Tobias

MiSt
10.March.2022, 07:28
Falls du noch Zugriff auf die Laserbude hat, dann kombiniere doch das Beste (?) aus allen (?) Welten:

die Konstruktion skalieren, sodass die Höhe größer wird
dabei am Spiegel noch höher als draußen, oberer Ausleger waagerecht (==> weiteres versteifendes Dreiecks-Element)
statt direkt die Lagerbuchse des Ruderkopfes ein Frästeil (ok, rechteckiger Vierkant ... 4x verschraubt als Verdrehsicherung) zwischen den Lagen verschraubt, um den herum greifend die Scharnierbasis (recht simples U-förmiges Frästeil) verkippbar befestigt wird ==> Achsenneigung einstellbar
an der Scharnierbasis dann der Ruderkopf wie üblich beweglich


Ich behalte auch diese Idee mal in meinem Kopf (hoffentlich) - neben dem Scharnierbeschlag für Struts - denn das kann man auch von Hand aus Alu bauen, für den Fall, dass ich nochmal ein Boot baue :rolleyes:. Schließe mich daher gerne Wolfgang an: sehr cooler Thread.

tobi75
11.March.2022, 23:41
Laserbude ist kein Problem - das sind zur Not 20min Fußweg von zu Hause ;). Rayonic in Leipzig - kann ich empfehlen. Sofern man fertige 3D-Dateien liefert, geht das Ruckzuck. Wenn man da ein Loch für M3 mit 3mm konstruiert, geht die Schraube nachher echt gerade so durch. Selber gebohrt hat mehr Spiel...
Einzig bei der Materialangabe muss man sich genau informieren, was am Lager bzw. möglich ist. Die lasern Stahl"bleche" bis 30mm :rolleyes:.
Jetzt, da ich auch eine Fräse im Zugriff habe, könnte man die Konstruktion des Ruderauslegers nochmal überarbeiten. Sofern man die Zungen an den Teilen etwas länger lässt, ist man sogar variabel, was die Gesamthöhe und den notwendigen Diagonalenwinkel der Konstruktion betrifft...

tobi75
11.March.2022, 23:59
Hab heute (oh - gestern) wieder gebastelt!

Ich habe mich für die Option "wird schon schiefgehen" entschieden und die parallele Platte zur Versteifung des Ruderhalters verbaut.
Damit Abstand und Ausrichtung exakt zur Halteplatte des Rudergelenks passen, habe ich den Schlitz im Spiegel einige Zehntel größer ausgearbeitet. So kann ich erst alles verschrauben und dann spannungsfrei einkleben.
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Zusätzlich habe ich zwischen die beiden Platten jeweils oben und unten aus Kohlefaser zurecht geschliffene "Leisten" geklebt.
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Als nächstes steht "Dellenkontrolle" und Spachteln auf dem Programm. Ich habe da schon potenzielle Schwachstellen entdeckt.
Werde dann berichten.

LG
Tobias

tobi75
14.March.2022, 18:06
Also - der Ruderausleger ist stabil geworden.
Stabiler wär´s sicher mit echten Dreiecken zur Abstützung, aber so fühlt sich das auch schon brauchbar an.

Wie angekündigt, bin auch auf Dellensuche gegangen und fündig geworden. Ich hab´s versucht im Bild festzuhalten - vielleicht kann man´s erkennen:
Lineal/Aluprofil in "Fließrichtung" des Wassers aufgelegt und den Lichtspalt geprüft.
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Die markierten Bereiche sollen nachgearbeitet werden. Damit ich mir den Wassereinlass nicht übermäßig mit Spachtel zukleistere, habe ich den mit einem Fitzel Zellstoff verschlossen. Knete ginge auch - hatte ich nur gerade nicht da und lässt sich ggf. auch etwas schwieriger wieder heraus pulen :D
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3 Durchgänge waren nötig, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war - als Eco-Fahrer bin ich da geübt. Geschliffen habe ich mit einem Alu-L Profil (10x30 oder so), wo ich 400er Nassschleifpapier aufgeklebt habe. Geklebt wird das mit UHU-Por - dann lässt sich das mit Waschbenzin wieder lösen.
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Jetzt noch den Wassereinlass wieder freilegen. Das habe ich mit Dremel + Diamantfräser und ner kleinen Rundfeile erledigt.

Und hier nochmal komplettiert für den morgigen Test.
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Bin schon gespannt :D.

LG
Tobias

Bastelmaxx
14.March.2022, 19:22
Hallo Tobias,

was empfiehlt sich denn als Spachtelmasse?


Gruß Marc

tobi75
14.March.2022, 20:58
Hallo Tobias,

was empfiehlt sich denn als Spachtelmasse?


