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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fahren auf einem Fließgewässer



kolli67
25.July.2015, 12:19
Moin zusammen,

habe da mal ne Frage zum Fahren auf nem Fließgewässer.

Wie gefährlich ist es auf einem solchen Gewässer zu fahren? Ich meine die nicht wegen der großen Schiffe (fahren hier nicht auf der Weser) sonder eher wegen dem Treibgut? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht bzw welche Tipps könnt ihr mir geben. Dankeschön.*pleased*

carphunter
25.July.2015, 12:50
Hallo Frank,

fahre meistens auch immer auf einem Fließgewässer (Main). Musst halt bevor du fahren willst die Wasseroberfläche nach Treibgut absuchen. Auch ist die Dünung von den großen Potten nicht zu unterschätzen, lieber ein bisschen länger warten wie einen unnötigen Abflug riskieren. Trotzdem ist es mir und Kollegen nicht nur einmal passiert das es Propeller oder komplette Antriebswellen und Ruder kostet. Solltest auch den Deckel gut mit Schrauben und breitem Klebeband sichern. Wenn ein Boot auf Tauchstation geht ist es halt verloren. Die beste Jahreszeit ist halt wenn die Blätter und Sturmphase vorbei ist bis hin zum Frühjahr bevor dann wieder die Sportbootfahrer in massen unterwegs sind.

Ist halt immer nur eine Notlösung wenn einem kein See zur verfügung steht.

Gruß
Klaus

PS immer schön an eine Bergevorrichtung denken (Schlauchboot / Angeln / Bergeboot usw.).

kolli67
25.July.2015, 13:05
Moin Klaus,
ich habe hier in meinem Bereich keine Schiffe. Es ist der Oberlauf zum Wasserkraftwerk. Google mal Staustufe Landesbergen. Es sind eigentlich nur Angler hier. Ich könnte noch auf den Schleusenkanal ausweichen. Aber da ist wieder mit Schiffen und Wasserbewegungen durch Schleusungen zu rechnen. Wie macht ihr das bergen mit Angeln? Dankeschön

carphunter
25.July.2015, 13:10
Hallo Frank,

dann hast du ja richtig Glück wenn du mit Schiffen keine Probleme hast. Da ich Angler bin und der Uferbereich in dem ich fahre frei ist, benutze ich immer eine schwere Billigrute mit 60g Pilker und großem Drilling um die Boote zu bergen. Da must du halt Zielgenau über weite Strecken werfen könne. Ansonsten einfach kleines Billigschlauchboot besorgen.

Gruß
Klaus

kolli67
25.July.2015, 14:32
Moin Klaus,
ich bin auch Angler (der gerade pausiert) und habe noch div Angeln hier liegen. Feeder, Carp, Aal usw. Da müßte ich was finden. Und dann könnte ich auch noch die Dart umrüsten. Mal sehn.

elims
26.July.2015, 18:24
Also hier bei uns (Neckar in Heilbronn) klappt das fahren eigentlich meistens ganz gut. Gab es in den 2-3 Tagen vor dem Wasser lassen schwerer Gewitter oder Regenfälle / Unwetter im Oberlauf, dann bringt der Neckar schon eine Menge Zeuch mit. Also immer nach Treibgut ausschau halten. Props kostet es bei uns schon gelegentlich. Wichtig, das Wellenendstück gegen verlieren sichern, sonst ist das auf nimmer wiedersehen weg.

en-elken
26.July.2015, 20:01
Moin,

Bin der Treibgut-Fetischist!!!:bang Auf dem Mittellandkanal schwimmen gelegentlich sogar Kanthölzer!!! Und wenn ein Kahn vorbeifuhr, weißte nicht mehr wo´s jetzt schon wieder rumtreibt...!

Meine Lösung: 2 Turnfins relativ nahe an der Welle und beide mit kleinen Stoßdämpfern aus´m RC-Car-Bereich abfedern. Also, am Prop müssen die schon vorbeifedern können, aber die leiten alles unter´m Prop durch. Prop-Verlust vorher: Bis zu 7!!! pro Tag. Nachher: = 0,00!*pleased*

Gruß
Ingo

MaFL
26.July.2015, 21:30
@ en-elken: Mach bitte mal ein Foto von den montierten Turnfin-Dämpfern und zeig es uns allen hier - ich bin gespannt wie das aussieht...

Gruß & Dank

Marc

andi 66
27.July.2015, 17:52
Die Konstruktion interessiert mich auch:confused:

oppakatzen
27.July.2015, 20:16
Japp, mich auch!

Weil hier bei uns im Kanal gibt es auch jede menge Holzkrokodile.

Gruß Gert.

Genesis1983
27.July.2015, 20:29
Also, am Prop müssen die schon vorbeifedern können, aber die leiten alles unter´m Prop durch
Da bin ich aber echt gespannt, ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen.

en-elken
27.July.2015, 22:10
Autsch´n!

Habe derweil keine Fotos mehr davon und bin derzeit auch Boot-los. Auf die Idee war ich bei der B-28 von Graupner gekommen, weil ich bereits gefühlte 25 Carbon-Props zerknattert hatte und die 3te Welle verbaut hatte. Die schaute aber auch nur ca. 40mm aus dem Rumpf. Eine Turnfin hatte ich sowieso rechts neben die Welle gesetzt, so ca. 35mm weit von der Mitte. Das Ding klappte aber bei Hindernisberührung immer hoch, ebenso wie das Ruder, was doch echt nervte. Dann kam mir die Idee, wenn ich links doch auch eine im gleichen Abstand anschraube und die mit einem Federdraht quasi abfedere, müssten die doch von allein zurückklappen. Die Konstruktion war etwas wild, funktionierte aber super. Den Federstahldraht hatte ich zwecks Rostschutz mit einer Litzenummantelung überzogen, aus der ich die Kupferlitze herausgezogen hatte. Die ist robuster als Silikonschlauch. Ich habe doch noch zwei Fotos an meinem Kleiderschrank entdeckt, aber da erkennste nix drauf, weil ich alles schwarz lackierte hatte...!

Die Wirkungsweise ist ganz einfach: Eine Turnfin ist ja meistens mindestens 50mm lang. Wenn die Bohrung für die Federung ca. 5mm neben der Aufhängungs-Bohrung liegt, entsteht ein Hebelverhältnis von 10:1. Das reicht aus, um selbst eine relativ harte Federung zu überwinden. Die Fins sollten sich aber von Hand hochklappen lassen. Ab einem bestimmten Neigungswinkel beim Hochklappen, ist aber die Federung so stark im Verhältnis zur schwächer werdenden Kraft des Hindernisses, dass die Turnfin nie ganz waagerecht hochklappt. So wird das Hindernis unter dem Prop durchgeschubst.

Später habe ich das bei der "Reckless" von MHZ ähnlich gelöst. Die großen Aluturnfins wurden hierzu mit doppelten Aluwinkeln angeschraubt und eine Extra-Bohrung für die Aufnahme der Stoßdämpfer in die Finne gebohrt. Zwei große Stoßdämpfer von Reelay für 14,95€ taten ihren Dienst.

Ich denke, bei kleinen Booten sollte man die Federstahldraht-Variante wählen, ab ca. 80cm Länge kann man mit kleineren Stoßdämpfern arbeiten. Mit dem Federdraht kann man ja für wenig Geld herumexperimentieren, im Zweifelsfall bleiben 2 winzige Bohrungen in den Turnfins übrig...

Gruß
Ingo