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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ruderblattgröße bzw. Ruderblattform Drifter S



martin2day
22.June.2020, 20:36
Hallo zusammen,

da ich immer noch etwas Probleme habe meine Drifter zum Driften zu bekommen, habe ich heute das Ruder im 5mm gekürzt.
Das Driften ist nicht anders geworden, aber nun ist das Boot um die Längsachse instabiler geworden... es pendelt ab und an leicht.
Gerade nach dem Überfahren von kleinen Wellen tänzelt es links und rechts hin und her.
Aktuelles Setup:
1940-6 an 4s
40K
Strut 2,5mm plan über Tisch
Schwerpunkt bei etwa 30% vom Spiegel

Ruder ist knapp 56mm lang von der Propeller Mitte.
Unten ist es 24mm breit und am Propeller 28mm. Die Vorderkante ist ungefähr im Drehpunkt.

Was kann ich testen um das Teil zum richtig driften zu bewegen, aber es sollte auch weiter Stabil bei Vollast sein.
Ist das Ruder jetzt zu klein, kurz?

Was muss ich beim Ruder herstellen beachten? ;-) Fräse ist vorhanden...

Ich habe auch noch den Einlauf der Wasserkühlung auf der letzten Lauffläche leicht rausstehen (1mm) Das könnte das Schwingen auch anregen, oder?

Ich danke für Eure Hilfe
Gruß Martin
99735
99736

martin2day
23.June.2020, 15:00
Hallo,

eine Sache habe ich gerade noch einmal ausgemessen...
Die Drehachse vom Ruder ist nicht genau 90° zur Fahrachse... sie ist unten leicht nach vorn geneigt.
Wenn ich mich nicht irre, dann sollte dies in der Kurve das Heck runter und die Nase noch drücken... also auch eher entgegen dem Driften, oder?

Ein Einstellbarer Winkel über Gewinde oder ähnliche wäre cool ;-)

99737

Gruß Martin

MiSt
23.June.2020, 16:56
Zum Ausprobieren bezgl. Ruderachsenneigung kann man an der Befestigung des Auslegers unten oder oben Scheiben unterlegen

martin2day
23.June.2020, 21:23
Hallo Michael,

ja das wäre ein schneller Test... ich denke aber ich werde mir da gleich eine kleine Platte im Winkel fräsen... so um die 3-4° als Test.
Ich habe auch begonnen ein neues Ruderblatt zu fräsen, was erst mal etwas länger und breiter werden soll.... es beginnt nun auch einige mm vor der Drehachse.
99744
Gruß Martin

plinse
24.June.2020, 06:32
Moin,
ein größeres Ruder Ruder gibt mehr Führung.
Bevor ich mir Mühe mit dem sauberen fräsen geben würde, würde ich mir aus Federstahl einfach was schnitzen (Edelstahl-Maurerkelle) und dann guck, wie klein das Ruderblatt werden kann. Letztendlich wenn du driften willst, muss das Ruder ja ohne verkantende Effekte am Rumpf dem Prop-Walk nachgeben können.

Mit dem Ruder hinter dem Propeller reicht ja ein sehr kleines Ruder zum lenken und was vom Ruder unter dem Propeller dann im Wasser ist, das wirkt ja durchaus auch als Finne. Genau das würde ich schrittweise kappen. Im Extrem brauchst du dann halt einen Gasstoß zum lenken aber da ab schneiden besser geht als "dran schneiden", kannst du ja schrittweise vorgehen.

Grüße, Eike

martin2day
24.June.2020, 06:59
Hallo Eike,

danke dir für deine Antwort.
Okay... ich merke schon ich suche irgendwie die Eiermilch.... wie auch immer das Tier heißt.
Auf dem letzten Bild ist das alte Ruder zu erkennen.
Das habe ich nur im 5mm gekürzt.. damit ist das Driften nicht besser geworden, aber das eigentliche Fahrverhalten viel schlechter.
Bei Teillast tänzelt er sehr stark mit dem Hintern... und ist auf einmal auch viel wellenanfälliger...

Weiterhin passiert es mir immer wieder, dass ich den Cat aufs Dach lege... meist aber nur in recht langsamer gefahrenen Kurven.
Da hackt er seitlich ein und dann kippt er um.... passiert fast bei jeder Fahrt.

Und ich wollte eh mal versuchen ob ich es mit der Fräse selber hin bekomme so ein Ruder zu fertigen... :-)
Es rutschen doch die geraden Kuven, brauch man da nicht einen festen Gegenpunkt um quer zu fahren?

Gruß Martin

plinse
24.June.2020, 08:33
Moin,
so Abstimmung ist halt "Popo-Meter", am besten fährt man das Boot selbst, alleine zu zu schauen reduziert schon die Aussagefähigkeit, im Forum ist es weit weg.