Gruß Marc

Also ich verwende 2K-Feinspachtel aus dem Baumarkt (Autozubehör). In dem Fall war´s der von Nigrin. Presto 2K Feinspachtel funktioniert auch gut. Von anderen Produkten, wie Füllspachtel mit Metallpulver oder Glasfasern würde ich die Finger lassen. Das ist m.E. eher was für den Urmodellbau, wenn man Material aufbauen muss...
Falls sich das Lösungsmittel über die Zeit verflüchtigt und der Spachtel seine cremige Konsistenz verliert, habe ich das bisher erfolgreich mit PU-Verdünner wieder hinbekommen.
Wichtig sind auch anständige Utensilien: Die erhältlichen Plastespachtel benutze ich nur als Mischunterlage (den großen). Zum Abziehen verwende ich diese Japanspachtel aus Federstahl. Die haben eine präzise und störungsfreie Kante, sodass man auch eine Fläche sauber abziehen kann. Direkt nach Gebrauch mit Aceton reinigen und man erspart sich das Abpulen der Reste wenn´s fest ist oder spätestens vor der nächsten Benutzung :p.

Tobias

Bastelmaxx
15.March.2022, 05:51
O.k., danke, das hilft weiter :prost:

speedboats
15.March.2022, 11:48
https://www.ebay.de/itm/190647328471

ich bin mitr dem Spachtel sehr zufrieden und nutze das seit einigen Jahren zum Urmodellbau und Spachteln am Boot
im Obi iser mit dem Füllspachtel von Presto zu vergleichen


im Obi gibt es noch einen Feinspachtel von Presto ... der ist deutlich feinpooriger ... erinnert an NIVEA Chrem .... macht sehr glatte oberflächen ... wird aber hölle Hart und lässt sich schwer schleifen

dann gibt es noch leichtspachtel von Presto ... der ist viel leichter als der Füllspachtel ... hat aber eine recht kurze verarbeitungszeit und ist vom Füllmaterial pooriger als die zuvor genannten und lässt sich sehr leicht schleifen

tobi75
15.March.2022, 19:32
Hallo zusammen,

ich komme gerade vom Teich. "Rakete" war wieder schwimmen - aber so richtig läuft sie noch nicht.
Die erste Fahrt frisch gespachtelt und mit 42er Prop war ernüchternd. Zwar saugt sie nicht direkt nach dem Losfahren an aber beim beherzten Aufziehen auf der Geraden biegt´s nach rechts ab. Also habe ich den Trimm wieder etwas höher gesetzt, um den Vortrieb zu entschärfen. Zusätzlich habe ich links ca. 60g Blei geklebt. Das sollte bei Gelegenheit noch in den Fluti (auf den Rumpfboden) wandern, um den SP nach unten zu bringen.
Damit fuhr es etwas besser, blieb aber nach der Kurve ständig "kleben", sofern man zu früh das Gas aufzieht.
Erstaunlich war auch, dass ein Versuch mit ca. 150g Blei an gleicher Stelle, das Ansaugen und Abbiegen noch verstärkt hat. Im Video sieht man (wenn man genau darauf achtet), dass der Rumpf beim Verlassen der linken Kurve gelegentlich links ansaugt und dabei nach rechts eindreht. In der rechten Kehre saugt er rechts an und überdreht. Alles in allem noch nicht ausgewogen und nicht vorhersehbar zu steuern...

Ich habe dann wieder den 40er TFL montiert. Damit ist´s m.E. wesentlich besser. Insgesamt liegt das Boot jetzt ruhiger - vermutlich, weil´s etwas langsamer ist und der Prop nicht so gnadenlos drückt. Gegen das Ansaugen nach der Kurve werde ich Stringer probieren.
Hier mal ein kurzer Eindruck:

https://youtu.be/lOQX207Sp00

Interessant wäre auch, mal auf einem größeren See mit rauheren Wasserbedingungen zu fahren. Jetzt, da sich ein gewisses Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Bootes eingestellt hat, setze ich das mal mit auf die Agenda...

LG
Tobias

Rogi
15.March.2022, 21:37
Ach Tobi,

Das ist so schön zu lesen und deprimierend zu gleich.
Wenn mein Mono so "schlecht" fahren würde, wäre ich überglücklich.

Es fasziniert was du da alles siehst und auch deuten kannst.

Ich sehe bei meinem nur das er zu langsam ist , in Kurve hoppelt und sich Federstahl Welle an Kupplung immer lockert egal wie ich es anziehe und klebe.

Und dann lese ich dein Threads und konnte mein Boot sofort in der Tonne schmeißen.

