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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lackierbericht einer akzeptablen Terassen/Garagenlackierung



Sonaerger
29.September.2015, 16:22
Hallo,ich habe gerade das 2. mal ein Boot lackiert.
Da ich damals mühsam alle Infos im Netz zusammensuchen musste,dachte ich ein Lackierbericht wäre für andere hilfreich.
Wenn da Interesse besteht,würde ich sowas hier mal erstellen.
Gruss,Ingo

Plaky
29.September.2015, 16:25
Hallo,ich habe gerade das 2. mal ein Boot lackiert.
Da ich damals mühsam alle Infos im Netz zusammensuchen musste,dachte ich ein Lackierbericht wäre für andere hilfreich.
Wenn da Interesse besteht,würde ich sowas hier mal erstellen.
Gruss,Ingo
Mich würde das sehr interessieren

axel
29.September.2015, 16:28
klar doch
lg
Axel

erny
29.September.2015, 21:13
Logisch ist das von Interesse.

:thx:

y.o.r.k
30.September.2015, 06:36
sowas ist immer interessant!

Sonaerger
30.September.2015, 07:02
OK,
scheint ja interesse da zu sein...wenn ich Zeit habe fange ich heute Abend mal an.

Plaky
30.September.2015, 07:25
Super:thx:

Sonaerger
30.September.2015, 22:28
So,als erstes mal Bilder wie das Ergebnis dann aussieht...
1.Versuch...Intruder S
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Sonaerger
30.September.2015, 22:34
2. Versuch...Agi S
81859818608186181862

Sonaerger
30.September.2015, 23:29
Vorweg nochmal der Hinweis...
Die Vorgehensweise hab ich mir sehr lange im Netz zusammengesucht, da ich keine vernünftige Anleitung gefunden habe und immer wieder Fragen auftauchten...deshalb glaube ich es ist ganz praktisch sowas mal zu machen.
Ich bin kein Lackierer und es gibt bestimmt tausend andere Methoden & Produkte die genauso/besser funktionieren.
Für mich ist es so völlig ausreichend...Lackierung hält und Platzt nicht ab (die Intruder ist jetzt 2 Jahre lackiert und hat schon genug Abflüge mitgemacht).
Jeder der minimal geschickt ist, bekommt solche Ergebnisse hin.
Anhand der Agi, die ich für einen Freund lackiert habe, werde ich hier die Schritte verdeutlichen.
Die Maskierungen zum Lackieren der Intruder wurden alle kpl. von Hand erstellt...inzwischen habe ich mir einen günstigen Schneidplotter besorgt, der bei der Agi zum Einsatz kam.
Jetzt fange ich mal ganz von vorne an...

Schritt 1 / Vorarbeiten:

Den kpl. Rumpf habe ich grob (mit 400-600er Körnung) Nass angeschliffen, damit die Spachtelmasse vernünftig hält.
Bei dem Arbeitsgang kann dann auch gleich alles abgeschliffen werden was stört (Schriftzüge, Scheibenumrandungen etc.).
Nach dem Anschleifen wird der Rumpf mit einem Wasser/Spüli Schwamm abgewaschen.
Anschliessend mit einem sauberen Tuch und Silikonentferner abwischen (kann man sich hier vermutlich noch sparen...machs aber trotzdem).

Nun wird der Rumpf gespachtelt, geschliffen, gespachtelt... (ich habe FEW der Firma Yachtcare vom Bauhaus benutzt...ist ein Polyester Feinspachtel).
Geschliffen habe ich mit einem Kork Schleifklotz oder von Hand.
Bei grossen geraden Flächen oder kleinen Ecken, fand ich auch ein Alu T Profil mit aufgeklebtem (doppelseitiges Klebeband) Schleifpapier ganz praktisch.
Wer das gaaanz genau machen will, der kann auch ab und an mit einer Sprühdose drübernebeln...dann kann man beim Schleifen die Unebenheiten besser erkennen.
Nachdem alles schön glatt ist, wird wieder (diesmal nur leicht) mit 400-600er Naßschliff der gespachtelte Rumpf angerauht.
Nass-Schleifpapier sollte vor der Benutzung schon schön im Wasser eingeweicht sein, damit es sich gut an Rundungen anpasst (20min. haben bei mir immer gereicht).
Wieder mit Spüli abwaschen und mit Silikonentferner hinterherwischen.
Dann ist der Rumpf fertig für die Grundierung und sieht ungefähr so aus...
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Der Rumpf sollte dann erstmal 24 Stunden durchtrocknen.