Ein Drift, also eine Abweichung von klar spurgeführter Fahrt ist ein instabiler Zustand und steht im Widerspruch zu ggf. Stabilitätsansprüchen im allgemeinen Fahrverhalten.
Sinnvoll dürfte also sein, das Boot eher mittelmäßig zu motorisieren (Motor, Akku, Prop-Kombi, ggf. halt einfach ein kleiner Prop), so dass du es mit grundsätzlich ermöglichter Instabilität sinnvoll fahren kannst.

Mit nur einem Motor hast du aber die Drehmomenteinflüsse vom Motor, musst die bis zu einem gewissen Maße mit dem Ruder stabilisieren und jetzt redest du vom driften - also dass das Boot sich in Links und Rechtskurven unterschiedlich verhalten wird, ist unvermeidlich, den Rest wirst du testen müssen...

So ein Ruder zu fräsen ist eine schöne Aufgabe an sich, grundsätzlich würde ich für so eine Abstimmung ein paar Blechle schnitzen und wenn das alles passt, kann man sich Mühe im Finisch geben - da tickt aber jeder anders.

Grüße, Eike

MiSt
24.June.2020, 08:42
ja das wäre ein schneller Test... ich denke aber ich werde mir da gleich eine kleine Platte im Winkel fräsen... so um die 3-4° als Test.
Ich habe auch begonnen ein neues Ruderblatt zu fräsen, was erst mal etwas länger und breiter werden soll.... es beginnt nun auch einige mm vor der Drehachse.

Was ist nun das eigentliche Ziel? Fräsen lernen oder das Fahrverhalten eines Bootes nach den eigenen Wunschvorstellungen zu modifizieren?

Ein Boot ist kein RC-Car, wo man hie und da an Schrauben dreht und Spur/Sturz/Nachlauf verstellt, nebenher noch Gummimischungen ausprobiert. Beim Boot geht es am Ende immer um Spachteln oder andere aufwändige Sachen. Daher gibt es halt so ein paar Tricks, dazu gehören U-Scheiben zum pfuschigen Verstellen von Winkeln im Ruder oder Antrieb, testweise Leisten aus Balsa oder Forex, schichtweise Klebeband statt einem Keil aus Spachtel, etc.

Wie Eike schon schrieb, wird das Fahrverhalten eines Einmot niemals symmetrisch werden, maximal annähernd, aber dazu müsstes Du asymmetrisch modden.

PS: Ein Rudergelenk mit einstellbarem Lenkachsenwinkel gab es von Lindenau (CFK/Alu) und auch von Psycho (Alu). Aber vorher würde ich definitiv mit Scheiben spielen, ob das überhaupt zielführend ist
PS2: (auch nur marginal) überstehende WaKü-Einlässe sind hinsichtlich des Fahrverhaltens immer ein absolutes No-Go

martin2day
24.June.2020, 09:18
Hallo Ihr Beiden,

vielen Dank euch für den Input und die Diskussion.
Wie ich sehe, muss ich mir wirklich einmal Gedanken machen was ich genau möchte... und dann gezielt an den Möglichen Parametern anpassen.

Meine Wunschvorstellung beißt sich ein wenig.
Spaßboot was schnell und sicher geradeaus läuft und in der Kurve quer geht.

Klar ist mir, dass ich vorwiegend nur Rechtskurven fahren werde... das mache ich von Haus aus schon immer so.

Michael, du hast es gut gesagt.. es ist kein Auto. Meine Aktivitäten sind zwar nicht im Modell, aber aktuell versuche ich mein Wissen vom Auto hier anzuwenden. Auch da muss ich noch mehr bei den Booten dazu lernen.
Genauso sieht es auch beim Fräsen aus... hier wollte ich einfach mal testen ob ich das hin bekomme... hier ging es nicht darum wie ich beim Boot am schnellsten zum Ziel komme.
Und ich hatte mich auch ein wenig über mich selber geärgert... das ich Dummy das schöne Ruder 5mm abgefräst habe.. und das Boot danach nicht mehr so gut gefahren ist.
Auch deshalb wollte ich ein "gutes" Ruder wieder haben.

Thema WaKü: Soll ich die beiden Einlässe (einer links einer rechts) nur planschleifen, oder gleich auf ein besseres System z.B. mit der Aufnahme aus dem hochspritzenden Wasser umbauen.