:thx:

Jo-nny
16.March.2022, 05:58
Morgen Tobias,

das Verhalten, welches du beschreibst, hab ich an meinem ehemaligen Mono 1 auch gehabt. Es war da sogar nicht Mal auf die Wasserverhältnisse zurückzuführen. Ich dachte sonst, es läge am Glattwasser, aber bei Raumwasser war dieses kleben bleiben auf der falschen Seite reproduzierbar.

Große Verbesserungen hat das verrunden des Kiels gebracht, probier das mal in kleinen Schritten aus.
Stringer bringen auch etwas, haben allerdings auch Einfluss auf das sonst gute Kurvenverhalten. Kommt natürlich auf die Art und Weise an welche du wo anbringst. Ich würde aber mit dem verrunden erst mal anfangen.

MfG
Johannes

MiSt
16.March.2022, 07:18
Große Verbesserungen hat das verrunden des Kiels gebracht, probier das mal in kleinen Schritten aus.

Vor oder hinter der Stufe, Johannes?

Hinter der Stufe habe ich auch schon oft gemacht, aber interessanterweise mit völlig anderer Zielrichtung: Das verhindert das Aufschaukeln und ggf. Einkringeln in der Kurve, weil der Rumpf flüssiger driften kann, anstatt hinten periodisch zu driften/zu haken. Je deeper das V, desto mehr ist das ein Thema nach meiner Erfahrung. Die Magin One war ohne Kielverrundung absolut unfahrbar. Alternativ auch eine kleine ebene Zone des Kiels hinten, 8-12mm breit, nach vorne spitz auslaufend.

Vor der Stufe Verrunden habe ich noch nicht probiert. Klingt aber verlockend gegen Schaukeln geradeaus, wenn wie hier bei Tobias' Boot genug Druck auf der Stufe ist (wie es imho korrekt ist)?


Stringer bringen auch etwas, haben allerdings auch Einfluss auf das sonst gute Kurvenverhalten. Kommt natürlich auf die Art und Weise an welche du wo anbringst.

Mir wären die Kurven aktuell tendenziell zu "giftig", mein Mono2 macht das so zum Glück nur bei Glattwasser, was mich zu Beginn der Rennen auch gerne vor Probleme stellt :rolleyes:. Insofern wären kleine Stringer vorne vor der Stufe, 3-4 cm aus der Mitte und 6-8cm vor der Stufe endend mein Versuch, war bei der Scord III der absolute Game-Changer (Danke, Patrick). Angebracht natürlich zunächst temporär nach der "Methode Patrick", also Tesa auf den Rumpf und die Leiste mit Sekundi auf das Tesa.

tobi75
16.March.2022, 07:25
Moin Johannes,

danke. Das werde ich mal testen. Der Kiel ist in der Tat noch relativ scharf.
Sofern ich das Boot freier trimme, ist das Verhalten fast weg. Könnte daran liegen, dass weniger Fläche im Wasser ist bzw. dort hin gedrückt wird. Nur leider wackelt´s dann auch reichlich auf der Geraden.
Wenn ich so darüber nachdenke, kann das Kippen nach links auch eine Folge von (zu) groben Steuerkorrekturen sein: weil der Rumpf rechts saugt, steuert man nachdrücklicher auf "geradeaus" und überschwingt dabei leicht. Dann wird quasi sofort das "gute Kurvenverhalten nach links" aktiviert :rolleyes:.
Vielleicht hilft ja der verrundete Kiel, den Übergang von Kurvenfahrt zur Geraden weicher zu gestalten...

LG
Tobias

Jo-nny
16.March.2022, 08:13
Vor oder hinter der Stufe, Johannes?

Hinter der Stufe habe ich auch schon oft gemacht, aber interessanterweise mit völlig anderer Zielrichtung: Das verhindert das Aufschaukeln und ggf. Einkringeln in der Kurve, weil der Rumpf flüssiger driften kann, anstatt hinten periodisch zu driften/zu haken.

Genau. Hinter der Stufe kann ich das so bestätigen.
Für das Problem, mit dem Tobias sich rumschlagen muss, kann ein Verrunden vor der Stufe allerdings Abhilfe schaffen. Gegen ein tanzen auf der Geraden übrigens auch
Richtig eruieren konnte ich bis jetzt nicht, warum. Ich denke, es liegt an Strömungsabrissen an eben genau dieser Kante und damit der asymmetrischen Benetzung der Stufenflächen nach der Kurve. Ich hatte dieses "auf die Kurvenaußenseite legen" bei meinem Mono sogar vor der Kurve, beim Gas rausnehmen. Da spielte dann das leichte Boot mit viel V, vielen Stringer und plötzlich fehlendem Druck auf der Stufe vom Propeller-Lift auch mit ein.
Ein weiterer Vorteil von verrunden beider Kiele ist, dass der Gesamtanstellwinkel des Rumpfes gleich bleibt. Nur hinten vergrößert ihn, das kommt aber dann drauf an, wie stark man verrundet.