y.o.r.k
1.October.2015, 06:43
Danke, bin schon gespannt wie's weiter geht. Sind das links, hinten im Hintergrund schon deine Lakierpistolen ;)

Sonaerger
1.October.2015, 11:15
Danke, bin schon gespannt wie's weiter geht. Sind das links, hinten im Hintergrund schon deine Lakierpistolen ;)

Nee,das ist zur Abwehr nervender Nachbarn...die meinen der Kompressor ist zu laut:klop:

axel
1.October.2015, 11:39
Nee,das ist zur Abwehr nervender Nachbarn...die meinen der Kompressor ist zu laut:klop:

:laugh: :laugh: :laugh:

Metaxa
1.October.2015, 12:33
Beeil dich bitte mit dem Bericht... bei uns hatte es heute in der Früh nur noch 4°C :laugh:

Aber jetzt schon mal :thx:

Sonaerger
3.October.2015, 00:30
Schritt 2 / Grundieren:

Der Rumpf sollte jetzt sauber & Fett/Silikonfrei sein...sonst nochmal mit Silikonentferner drüberwischen.
Zum Grundieren & Füllern habe ich Profix 2k HS Epoxyfüllprimer benutzt...dieses hier...
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...Das Set mit Härter und Verdünnung kostet ~15€ und hat für beide Boote gereicht.
Das Zeug ist recht dickflüssig und sollte mit einer Lackierpistole mit Düsengrösse 1,8-2mm gesprüht werden / Hab ich aber nicht, hab einfach ein bischen mehr verdünnt.
Ich benutze dafür so eine ganz billige Lackierpistole aus einem Druckluftset...also einfach die billigste die man findet.
Meine hat glaube ich nur eine 1,5mm Düse...ist sicher nicht optimal,geht aber.
Zum anmischen (4:1) habe ich mir solche Einmalmischbecher vom Lackierer besorgt...da sind die Mischverhältnisse dann draufgedruckt.
Das anmischen bei 2K Lacken unbedingt in der richtigen Reihenfolge machen...1.Lack 2.Härter 3.gründlich umrühren 4.Verdünnung zugeben.
Das ist wichtig (auch später beim Klarlack),denn der Härter darf nicht direkt (ohne mit dem Lack gemischt zu sein) mit Verdünnung in berührung kommen.
Als Kompressor benutze ich einen einfachen 24 Liter Baumarktkompressor (war halt schon vorher vorhanden) mit billigem Wasserabscheider...
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Falls die Laufflächen nicht mitlackiert werden sollen, müssen die jetzt abgeklebt werden (womit ist hier noch ziemlich egal...Zeitung, Malerkrepp...).
Dann sollte man den Boden irgendwie abdecken, Boot positionieren und los gehts.
Den Luftdruck muss man testen...je nach Lackierpistole...ca. 2-3bar.
(wenn man den Boden nicht genügend abgedeckt hat, merkt man es spätestens wenn die Frau rumpöbelt mit so Sachen..."Das schrubbst du mit kleinen blutigen Fingern solange bis das wieder weg ist"...etc.)
Dann eine schön dicke Schicht aufsprühen, möglichst die Lackierpistole 90Grad zum Rumpf halten und immer über das Rumpfende hinwegsprühen.
Das abgeklebte an den Laufflächen direkt danach wieder abziehen.
Danach sollte das so aussehen (nur mit besser abgedecktem Boden :klop:)...
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Der Füllprimer hat 2 Vorteile...
1.leichte Unebenheiten können damit noch beseitigt werden
2.Es ist eine Abdeckung von allem was vorher zum spachteln etc.benutzt wurde und 2K Lack kann dem Spachtel, alter Farbe etc. nichts mehr anhaben.
Weiter übernimmt er die funktion einer Grundierung und hässliche Ränder, durch unterschiedliche Materialien, können sich nicht mehr abzeichnen.
Einfarbig hat man das ganze dann auch gleich.
Das muss jetzt wieder einen Tag durchtrocknen.
Jetzt muss wieder geschliffen werden, quasi der Endgültige Feinschliff...was danach uneben ist, bleibt es auch.
Geschliffen wird Nass mit 800er Körnung.
Nach möglichkeit sollte der Füllprimer nicht durchgeschliffen werden, falls doch...entweder nochmal mit Schritt 2 beginnen...oder bei kleinen Stellen ignorieren (auf eigene Gefahr).
Wenn das erledigt ist, sieht das ungefähr so (oder besser) aus...
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Sonaerger
3.October.2015, 00:45
Beeil dich bitte mit dem Bericht... bei uns hatte es heute in der Früh nur noch 4°C :laugh:

Aber jetzt schon mal :thx:

...dann fang doch erst Mittags an:laugh:

...bis du mit Schritt 2 fertig bist,habe ich bestimmt Schritt 3 geschrieben...also gib Gas.
(Hab wenig Zeit...kannst mal auf die Uhrzeiten der Beiträge gucken...ich geb mir schon Mühe das fertig zu machen:prost:)

Sonaerger
4.October.2015, 06:20
Schritt 3 Lackieren/Brushen:

Jetzt gehts dann endlich mal an die Farbgebung...
Kurze Hinweise für alle folgenden Arbeiten:
1.Die zu lackierenden Flächen und den Tisch nie mit Zeitungspapier abkleben/abdecken...es sei denn man hätte gerne einen Zeitungsartikel auf dem Boot...das färbt ab!!!
2.die gebrushten/lackierten Flächen können mit nichts mehr abgewischt/gereinigt werden (trockenes nicht fusselndes Tuch geht...aber auch nur vorsichtig)
3.Gründlich Hände mit Seife waschen und/oder Handschuhe tragen um kein Fett von den Händen auf die Lackierung zu bekommen.
4.Die Farben trocknen sehr schnell, kann aber mit einem Fön noch beschleunigt werden
5.Abgeklebte Stellen sofort nach dem Lackieren freilegen & nicht warten bis die Farbe kpl. getrocknet ist
6.Abklebematerial/Klebeband verwenden das auch dafür vorgesehen ist...anderes kann Klebereste beim abziehen hinterlassen.

Meine Farben sind Airbrushfarben von Createx (Auto-Air / Wicked Colors) und gesprüht habe ich mit einer Paasche Talon Airbrush mit 0.38mm Düse bei ~1,5-2.0 bar.
Weil ja eh jeder ein anderes Design benutzt, beschreibe ich jetzt nur kurz anhand des Beispiels die nötigen Schritte.
So soll es später aussehen...
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Der Rumpf wird ein letztes mal gründlich gereinigt und mit Silikonentferner behandelt.
Alle Löcher wurden verschlossen/abgeklebt.
Erster Schritt war grob das weisse an den Seiten hinten zu sprühen.An den Seiten habe ich nicht abgeklebt.
Jetzt das weisse abkleben und die Grundfarbe (hier Orange Perleffekt) sprühen.
Abgeklebt habe ich mit 5mm Linierband (gibts im Autozubehör oder auch bei Createx),das lässt sich wunderbar in jede Form kleben/ziehen.
Das Orange ist nur halbdeckend...von daher waren hier diverse Schichten nötig mit zwischentrocknung durch einen Fön.
Eine Airbrush mit grösserer Düse als meine ist sicher bei grossflächigen Arbeiten von Vorteil...also sowas im Bereich 0,5mm oder grösser.
Das sah dann so aus...
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Um den weissen Bereich habe ich dann noch mit "Candy Schwarz" leicht drübergenebelt und sofort danach die Abklebung entfernt...
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Sonaerger
4.October.2015, 06:53
dann gehts weiter mit Silber...wieder abkleben...diesmal habe ich 1,5mm Linierband benutzt.
Da die Streifen ja passend auf dem Deckel sein sollen, muss dieser natürlich kurz eingesetzt werden.
Den Rest nach aussen hab ich mit Druckerpapier und breiterem Malerkrepp abgeklebt.
Leider nur ein schlechtes Foto...
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Bei dem Silber Sprühgang hab ich gleich den Bereich der Scheibe mit lackiert (Deckel logischerweise separat lackieren)...
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Oben auf dem Deckel wurde noch ein Orangener Fleck lackiert...für die Einstiegsluke(leider keine Bilder vorhanden)
Jetzt die Scheibenumrandung mit dem 1,5mm Linierband abkleben, dann die Scheibe komplett abdecken.
Die Einstiegsluke habe ich diesmal mit meinem Plotter aus Maskierfilm geplottet und aufgeklebt...geht aber auch von Hand mit einem Bastelmesser.
Maskierfilm ist eine durchsichtige nur leicht klebende Folie...sollte sie beim Aufkleben nicht richtig halten...einfach mit dem Fön anwärmen und andrücken.
Alles was nicht Schwarz werden soll abkleben...und Schwarz sprühen....