Gruß Martin

MiSt
24.June.2020, 10:16
Planschleifen ist zielführend. Umbau auf Roostertailaufnahme natürlich auch. Per se "besser" ist keines von beiden, also ist plan schleifen hier einfacher und schnell gemacht. Vielleicht ist das Tänzeln dann schon weg.

martin2day
24.June.2020, 10:24
Hey,

okay das stimmt... dann schleif ich das mal sauber... und mach noch das Ruder fertig und dann kann ich bei der nächsten Fahrt 2 Sachen testen. ;-)
Danke dir/euch

Martin

Shark
24.June.2020, 13:16
Moin Martin,

wie Michael schon schrieb sind rausstehende Kühlwasseraufnahmen auf Gleitflächen ein absolutes NO-GO. Die stören die die Druckverteilung auf der Gleitfläche enorm. Gab bei mir am See schon häufiger den AH-Effekt als ich dieses bemängelt habe und noch gleich vor Ort die Feile angesetzt wurde. Wassereinlässe in Laufflächen gehören möglichst flach eingebaut und bündig verschliefen. Die Einlässe müssen auch nicht einen besonders großen Durchmesser haben. 2mm Innendurchmesser reicht schon.
Vor kurzem bin ich noch über diese (https://www.rc-raceboats.de/forum/showthread.php?33324-Baubericht-Psychocat-Evo-Twin&p=250656&viewfull=1#post250656) (#15 + #16) Empfehlung für die Wasseraufnahme an Cats vom Schnippi gestoßen …

Wenn man das Ruder kürzt passieren mehrere Dinge gleichzeitig denen man sich bewusst sein sollte:



geringere Eintauchtiefe und damit Fläche -> weniger Widerstand aber auch weniger Führung / Stabilisierung
geringeres Nickmoment, welches den Bug drückt, durch den geringeren Widerstand unterhalb der Wasserline (des Schwerpunktes) -> der Cat läuft freier und wird empfindlicher gegenüber Störgrößen (Wellen)
Wanderung des Druckpunktes am Ruder nach oben Richtung SP -> der kurveninnere Kufe wird nicht mehr so stark ins Wasser gedrückt und baut nicht mehr den Grip auf für das vernünftige Kurvenfahren. Im schlimmsten Fall stolpert der Cat weil zu viel Last / Grip auf dem äußern Kufe liegt über diese selbst und landet auf dem Dach …


Letzteres kommt dir sicherlich bekannt vor …

Das beste Beispiel für einen driftenden Cat das ich kenne ist der Speeder vom Schnippi in diesem Video (https://www.rc-raceboats.de/forum/showthread.php?40152-Dr-Physcho-Speeder-laüft-nicht-gerade-aus&p=288247&viewfull=1#post288247). Das der so super driftet liegt aus meiner Sicht daran, dass das Ruder (sieht man leider nicht in dem Video, vermute ich aber) verhältnismäßig lang ist und somit gut führt, die Kufen jedoch, da sie sehr flach sind und auch eine großzügige Slipkante außen haben, so gut wie keinen Grip generieren sondern übers Wasser rutschen.
Rigger ohne TF besonders die für SAW Anwendungen lassen sich auch schön quer fahren :lol:

Das mal so als Denkanstoß ...

Besten Gruß,
Patrick

plinse
24.June.2020, 14:26
Top erklärt von Patrick, was mir dabei auffällt, ist dass ich auch eher eine Auto-Artige Definition des Driftens im Kopf habe, wo die Fahrt nicht mehr entlang einer definierten Spur stattfindet.

Sein Beispiel von Schnippies Driftmonster ist halt mehr ein quer fahren - das kenne ich auch vom segeln - wenn wir am F18 oder A-Cat die Schwerter hoch ziehen und den Rümpfen den Grip nehmen. Dann geht ein Boot aber gefühlt gar nicht mehr um die Kurve und fährt quer stehend ziemlich in der Spur der Ruder gerade aus.
Ein Moment, den meine Frau immer haßt, weil sie die Anleger nicht fahren mag, dafür ist es dann aber auch sie, die im bauchtiefen Wasser rein springen und das Boot halten muss :laugh:, speziell wenn wir eine gewisse Lenkfähigkeit bis zum Schluss erhalten müssen (Schwerter also nicht ganz hoch können und etwas Tiefgang bleibt.