MfG,
Johannes

tobi75
17.March.2022, 07:24
Nur so eine Überlegung - könnte ggf. der recht üppige Wassereinlass (MS 5x4) und seine Positionierung relativ weit außermittig Einfluss auf das Fahrverhalten haben?
Bislang fand ich den Durchfluss mit MS-Rohr 4x3 eigentlich völlig ausreichend. Außerdem würde ich den gern dichter am Kiel positionieren, um die Anströmung konstant zu halten und ggf. "Lastwechsel" zu vermeiden...

Tobias

speedboats
17.March.2022, 07:26
Mit zwei Einlässen links und rechts neben dem Kiel hat es auch rechts gesaugt

tobi75
17.March.2022, 08:19
Mit zwei Einlässen links und rechts neben dem Kiel hat esxauch rechts gesaugt

Hm - dann ist es unwahrscheinlich, dass der Wassereinlass maßgeblichen Einfluss hat...

tobi75
19.March.2022, 19:35
Hallo zusammen,
die Vorbereitungen für die weiteren Abstimmversuche sind abgeschlossen. Das Blei vom Deck ist nach unten in den Fluti auf den Rumpfboden gewandert.
Ich hab den Kiel vor der Stufe verrundet. Um eventuell verbliebene Löcher bzw. Unregelmäßigkeiten und die Kanten besser zu sehen, habe ich mit Spritzfüller "drüber gehaucht". Jetzt ist die Oberfläche homogen und das Auge kann besser "zielen". Einen Stringer habe ich auch vorbereitet aber noch nicht befestigt. Das mache ich, falls sich das Ansaugen nicht gebessert hat. Ist ja ne Sache von 5min :D. Wenn das mit dem einzelnen Stringer nicht ausreicht, werde ich ggf. noch kleine Dreikantprofile (2mm, ca. 100mm lang) an den seitlichen Abrisskannten kurz vor der Stufe probieren. Meine Vorstellung ist, dass die Strömung dort ein wenig gestört und umgelenkt wird und dadurch ein Saugeffekt abgemildert wird...

Hier ein paar Bilder:
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LG
Tobias

tobi75
22.March.2022, 21:42
Heute war wieder Testtag :cool:.
Also - die Verrundung des Kiels hat offenbar das "Nach-links-lehnen", erheblich abgemildert. Danke für den Tipp, Johannes!
Geradeaus kommt aber schnell Unruhe um die Längsachse ins Fahrbild. Am Kurvenausgang überzieht der Rumpf (saugt an), wenn man zu sehr mit dem Gas drückt.
Hier mal ein Video mit 40er Prop, wo man das sehr schön am rechten Kurvenausgang sieht.

https://youtu.be/Q60NAQRkIrY

Ich habe dann den vorbereiteten Stringer an der bereits gezeigten Position aufgeklebt. Damit fährt das Boot wesentlich besser! Das Ansaugen nach der Kurve ist minimal - das passiert nur, wenn ich einen größeren Radius fahre und zu früh in Schräglage voll aufziehe. Lässt man den Rumpf mit gefühlvollem Gasgeben um die Kurve laufen, kann man das Ansaugen quasi aussteuern.
Mit ein wenig Übung klappte das so gut, dass ich zum Schluss nochmal den 42er drauf geschnallt habe. Zügig aus der Kurve auf die Gerade und "dann volle Lotte" geht ohne Ausbrechen - leider gibt´s davon noch kein Video :(. Das reiche ich dann gelegentlich nach.

Als nächstes möchte ich noch die kleinen Stringer rechts und links an den Kanten der vorderen Lauffläche testen. Auch mit der Position des aktuell angebrachten Stringers könnte man noch experimentieren. Vielleicht sind 2-3cm weiter hinten sogar effektiver?
Ggf. lassen sich dann Kurven mit beliebigem Radius sauber aussteuern. Kann im Rennen nur von Vorteil sein, wenn das Boot dahin fährt, wo man hin steuert :p...


LG
Tobias

MiSt
24.March.2022, 07:18
Ich habe dann den vorbereiteten Stringer an der bereits gezeigten Position aufgeklebt. Damit fährt das Boot wesentlich besser!