Danach alle Abklebungen etc. entfernen, ausser die Scheibenumrandung.
Die Scheibe ist jetzt logischerweise kpl. Silber...also wird jetzt alles um die Scheibe herum abgeklebt.
Für die Scheibe selbst kam wieder das Candy Schwarz zum Einsatz...je nach belieben und Effektstärke mehr oder weniger dick aufsprühen.
Das ergibt in der Sonne einen (wie ich finde) sehr schönen Effekt...schimmert dann von Schwarz bis dunkelsilber.
Dann Maskierungen wieder entfernen, und übrig bleibt eine Silber Umrandete Frontscheibe...
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Sonaerger
4.October.2015, 07:38
Alle weiteren "Verzierungen" werden aus Maskierfilm ausgeschnitten, aufgeklebt & drübergesprüht (dünne Schichten mit zwischentrocknung durch Fön um ein unterlaufen der Maskierung weitestgehend auszuschliessen).
Das ganze hat mit brushen nicht viel zu tun und sollte von jedem hinzubekommen sein.
Knifflig ist dabei nur das Ausschneiden der Maskierungen wenn man keinen Plotter hat, geht aber mit Geduld auch (Siehe Intruder).
Man kann das Trägerpapier vom Maskierfilm von hinten mit dem gespiegelten Bild (Schrift etc.) bedrucken und dann die Folie mit dem Bastelmesser auschneiden.
Ich habe dafür eine Schneidmatte als Unterlage benutzt (z.B. von Hobbyking) und den Maskierfilm mit Tesa gegen verrutschen gesichert.
Jetzt nur mal ein kurzes Beispiel Anhand der "KTM" Schrift mit Umrandung....
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1.KTM Aussenkanten abkleben
2.Die kpl. Grundfläche Grau/Weiss gestreift lackieren (für die Umrandung)
3.Maskierung entfernen
4.KTM Schrift eine Nummer kleiner Maskieren...also die Umrandung die übrig bleiben soll wird mit abgeklebt
5.Weiss übersprühen
6.Maskierung entfernen
7.Fertig

Hier nochmal ein Beispiel wie der KTM Duke als Schablone aussah (ist in der grösse sicher nicht mehr von Hand zu schneiden)...
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und das Ergebnis...
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So wirds dann mit allen weiteren Schriften etc. gemacht.
Sollten Farbkanten vom abkleben entstanden sein..nicht dranrumknibbeln...das wird vom Klarlack abgedeckt!!

Streamer
4.October.2015, 09:09
Hallo Ingo.

Das ist ein richtig aufschlussreicher und vor allem auch einleuchtend erklärter Bericht.
Man kann jeden Schritt gut nachvollziehen und daheim selber mit einfachen Mitteln nachmachen.
Das zeigt sehr gut, dass es ncht immer eine teure Lackierung vom Profi sein muss um sein Boot zu verschönern.
Ein wenig Zeit und Geduld reichen schon.

Zeigst Du uns auch noch das Endergebnis?

Gruß
René

Sonaerger
4.October.2015, 09:27
Schön das es dir gefällt und es einigermassen verständlich ist...bin nicht der Schreibefuchs.Die Endergebnisse sind in Beitrag 8 & 9 (Hatte ich extra zuerst gezeigt...wem das Ergebnis so nicht reicht,brauch dann nicht weiterlesen)
Schritt 4...Klarlack kommt auch noch.
Ich hoffe das später dann auch Bilder eurer Terrassenlackierungen und weitere Tipps hier eingestellt werden.

corsair_10
4.October.2015, 09:44
Hallo! Der Bericht ist wirklich gut und aufschlussreich. Da ich der stolze Besitzer der Agi bin und Ingo das freundlicherweise für mich gemacht hat, kann ich sagen das Boot sieht wirklich absolut "Bombe" aus. Besser als auf den kleinen Bildern zu erkennen.
Gruß Jörg

Sonaerger
4.October.2015, 16:43
Schritt 4 / Klarlack:

Soo...letzter Abschnitt
Zum Klarlacken habe ich diesen 2K MS Klarlack von Profix verwendet (1 Liter Lack + Härter & Verdünnung ~17€)...
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Verarbeitet mit dieser Lackierpistole (Berlan HVLP Lackierpistole 0,8mm BDLLP0.8...günstig und echt gut...17€)...
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Der Klarlack wurde wieder mit den Messbechern vom Lackierer (diesmal 2:1) angemischt.
Wenn man sich die Becher kauft,sollte man gleich noch Lacksiebe (keine Ahnung ob die so heissen) mitnehmen.
Durch diese billigen einmal Siebe wird der Lack in den Messbecher gefüllt um eventuelle Klümpchen etc. vorher schon rauszufiltern.
Wieder auf die richtige Reihenfolge beim mischen achten...siehe Schritt 2 (Mit den Bechern kann man das aber auch nicht falsch machen).
Aufgrund des Wetters musste ich dieses mal in eine Waschhalle ausweichen...
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Alles vorbereiten,Abdecken,Abkleben...
(Wenn man die Terasse/Boden nicht genügend abdeckt...glänzen bei mittlerer bis starker Nutzung die Terassenplatten ca. 1 Jahr sehr schön:bang)
Dann den Lack anmischen.
Das Boot nochmal mit Druckluft abpusten...und sich selber auch...am besten nicht da wo lackiert werden soll.
Der Klarlack soll in 2,5 Schichten aufgetragen werden..1.Klebeschicht (nicht deckend) 2.deckende Schicht 3.deckende Schicht.
Die Ecken und Kanten zuerst sprühen.
Den Rest immer mit überlappenden Bahnen sprühen (quasi wie ein S...links nach rechts...rechts nach links...usw.).
Immer über das Rumpfende hinwegsprühen und möglichst die Pistole 90 Grad zur Oberfläche.
Nach jeder Schicht eine Pause (~35min.) einlegen und lieber mehrere dünne Schichten als eine dicke.
Der nächste Sprühgang kann gestartet werden wenn der Lack, wenn man anfasst, Fäden zieht (Das teste ich immer am abgeklebten am Deckelausschnitt...weil da dieselbe Schichtdicke drauf ist).
Eventuelle Fusseln o.Ä. kann man sofort nach dem Spritzgang noch vorsichtig mit einem kleinen Schraubenzieher herausfischen (eventuell entstehende Unebenheiten einfach erstmal ignorieren...wird alles noch gut).
Auch wenn die Oberfläche nicht 100% glatt geworden ist...keine Panik...ist kein Problem.
So in etwa sollte es danach aussehen...
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Hinweis:
2k Lack ist kein Vergleich zu Sprühdosenlack (auch der 2k Dosenlack)...im Läufer o.Ä. zu produzieren muss man sich wirklich Mühe geben.
Auch das Fliessverhalten der Lackoberfläche ist 100x besser.
Wer einmal damit lackiert hat, der fasst keine Dose mehr an...zumal der Preis auch noch günstiger ist.

Sonaerger
4.October.2015, 17:00
Schritt 5 / Nacharbeiten bei Klarlackproblemen:

Sollten sich irgendwelche Probleme beim Klarlack eingeschlichen haben, so kann man das eigentlich fast immer beheben.
Ich hatte das Problem das sich in der letzten Lackschicht nach ca. 1/2 std. kleine Bläschen gebildet haben.
Ich habe den Rumpf 1 Woche trocknen lassen.
Dann kann man mit 1200er Schleifpapier (Nass) den Rumpf schön glatt schleifen (bei Schleifpapier gibt es übrigens auch extreme Qualitätsunterschiede...lieber teure Markenprodukte nehmen, ist aber nur meine Meinung).
Aufpassen das man nicht durch den Klarlack komplett durchschleift.
Wenn alle Unebenheiten (Fussel oder was auch immer) rausgeschliffen sind, wird poliert.
Dafür habe ich mir eine kleine Menge Profipolitur (Glaube war von 3M) beim Lackierer abfüllen lassen...gegen bischen Kaffeekassengeld.
Dann entweder mit Watte von Hand oder mit einem Bohrmaschinenaufsatz polieren (habe einen Halter mit Klett und 3M Schaumstoffscheiben benutzt).
Spätestens jetzt sollte eine annähernd perfekte Oberfläche/Lackierung entstanden sein die richtig schön glänzt.
Beim arbeiten mit dem Bohrmaschinenaufsatz aufpassen das man nicht abrutscht oder zu lange auf einer Stelle poliert.

Sonaerger
4.October.2015, 17:07
Das wars jetzt...falls ich was vergessen habe, editiere ich den Beitrag nochmal.
Das alles ist nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben und sollte von jedem machbar sein.
Trotzdem kann ich natürlich irgendwo was wichtiges vergessen haben.