Klar, das ist auch eine Art zu driften, nicht aber das Verständnis vom Auto, wo doch eher das Heck weg geht - mit griffigem Ruder und Rumpf ohne Seitenführung schiebt das Gefährt dann eher wie ein Schluck Wasser durch die Kurve. Auch viele Jollensegler werden wissen, was ich meine :rolleyes:

Grüße, Eike

PS.: Beherrschbarer im Modellboot dürfte tatsächlich der rutschende Rumpf mit griffigem Ruder sein, der Rumpf steht hier aber fest und da ist die Drifter eigentlich schon recht kurvengängig.

martin2day
24.June.2020, 17:06
Hey,

@Patrik: Vielen Dank für deine einleuchtenden umfangreiche Antwort. Die zwei Überstände auf den Kufen sind schon vollkommen plan geschliffen.
Aber noch interessanter ist der Zweite Teil... ich habe mir noch nie so tiefgründige Gedanken gemacht... hätte ich aber mal machen sollen. Ich mal mit das mal auf... mit den Kräften... :-)
Aber besonders Punkt 3 verstehe ich so nicht ganz... warum wird mit dem kürzeren Ruder weniger Druck in der Kurve auf die innere Kufe aufgebaut? Kannst du das technisch erklären? ;-)

Ja das Video vom Speeder ist mir bekannt.. ich hatte selber sogar mal einen. Der driftet auch wunderbar. Ruder sah so aus....
99745

@Eike: Aber beim Auto geht die Fahrt doch entlang eine Kurve... die Vorderräder zeigen dahin wo man hin fahren will... :-)

Na ich mach auf alles Fälle mal das längere und breitere Ruder fertig und die Kufen sind ja bereits glatt.
Wenn das so passt wie ihr es gerade schreibt, dann sollte ich ja genau das bekommen was ich haben will.... mit dem größeren Ruder sollte ich auf der Geraden und bei Wellen mehr Stabilität haben, aber in der Kurve hat das Heck zu viel Stabilität und schiebt den Rumpf quer rum...

Ich werde berichten! ;-)

Noch mal vielen Dank
Gruß Martin

Shark
24.June.2020, 20:40
Will gerne Punkt 3 noch mal deutlicher auszuhühren. Dazu muss man das den Cat etwas genauer betrachten und schauen welche Kräfte / Momente wie wirken.

Zur besseren Vorstellung schauen wir von hinten auf den Cat und das Ruder ist so gelegt, das er eine Rechtskurve fährt.

Nun gibt es zwei wesentliche Querkräfte einmal durch das Gewicht des Bootes und durch das Ruder. Die Gewichtskraft (Zentrifugalkraft) wirkt im Schwerpunkt und die Ruderkraft in vereinfacht angenommen auf halber Eintauchtiefe des Ruders. Beide Querkräfte erzeugen ein Moment um die Dreh bzw. Rollachse des Cats. Vereinfacht kann angenommen werden, dass diese Drehachse auf Höhe der Wasserlinie liegt.

Die
Gewichtskraft (Zentrifugalkraft) führt jetzt zu einem Moment gegen den Uhrzeigersinn und erhöht den Druck auf die äußere Kufe, so wie beim Auto. Die Ruderkraft generiert ein Moment um die Rollachse im Uhrzeigersinn und somit die Kraft auf die innere Kufe.

Wenn jetzt das Ruder länger wird, sprich tiefer eintaucht, kommen zwei Effekte zum tragen. Erstens, die Ruderkraft
wird bei gleichem Lenkwinkel zum einen größer aufgrund der größeren Ruderfläche, zum anderen aber auch durch das bessere Streckungsverhältnis (wie bei den Tragflügel einen Flugzeuges). Zweites wandert der Kraftangriffspunkt am Ruder nach unten (halbe eintauchtiefe des Ruders). Somit wird der Hebel für die Ruderkraft und damit das Moment, welches die innere Kufe aufs Wasser drück größer.

Ich hoffe es ist jetzt verständlicher geworden. Das gute daran, wenn man anderen was erklärt ist, dass man sich selber alles noch mal genau vor Augen führt, so dass ich jetzt eine Idee für die gezieltere Ermittlung der richtigen Ruderlänge habe :laugh:.

Gruß,
Patrick

martin2day
25.June.2020, 17:06
Hey,

Patrik vielen Dank.. gut erklärt! So verstehe ich das auch! ;-)
Ich habe inzwischen auch das Testruder fertig... es ist länger und breiter.
Ich bin gespannt ob es in der Praxis auch so funktioniert und wie weit es eine Bremse ist!
99754
Ich werde berichten...
Gruß Martin

martin2day
25.June.2020, 20:57
Guten Abend,

so ich bin gerade den ersten Test gefahren.
Langes Ruder, 40erK, Kühlung plan geschliffen, Schwerpunkt Mitte zweite Stufe, Staut 2,5mm über Tisch und parallel.
Bei Teillast habe ich ein Wippen, Vollast geht sehr gut, auch über die eigenen Wellen.
Driften bzw. leicht quer in die Kurve geht auch, noch nicht ganz wie ich möchte, aber es geht schon recht zügig.. sogar über die eigenen Wellen.