Das wundert mich nicht. Eher gewundert hat mich beim nochmaligen Betrachten der Fotos, dass der Rumpf bisher nur links so ein Ding hatte - echt merkwürdig, ist "eigentlich" überflüssig - wer fährt schon linksrum? Kaum ein Mono kommt aktuell ohne solche Dinger aus, mein Mono2 ist eine Ausnahme, aber die Zicke möchte man im Glattwasser zu Beginn des Rennens auch nicht fahren (ich auch nicht, aber da muss ich durch). Die Tomahawk als jahrelanger "Maßstab" hat vergleichbare Leisten "ab Werk" und muss üblicherweise weder gemoddet, noch anfangs "mit Fingerspitzen gefahren" werden, für gute bis siegfähige Rundenzahlen - leider ist sie inzwischen für M2 zu klein und für M1 (unmodifiziert, zumindest noch) ein bissel zu groß.


Als nächstes möchte ich noch die kleinen Stringer rechts und links an den Kanten der vorderen Lauffläche testen.

Mach das mal, aber ich erwarte keinen guten Effekt, wobei das bei jedem Boot anders sein kann. Solche "Stringerchen" mit vielleicht 1-2mm Höhe habe ich schon an die Ränder der Laufschuhe hinten gesetzt, damit der Strombedarf durch den seitlich scharfen Abriss bzw. die "Kanalisierung" des Wassers nach hinten etwas sank (als das noch ein Thema war ...). Vor der Stufe habe ich nur schlechte Erfahrungen damit.


Auch mit der Position des aktuell angebrachten Stringers könnte man noch experimentieren. Vielleicht sind 2-3cm weiter hinten sogar effektiver?

Ich erkläre das (mir) ja immer mit der Gripverteilung Vorder-/Hinterachse (wie beim Auto), respektive Über- und Untersteuern. Deswegen behaupte ich ja auch immer, dass Stufenmonos recht definiert abstimmbar sind, oder auch Hydroplanes/Rigger, wegen zweier "Achsen" *o*. Wohingegen ungestufte Monos eine recht schwierig auszumachende und zu beeinflussende Gripverteilung haben, gerade auch über einen gewissen Geschwindigkeitsbereich.

Der/die Stringer vorne nimmt/nehmen vorne in der Kurve Grip weg, das heißt die Gripbalance geht in Richtung Untersteuern. Wenn man von heftigem Übersteuern kommt, ist man unterwegs mal bei "neutral". Da Du noch leichtes Ansaugen (Übersteuern) hast, hat es vermutlich wirklich Sinn, die Dinger um ???mm zu verlängern, bis dann der Bug in der Kurve "zu lose" wird.


Kann im Rennen nur von Vorteil sein, wenn das Boot dahin fährt, wo man hin steuert :p...

... in der Tat :p.

tobi75
24.March.2022, 08:37
Hallo Michael,

den Stringer gab es ursprünglich auch auf der rechten Seite. Ich habe den Rumpf aber bereits mit eingeebnetem Stringer übernommen.
Aktuell kann ich das Ansaugen aus der Kurve aussteuern, indem ich feinmotorischer am Gas arbeite und die Lenkung etwas eher aufmache - also insgesamt etwas "weicher" fahre. Mit Druck vom Prop und voller Schräglage saugt er sich rechts an und müsste mit (Gegenruder) aufgerichtet werden - nur Lenkung aufmachen reicht nicht.
Dieses "Balancieren" im Rennen stetig hinzubekommen, ist schwierig. Da hätte ich gern etwas mehr Toleranz im Fahrverhalten, sodass ich mich auf das Renngeschehen und die beabsichtigte Fahrlinie konzentrieren kann ;).
Ggf. fährt der Rumpf auf Kabbelwasser ja bereits jetzt schon unkritisch? Muss ich unbedingt mal testen.

Die Stringerchen an den Laufschuhkanten habe ich bei meiner Envoy auch am Heck. Damit hat sich das starke Pendeln um die Längsachse nachhaltig beruhigt.
Ich probier die Stringerchen vorn (und ggf. auch hinten) bei Gelegenheit aus und werde dann berichten...

LG
Tobias

speedboats
24.March.2022, 08:53
Das wundert mich nicht. Eher gewundert hat mich beim nochmaligen Betrachten der Fotos, dass der Rumpf bisher nur links so ein Ding hatte - echt merkwürdig, .

dazu kann ich was sagen
auf der kurven außenseite ließ sich der Stringer wegen des FK nicht so einfach entfernen wie auf der anderen Seite
sonst wäre es symetrisch gewesen
der Stringer sollte weg weil ich ausprobieren wollte ob sich evtl hinter dem Stringer ein Saugeffekt bildet