Hier nochmal ein Bild wo man den Scheibeneffekt einigermassen sehen kann...
81953

Jetzt freue ich mich auf Verbesserungsvorschläge/Kritik und Fotos von euren Terrassenlackierungen!!!!

Gruss,Ingo

Plaky
4.October.2015, 19:47
:thx:ist ein super Bericht werde ich mal versuchen umzusetzen.

Sonaerger
4.October.2015, 20:44
:prost:
Klasse,das Ergebnis dann hier bitte zeigen.

y.o.r.k
6.October.2015, 15:21
Danke, sehr aufschlußreich und ist eine tolle Lackierung geworden!
Ein Frage habe ich allerdings. Wie lange wartest du bis du auf eine lackierte Fläche wieder Abdeckband klebst?

Sonaerger
6.October.2015, 16:13
Das gilt logischerweise nur für die Farben die ich benutzt habe....bei anderen weiss ich es nicht...
Wenn du eine gebrushte Fläche ca. 30 Sekunden mit einem Fön bearbeitet hast (je nach Schichtdicke auch länger),kannst du gleich (nach dem abkühlen) wieder Maskierfilm draufkleben.Das sieht man auch deutlich weil die Farbe dann richtig matt wird.Bei 30 Grad Aussentemperatur ist die Farbe schon fast direkt nach dem sprühen getrocknet.
Bei dem Linierband würde ich ein paar Minuten Länger warten weil es stärker klebt.
Malerkrepp klebe ich nie auf Lackierte Flächen...das ist nur zum Grossflächigen abdecken um z.B. Papierstücken zusammenzukleben oder halb auf das Linierband und halb aufs Papier (um zu den Seiten abzudecken).

Lobo
10.October.2015, 23:11
Die kleinen bläschen entstehen durch verwendung von zu viel lack. Nächstes mal einfach etwas weniger lack nutzen und lieber eine schicht mehr auftragen, dann bleiben die blasen aus. Ich kenne das problem. Es hängt meist mit ungeduld zusammen! ;D Wenn es nur ein paar blasen sind oder der lack leichte wellen wirft kann man auch reine verdünnung in die lackierpistole füllen und dann über den noch nassen lack drüber nebeln, dadurch zieht der lack sich noch mal schön glatt.. :)

Sonaerger
11.October.2015, 08:28
Danke für den Hinweis...das kann gut sein.
Hatte sonst noch den Verdacht,das ich zwischen den Schichten zu kurz gewartet habe.

Lobo
11.October.2015, 13:50
Zwischen den klarlackschichten spielt in dem fall dann natürlich auch eine rolle, ja. Wenn du nass in nass lieckierst und die untereschicht noch zu nass ist, wirkt das ganze wie eine schicht lack was wiederrum zu den blasen führt.

Sonaerger
11.October.2015, 13:52
Ok...klingt logisch...danke!
Wie lange wartest du zwischen den Schichten?

Lobo
11.October.2015, 14:44
Ist abhängig vom lack aber in der regel so lange bis der lack leicht angezogen hat.. Eine stunde ist aber durchaus ok würde ich sagen.

Wittroque
11.October.2015, 17:06
Hey

Welchen Lack sollte man 1Stunde anziehen lassen ? Blicke nicht mehr durch :bang

Sonaerger
11.October.2015, 17:50
Es ging hier um die Wartezeit zwischen den Klarlackschichten.Ich denke mit 1Std. ist aber auch die maximale Zeit gemeint?
Hab immer ca.1/4 std. gewartet bei Sommerlichen Temperaturen.Nach einer Stunde wäre der glaubbich schon anfassbar.

Lobo
11.October.2015, 18:54
Selbst in dem fall wäre ein überlackieren kein problem da der lack sich durch die verdünnung in der nächsten lackschicht wieder anlöst. Aber ja, mit einer stunde war die maximale wartezeit gemeint. Wie gesagt, es richtet sich immer nach dem lack und natürlich auch nach der außentemperatur. Eine halbestunde ist denke ich ein guter mittelwert.

Sonaerger
11.October.2015, 18:59
Ok...dann weiss ich endlich woran es lag.
Werde die ~halbe Stunde im Bericht noch nachtragen.

Lobo
11.October.2015, 21:54
Aber wie gesagt, abhängig von lack, lackart und temperatur. ;)

Sonaerger
18.October.2015, 10:19
Habs mal auf ~35min. geändert...hoffe du bist damit als grober Wert einverstanden.Ich gehe da jetzt einfach mal von dem Lack aus,den ich benutzt habe...bei 20+ Grad Aussentemperatur.