Zwei Mal habe ich es übertrieben und bin auf dem Dach gelandet.
Auf alle Fälle ist das lange breite Ruder gefühlt um einiges besser als das kurze schmale.

Was sagt ihr zu der Fahrlage... wo sollte man noch anpassen?


https://youtu.be/Mlzf6suvHVw

Einen schönen Abend
Martin

GunnarH
27.June.2020, 09:09
...

Was sagt ihr zu der Fahrlage... wo sollte man noch anpassen?

Hallo Martin,
als Erstes müsstest du mal die Teichgröße anpassen ;) Für einen Cat mit der Geschwindigkeit ist der arg klein.
Fahrlage sieht gut aus, sie hoppelt allerdings etwas um die Querachse, aber das kann daran liegen dass du die bei der Pfütze kaum geradeaus laufen lassen kannst und permanent in den eigenen Heckwellen rumfährst.

Gruß
Gunnar

martin2day
27.June.2020, 12:32
Hallo Gunnar,

danke für deine Antwort... freut mich eine Meinung zu bekommen... :-)
Ja ich muss einfach mal einen anderen Standpunkt finden... der Teich ist gut 400m lang.. das sollte schon reichen.
Du hast vollkommen recht... ich fahre recht oft über die eigenen Bugwellen... aber das ist für mich auch ein guter Indikator wie sie läuft.
Das letzte mal war sie damit recht instabil... jetzt lag sie schon mal viel besser und die Wellen haben ihr nicht so viel ausgemacht.

Und sie sollte das auch abkönnen, ich will ja nicht auf Max Speed geradeaus gehen.. sondern eher als Spaßboot.
Ich werde mal versuchen den Schwerpunkt noch weiter zu legen. Bin aktuell in der Mitte der zweiten Stufe. Eventuell setze ich auch den Strut noch mal etwas tiefer....
Das sie hinten nicht so druck in den Kurven hat.

Und ich habe ein Psychocat EVO ersteigert wo ich 1:1 das Setup einbauen kann. Da kann ich beide CAT's direkt vergleichen.

Wünsche ein schönes Wochenende
Martin

GunnarH
27.June.2020, 13:10
Ja, für das Fahren über die Heckwellen ist das absolut OK, keine Spur von Unsicherheit.
Es lässt sich nur nicht sagen ob sie auch hoppelt wenn sie ohne durch Kreuzwellen zu fahren einfach nur geradeaus fährt.

Gruß
Gunnar

martin2day
27.June.2020, 13:51
Hallo Gunnar,

ja zu Beginn hat es schon etwas gehoppelt... das muss ich noch mal untersuchen...
In welche Richtung geht man dann, wenn es zu sehr hoppelt.... was passiert da und warum?

Schönen Samstag
Martin

GunnarH
28.June.2020, 08:44
Hallo Gunnar,

ja zu Beginn hat es schon etwas gehoppelt... das muss ich noch mal untersuchen...
In welche Richtung geht man dann, wenn es zu sehr hoppelt.... was passiert da und warum?

Schönen Samstag
Martin
Kommt drauf an wann es hoppelt.
Wenns bei Glattwasser passiert ist der Schwerpunkt zu weit hinten oder der Antrieb zu hoch, wenn es bei nur Rauhwasser hoppelt ist der SP zu weit vorne oder die Antriebe zu tief oder der Prop liftet zu stark (dann hätte er allerdings auch starken Propwalk was man an der Rudertrimmung sehen müsste), dann müsste es allerdings bei Glattwasser "kleben" und viel Strom ziehen.
2.5mm Struthöhe sind für einen 40er K Prop eher viel (die K-Props liften wenig) und insgesamt sieht sie auf dem Video eher frei laufend aus, von daher würde ich wenn das Hoppeln auch bei Glattwasser auftritt erstmal den Prop 0.5mm parallel tiefer setzen oder den Akku 2cm nach Vorne legen.
Wenns nur bei Rauhwasser hoppelt würde ich den Akku mal testweise 2cm nach Hinten legen.

Gruß
Gunnar

martin2day
28.June.2020, 09:44
Hallo Gunnar,

danke dir für die umfangreiche aber sehr informative Antwort! ;-)
Das musste ich drei mal lesen ehe ich es verstanden habe... einfach weil da so viele Informationen enthalten sind.
Wie gesagt ich habe mir da nie so die Gedanken gemacht... so ergibt das aber alles einen Sinn, langsam aber sicher... hehe

Heist dann aber auch, wenn ich auf einen anderen Prop gehe.. dann fängt das Spiel noch mal von vorn an...
Achtung ich Drifte ein wenig ab... (was für ein Wortspiel)
Was sind Propellerempfehlungen auf einem Cat mit höherer Drehzahl...
Eher kleiner Prop mit mehr Steigung? z.b. 3720/2 oder 3720/3 von Propshop...