MiSt
24.March.2022, 10:42
Ahso :cool:

tobi75
26.March.2022, 17:03
Ich war grad bei etwas unruhigerem Wasser testen. Naja - läuft viel zu frei. Mehr Stringer sind eigentlich nicht nötig. Schön ist, dass sie relativ ruhig um die Längsachse liegt...
So sieht das aus:

https://youtu.be/50uEbLRzUHU

Ich habe dann den Trimm noch etwas nach unten gestellt, um mehr Druck auf die Stufe zu kriegen. Da kann man deutlich mehr Gas auf der Geraden geben!
Leider habe ich dann kurz darauf im Bereich mit den starken Reflexionen irgendetwas überfahren. Zu sehen war da nix. Ruder und Turnfin sind hochgeklappt, das Wellenendstück hat nen Schlag aber der Prop hat nix abbekommen :hi5:.
Damit war die Testerei auch schon wieder zu Ende, weil ich keine Ersatzwelle dabei hatte :bang.

Und ich habe festgestellt, dass sich das Axiallager in das Wellenendstück einarbeitet - vielleicht doch keine so tolle Idee. Werde dann wieder auf PEEK- oder Teflonscheibe setzen...
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Jetzt erstmal die Welle reparieren...

LG
Tobias

tobi75
27.March.2022, 11:54
Leider musste ich gestern meine Testaktivitäten nach dem Überfahren eines "Holzkrokodils" einstellen.
Ich habe dann das Wellenendstück getauscht, das Ruderblatt gerichtet (die Vorderkante hatte nen Schlag) und auch gleich den Regler noch 5cm weiter nach vorn gesetzt. Das ist das schöne an Mono 2 - da ist Platz :D.

Heute war ich mit vorverlegtem Schwerpunkt und Trimm nahezu parallel zum Kiel (nur gaaanz leicht nach unten) wieder am Wasser.
Ich musste ein wenig warten, bis der Wind für ein paar Wellen gesorgt hat. Kein Problem, das Wetter war ja super.
Boot läuft so schon ganz brauchbar. Ggf. bei stärkeren Wellen noch mehr Gewicht auf die Stufe. Aber Kurven lassen sich recht gut aussteuern.
Nur das Filmen mit dem Handy an der Funke will nicht so recht klappen. Aber für nen Eindruck reichts, denke ich :cool:. Macht schon Spaß!

https://youtu.be/pFlgWXzhAfA

LG
Tobias

seni
27.March.2022, 17:21
z.B. sowas:

https://www.amazon.de/s?k=spycam+brille&adgrpid=71486174552&gclid=CjwKCAjwloCSBhAeEiwA3hVo_a2IeAUneeo2z4b9c2rv 47sSSXgSiTwB4mpapb736alhGJlIgTVz4BoC078QAvD_BwE&hvadid=353139933053&hvdev=c&hvlocphy=2442&hvnetw=g&hvqmt=e&hvrand=2777424014506307935&hvtargid=kwd-299549849439&hydadcr=20957_1721581&tag=googhydr08-21&ref=pd_sl_71hmndjuf3_e

...haben gegenüber z.B. einer Gop.. den Vorteil einer grösseren Brennweite, und für 35€ kann man nicht allzuviel falsch machen.

Arsène

tobi75
27.March.2022, 17:51
Hallo Arsène,
das ist einen Versuch wert ;).
Danke für den Tipp.

LG
Tobias

Oese
28.March.2022, 14:26
Das ist ja spannend mit dem Kiel-abrunden. Muss ich auch mal probieren. Habs bei der Chief in zu schnell gefahrenen Kurven, dass sie sich nach außen lehnt!

tobi75
6.April.2022, 18:45
Hallo zusammen,

mittlerweile hat ein anderer Motor seinen Dienst aufgenommen. Es werkelt jetzt ein TP3650 mit 1680KV in der Stufe. Der ist ca. 50g schwerer, als der Leo 3674.
Ich hätte auch Blei reinlegen können aber ich wollte nicht :p. So habe ich mehr Reserven. Ein weiterer praktischer Nebeneffekt ist, dass die Akkus nicht soweit auf die Stufe rücken müssen, um den SP nach vorn zu bringen (aktuell bei ca.87% Stufenlänge).
Und ich habe die "Stringerchen" an der Stufe probiert:
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Wie Michael bereits vermutet hat, haben die keinen positiven Effekt auf´s Fahrverhalten: in der Kurve neigt der Rumpf zum "Beinchen heben". Das sporadische Ansaugen beim Rausbeschleunigen aus der rechten Kehre verhindern sie auch nicht, weshalb ich die ganz schnell wieder entfernt habe. Durch die Tesa-Unterlage war das ne Sache von ca. 30 Sekunden...
Ggf. teste ich die Stringerchen nochmal hinten an gleicher Stelle. Ich wollte auch mal mit einer 2mm ABS-Auflage auf der hinteren Lauffläche experimentieren, um den Anstellwinkel des Rumpfes zu verringern. Hatte ich bei meiner Tomcat Evo (Mono AS) auch so probiert, hatte dort aber Probleme mit dem Verstellbereich des Trimms und insgesamt weniger Erfahrung, wodurch der Erfolg der Maßnahme nicht wahrnehmbar war :rolleyes:. Im Bild ist auch die "gerundete" Abrisskante zu sehen. Damit "klebt" die Stufe etwas mehr und wird nicht so schnell leicht.