Einen schönen Sonntag
Martin

GunnarH
28.June.2020, 20:32
...
Heist dann aber auch, wenn ich auf einen anderen Prop gehe.. dann fängt das Spiel noch mal von vorn an...

Hallo Martin,
du musst einen Prop nehmen der sich nicht zu viel anders als ein K-Prop verhält, sonst funktioniert es einfach nicht. Etwas anpassen kann nötig sein, aber viel Spielraum gibts bei Schwerpunkt, Struthöhe und Strutwinkel nicht.


Was sind Propellerempfehlungen auf einem Cat mit höherer Drehzahl...
Eher kleiner Prop mit mehr Steigung? z.b. 3720/2 oder 3720/3 von Propshop...

Einen schönen Sonntag
Martin
Einmotorig wirds bei Steigungsverhältnissen über 1.4 mit Propwalk und Lift kritisch, der sinnvolle Durchmesserbereich liegt für eine Drifter S zwischen 36 und 43mm, wenns schneller werden soll musst du daher mehr Drehzahl nehmen.
Ich würde wenn dranzukommen ist einen K-Abguss nehmen, ansonsten ABC Props der aktuellen 14er Serie mit einem Rake von 15°-17°.
Ich weiß allerdings nicht ob es im Moment jemanden gibt der die gut bearbeitet verkauft (evtl. CMDI, aber die haben immer ewige Lieferzeiten und Versandkosten aus den USA +EUSt machen das zu einem recht teuren Vergnügen ).


Gruß
Gunnar

andi 66
29.June.2020, 04:50
Moin Moin
Guck mal hier im Shop bei Metallprops.Die Allus fahren sich gut und sind fahrfertig

MiSt
29.June.2020, 10:10
Moin Moin
Guck mal hier im Shop bei Metallprops.Die Allus fahren sich gut und sind fahrfertig

Ich habe da leider gegenteilige Erfahrungen. Sie haben extrem ausgeprägte "Ohren" und verhalten sich demgemäß völlig anders als K-Props. Das allerdings hat Gunnar (IMHO völlig zu recht) als Voraussetzung genannt, um "mal so eben" den Propeller zu ändern auf Metall. Selbst Entfernen der Ohren hat sie für meine Zwecke (K-Prop-Ersatz bzw. preisgünstigerer Ersatz für siehe unten) leider nicht tauglich gemacht.

Es gibt aber bestimmt Anwendungen, wo sie gut laufen, z.B. als Ersatz für originale Octuras mit "Ohren".

Praktisch Kopien der K-Props sind die Alus von Tenshock (inzwischen schwer zu bekommen, Achtung: "42" hat schon immer und vermutlich immerdar 43,5mm Durchmesser ...) und die Serie mit "Steigung 1,9" (JA, nicht die anderen ...) von TFL-hobby

martin2day
29.June.2020, 10:21
Hallo und Guten Tag,

ich danke euch Dreien für die Meinung und Hilfe.
Ich vermute mal, meine Aussage habe ich nicht ganz richtig gemacht. Klar suche ich einen Ersatz für den K-Propeller.
Das soll aber nicht heißen, dass ich die Einstellung so lassen müss..
Wenn es einen "besseren" Propeller gibt, dann würde ich dies auch ändern.

Besser heißt für mich...:
Etwas mehr Speed (klar was sonnst), weiterhin zu gutes Verhalten bei Wellen und Kurven, Grip (kann man das bei Booten so sagen) beim Start weiterhin so gut wie beim K, und dass alles bei noch erträglichem Strombedarf.

Aber ich befürchte schon dass dies nicht so einfach werden wird... klar es gibt auch zu viele Setups, Propeller und Fahrer... und wenn man noch die tausend Möglichkeiten der Bearbeitung miteinbezieht.. dann wird das sehr schwer....
Ich hatte gehofft so eine Art Grundsetup/Grundaussage für den Propeller zu bekommen.... hehe

Ich überlege auch gerade wie ich dann am Ende das ganze auch noch Bewerten will... da geht ja am Messen am Ende nichts vorbei...
Vielleicht bau ich mir mal einen Looger auf Arduino Basis selber auf... ;-)

Einen guten Start in die Woche
Martin

Shark
29.June.2020, 17:46
Hallo Martin,

eigentlich müsste deine Drifter mit dem Setup gute 75-80Km/h laufen wenn man sie mal vernünftig auf die Strecke sickt. Ich würde, Gunnar hat ja schon angemerkt, vielleicht mal den Strut etwas tiefer setzen, so dass er bündig auf dem Tisch liegt. Ggf. leicht neigen, damit die Schubachse wieder mit gleichem Abstand unter dem SP her zielt. Dir fehlen im vollen Gleitzustand grob 15% Blatt und damit Schubfläche bei 2,5mm Luft (16mm zu 13,5mm Blatteintauchtiefe).

Bei Metallprops würde ich auch auf die von Michael vorgeschlagenen TFL aus der 19er Serie zurückgreifen, die braucht man nicht bearbeiten und kann sie direkt aus der Tüte fahren. Erstmal einen 40mm Durchmesser. Wenn es dann noch etwas schneller werden soll würde ich einen mit 46-44mm Durchmesser nehmen und dann auf 40mm verkleinern. Da gibt es mehrere Wege dieses zu tun, womit man wieder einen eigenen Thread füllen könnte ...

Für eine Performancebeurteilung kommt man aus meiner Sicht ums Messen nicht drum herum. Einen Unterschied von ein paar Stundenkilometer sieht man einfach nicht und einen Rückschluss von der benötigten Leistung über die Akkukapazität ist auch schwierig wenn man nur irgendwie nach Lust und Laune durch die Gegend fährt. Wenn man jedoch für eine bestimmte Zeit immer die gleiche Runde fährt und das mehrere Akkus für ein bestimmtes Setup, dann bekommt man gut ein Gefühl für die mittlere Leistungsaufnahme der verschiedenen Konfigurationen. Mit messen geht es aber deutlich schneller und genauer ...

Ein bekannter hatte auch mal so ein Projekt sich einen Logger selber zu bauen, so richtig final fertig geworden ist der nie ...

Gruß,
Patrick

martin2day
29.June.2020, 18:58
Hallo Patrick,

ich bin mir fast sicher, dass die Drifter aktuell gut 80 km/h läuft.... meine Maritimo ist gemessen mit 100 km/h und da kommt die Drifter auch hin.
Ich habe den Strut schon lange erst mal auf behutsame 1,9mm über Tisch abgesenkt... erst mal testen. Ich warte nur noch auf die neuen Kondensatoren für den Steller...

Wenn dem wirklich so ist, dass der Prop nicht richtig eintaucht, dann erhalte ich so vielleicht noch ein leichteres Heck für den Drift?! :-)

So teuer sind die Teile ja nicht... da könnte ich mal einen Satz kaufen... Fräse und Drehtisch sind vorhanden.. damit könnte ich zumindest die Ohren recht genau gleich auf 40mm kürzen :-) (Ich weiß das ist nicht alles ;-) )

Nee nee wenn dann würde ich das ganze gern messen... aber so ein Logger nur für die paar mal ist mir zu teuer.
Aber ich habe schon mal geschaut was es für den Arduino alles gibt:
- Strommessung bis 200A
- Spannungsmessung
- GPS Messung (sicher recht ungenau)
- Datenspeicherung auf SD-Karte
--> mehr brauch ich eigentlich nicht... und das im 5ms Takt...

Na schauen wir mal.
Erst mal müssen die Elkos für den Steller kommen.
Dann wird weiter getestet!

Danke euch für die Hilfe und für die Diskussion

Gruß Martin

GunnarH
29.June.2020, 18:58
...

Praktisch Kopien der K-Props sind die Alus von Tenshock (inzwischen schwer zu bekommen, Achtung: "42" hat schon immer und vermutlich immerdar 43,5mm Durchmesser ...) und die Serie mit "Steigung 1,9" (JA, nicht die anderen ...) von TFL-hobby
Wozu man sagen muss dass die auch nur um die 1.4 Steigungsverhältnis haben.
Von daher ist der 40er 1.9 TFL ist für den Anfang vermutlich eine gute Wahl, bei einem 75-80km/h Setup dütrfte das gegenüber einem Carbonprop 5-10km/h bringen, und man kann man wenn der Regler noch nicht nennenswert warm wird einfach eine Zelle mehr reintun wenns schneller werden soll (2 Zellen mehr keinesfalls in einem Schritt, und das wird eh eng, die Drifter S wird über 100 schnell zum "Flieger S".
Wobei man 5S mit um 5000mAh mit einem 1940-6 mit der Temperaturgrenze des Motors aufpassen muss (Temperatur an der Motorwelle darf beim Anfassen nicht unangenehm sein).
Insbesondere im Sommer wenn das Wasser relativ warm ist killt man den sonst wobei i.d.R. der Regler hochgeht.