Mit dickem Motor, SP bei ca. 87% und TFL4219 sieht das so aus:

https://youtu.be/snu3eHmVcbE

Probehalber habe ich auch kurz einen X443 drauf geschnallt - das geht schon nach vorn ;). Muss ich aber mal schauen, wie ich mit der Fahrzeit hinkomme.
Ggf. kann man ja auch größere K-Prop Derivate (TFL 4519) noch ein wenig umarbeiten - ich habe da interessante Sachen in Vulkanpark gesehen
Wenn ich Lust und Laune habe, baue ich den Halter für den Trimm nochmal um. Der hat aktuell nur nen kleinen Mittenversatz (4mm) aber keinen Seitenzug. Ich muss mit dem Ruder recht stark gegentrimmen, damit das geradeaus fährt. Das knabbert unnötig am Energiehaushalt...

LG
Tobias

tobi75
9.April.2022, 21:26
Gesagt, getan :). Seitenzug für den Antrieb steht auf dem Programm.
Mit Metallsägeblatt, Dremel und zwei, drei trockenen Hammerschlägen habe ich den Halter für den Trimm heraus operiert.
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Dann habe ich mein "Peilbrett" für den Rumpf eingerichtet. Aktuell sind das nur zwei Alu L-Profile, die in gleichem Abstand von einer aufgezeichneten Mittellinie aufgeschraubt sind, sodass die Stringer exakt dazwischen passen und der Rumpf fixiert ist. Prinzipiell passt so die Mittellinie auf dem Brett über die gesamte Rumpflänge und alle Maße können problemlos hoch gelotet werden.
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Wie im Bild zu sehen, ist die Welle leicht außermittig verbaut (ca. 3mm). Mit der aktuellen Trimmlänge erreiche ich, bei mittigem Prop, einen Seitenzug von ca. 1,6°.
Ich habe den Antrieb zusammengesteckt, den Seitenzug eingestellt und dann mit Sekundenkleber und Aktivator geheftet.
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Anschließend wurden die Spalten von außen mit Tesa abgedeckt und alles mit Mumpe und Gewebe ordentlich eingeharzt. Morgen baue ich dann alles wieder zusammen - ich will ja am Dienstag nach Möglichkeit wieder testen...
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Tobias

tobi75
12.April.2022, 19:45
So langsam wird´s, denke ich :cool:.
Der Seitenzug hat den gewünschten Effekt gebracht - das Ruder steht gerade und der Rumpf fährt geradeaus.
Darüber hinaus habe ich auch den Anstellwinkel des Rumpfes modifiziert. Dazu habe ich die hintere Lauffläche mit Paketklebeband abgedeckt und passende Platten aus 2,5 ABS mit Sekundenkleber aufgebracht:

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Die Platten sind nicht auf Stoß geklebt, um keinen Hohlraum über dem gerundeten Kiel zu erzeugen. Außerdem fährt so ein Rumpf mit scharfem Kiel bescheiden, habe ich gehört - wollte ich jetzt nicht unbedingt selber testen :p.
Also habe ich den Zwischenraum gespachtelt und dann gerundet. Durch den Materialauftrag verringert sich der Anstellwinkel des Rumpfes und er neigt damit nicht mehr so stark zum Hüpfen beim Überfahren von Querwellen. Ich habe auch wieder auf den leichteren Leo 3674/1700KV umgebaut, da die Performance mit dem dicken TP und den verfügbaren Props "solala" war.
Mit den Umbaumaßnahmen und Setupänderungen fährt das m.E. recht vielversprechend:

https://youtu.be/HMWwiVHUxpc

Mit etwas Übung/Mut/Entschlossenheit kann ich das Gas bei diesen Wasserverhältnissen mit dem 42er TFL die ganze Runde voll stehen lassen ;).