Gruß
Gunanr

martin2day
30.June.2020, 08:55
Hallo Gunnar,

nee nee lass mal... fliegen muss die Drifter nicht unbedingt. Man sollte sicher niemals nie sagen, aber aktuell habe ich keine Ambitionen auf 5S oder sogar 6S zu gehen, maximal des Klanges wegen.
Speed an sich passt so schon ganz gut...
Aber gut zu wissen das man auch mal die Motorwelle prüfen sollte... ich teste immer nur das eh gekühlte kalte Gehäuse...
Welle teste ich mal... aber ich denke aktuell ist das noch kein Thema... aber sicher ist sicher...

So bis später.
Gruß Martin

PS: Ich habe jetzt mal in China für 15€ alle Teile für den Logger bestellt... mal sehen was man da machen kann :-)

martin2day
2.July.2020, 20:37
Hallo zusammen,

so ich komme mal wieder von einem Test.
Ich habe den Strut auf 1,9mm über der Wasserlinie parallel eingestellt, also um ein ganzes Stück tiefer...
Auch habe ich dem Steller neue Elkos spendiert.

Auf den ersten Blick ging es nicht in die richtige Richtung.
Beim losfahren drückt er hinten rechts stark auf die Kufe... dann habe ich mal etwas den glatten See genutzt... bei Teillast wippt sie nun auch noch mehr.
Schwerpunkt ist genau in der Mitte der zweiten Stufe....
Weiterhin tänzelt sie nun wieder viel mehr mit dem Heck... das was ich mit dem verlängern des Ruders wieder weg bekommen hatte...
Auch über die eigenen Wellen ist es nun wieder unstabiler um die Längsachse...
Hier dazu aber bewegte Bilder... :-) Bitte entschuldigt die Aufnahme... ich bin leider alleine am See.

https://youtu.be/Q3BSLNW0iXk
Was sagt ihr?
Für mich sieht es so aus, als ob ich Probleme habe das Moment vom Propeller abzufangen oder?

Weiterhin scheint noch wo anders ein Problem zu sein... die Elkos waren schon wieder extrem heiß.
Auch der Steller: YEP 150A ist extrem heiß.... Schrumpfschlauch aufgerissen von der Wärme.
Eingestellt sind 15° Timing, 8KHz und aktiver Freilauf... meine Zellen sind auch nicht mehr so frisch

Sind noch ganz schön paar Baustellen...
Gruß Martin

Shark
3.July.2020, 13:27
Hallo zusammen,

naja, das wenn man den Strut tiefer setzt ein höheres Moment / mehr Leistung umgesetzt wird war zu erwarten. Das sie unrühiger läuft kann damit zusammen hängen, das sich die Schubachse und der Abstand zum SP geändert hat. Könnte man durch leichtes anstellen wieder in den griff bekommen.

Hat der Steller eine WK ? Ggf. fährst du auch zu viel Teillast. Ich habe bei meinen YEP Stellern immer den aktiven Freilauf deaktiviert. Einige Motoren laufen damit im Leerlauf bei nicht ganz sauber.

Gruß,
Patrick

martin2day
3.July.2020, 13:38
Hallo Patrick,

danke dir für die Antwort.
Ja ist schon verrückt was so eine kleine Änderung am Ende ausmacht... die Drifter reagiert da scheinbar recht empfindlich.
Ich habe schon überlegt, ob ein Versetzen des Struts um 10mm Abhilfe schaffen würde, aber da müsste ich das schön aufgebaute Boot "auseinander reisen"

Zwischenzeitlich habe ich mit der Selben Hardware den Psychocat Evo getestet.

https://www.youtube.com/watch?v=p1GADuDi5jw&feature=youtu.be
Und auch einmal aufs Dach gelegt:

https://www.youtube.com/watch?v=0D_ZWtHtbkw&t=7s

Der EVO verhält sich komplett anders... er fährt sich sehr neutral... kein auf die Seite drehen beim los fahren und auch kein kippeln um die Längsachse.
Auch bei Speed ist er recht neutral.. trotz des doch recht hohen Gewichts von 2,6kg fährt er sehr leicht....
Einzig quer fahren geht bei ihm weniger.

Zum Thema Steller:
Er hat eine "pseudo" Wasserkühlung auf der äußeren Platine. Die innere Platine hat keine.
Wie man im Video sieht fahre ich schon ab und an Teillast... das stimmt. Aktuell ist der aktive Freilauf eingeschaltet.

Aber auch dafür habe ich bereits eine Idee.
Ich überlege den 1940-6 auf Stern umzulöten und dann das ganze mit kleineren 8s Akkus zu betrieben.
Doppelte Spannung und halber Strom... bedeutet aber 1/4 der Verlustleistung an Steckern und Regler... :-) Funktioniert schon seit 15 Jahren in meiner Maritimo so :-)

Gruß Martin