Nebenbei möchte ich hier auch erwähnen, dass das von mir viel gepriesene Ruderblatt aus Messerklinge bisher nur Scherereien gemacht hat. Mit dem 3mm Keilruder aus Alu passt das. Ggf. funktioniert die Messerklinge, wenn ich der nen echten Keilschliff verpasse. Offenbar kommen bei dem aktuell nur im vorderen Bereich profilierten Blatt Strömungsabrisse oder sonstige Störungen der Strömung sehr stark zum Tragen :confused:...
Das sorgt am Kurvenausgang für ein sehr undefiniertes Verhalten und führt regelmäßig zum Übersteuern/Ansaugen.

Mit dem Stand der Abstimmung kann ich mich ja mal um die "Kriegsbemalung" kümmern...

LG
Tobias

tobi75
15.May.2022, 20:11
Hallo zusammen,

ich habe ein Weilchen gebraucht, bis ich mich aufraffen konnte, der Guten ein Kleidchen zu verpassen. Besonders kreativ war ich nicht - hab mich an meiner Speedman orientiert :p.
Hier mal Bilder:
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Das sollte gut zu sehen sein (hoffentlich selten bis nie von unten). Bin echt gespannt, wie das im Getümmel fährt.
Dann werde ich mich als nächstes um die Tomcat Evo (Mono AS) kümmern - die ist noch etwas kippelig. Mehr Zug um die Kurve wäre auch schön - ich habe ja jetzt ne Referenz :D...

LG
Tobias

tobi75
2.August.2022, 15:27
Hallo zusammen,

es hat doch erheblich länger gedauert, bis zum ersten Wettbewerbseinsatz, als gedacht :rolleyes:. Letztes WE dann Vulkan #2 und ich kann sagen - jawoll, so macht das Spaß!
Meine anfängliche Befürchtung, dass Setup könnte etwas zahm sein (1700KV, 6S, 42er TFL), hat sich in Wohlgefallen aufgelöst.
Unter den Wasserbedingungen (also Glattwasser mit den obligatorischen Wellen durch die anderen Boote) fuhr das hammermäßig: Kurven, wie festgetackert und auf der Geraden ein "irrer" Speed, wie an der Schnur gezogen. Es gab ein, zwei brenzlige Situationen, wo ich den Geschwindigkeitsüberschuß völlig falsch eingeschätzt habe und fast einen Auffahrunfall provoziert hätte. Wobei man natürlich im Geschwindigkeitsrausch auch nicht maßlos übertreiben darf - irgendein "Wasserloch" findet sich immer und schlurp! - ist die Kiste plötzlich weg - und bleibt es auch :jaw:. Aber alles gut. Nach etwas mehr als ner halben Stunde (ok - es waren ca. 50min, hab´s gerade im Video nochmal nachgeschaut) habe ich sie selber unbeschadet und (fast) ohne Wasser im Inneren aus dem Schlick am Teichgrund gezogen. Etwas Ballistol für den Motor, eine vorsorgliche "Zahnbürstung" mit Spiritus für den Empfänger und es konnte weiter gehen...

Bei meinen fahrerischen Fähigkeiten ist noch Luft nach oben, was die Konstanz und die Präzision der Bojenumrundung betrifft :p. Das Boot kann mehr - ich leider (noch) nicht.

So insgesamt bin ich aber schwer begeistert, wie unkompliziert und präzise das Dingens fährt. Interessant wird sicherlich der Wettbewerb in NST am ersten Oktoberwochenende - da ist bekanntlich immer etwas mehr "Acker"...

LG
Tobias

StarLord
3.August.2022, 09:34
Klasse Bericht hier. Kann man was lernen 👍

tobi75
3.October.2022, 13:02
Hallo zusammen,

hier mal bewegte Bilder von "Rakete" in Aktion.
Leider ist das Video unscharf, da es der Kameramann gut meinte und herangezoomt hat. Leider klappt das dann mit dem Autofokus bei derart viel Kamerabewegung nicht mehr - dafür ist das Gerät zu alt. Aber man bekommt trotzdem einen Eindruck vom Geschehen. Jetzt muss ich nur noch besser bzw. präziser und konstanter fahren. Unterm Strich waren´s insgesamt 61 Runden und damit 3 mehr, als in Vulkan #2.

https://youtu.be/BlB1OEXc73A


Im meinem ersten Lauf war ich ein wenig zu euphorisch mit dem Gasfinger und bin bei Glattwasser ca. 40 Sekunden vor Schluß in die Reglerabschaltung gefahren. Bis dahin 29 Runden mit enormen Umwegen über "Neustrelitz HBf" und "Neustrelitz Marktplatz" :rolleyes:. Also Musik war in jedem Fall drin.


LG
Tobias

Edit: Kleine Korrektur - es waren nur 59 Runden insgesamt. Das Zählprogramm hat auch die Vorstartrunde in jedem Lauf mitgezählt. Aber egal - "Rakete" läuft *pleased*