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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Regler



rogerh
12.October.2014, 17:37
Hallo,

warum können viele Regler nicht den Teillastbereich ab und was verhindern
zusätzliche Kondensatoren???

Gruss und Danke
Heiko

fireball412
13.October.2014, 21:25
Bei Teillast muss der Regler zusätzlich noch innerhalb der jeweiligen Phase den Strom takten. Ein Transistor kann nicht einfach von leitend auf gesperrt schalten. Der Übergang erzeugt Verluste. Öfters schalten heisst mehr Verluste.

Kondensatoren stabilisieren die Spannung am Eingang des Reglers. Bei langen Kabeln oder auch vermehrt im Teillastbereich kann die Induktivität des Akkus (bzw. der Kabel) zum Problem werden. Manche Regler nehmen dabei schaden. Kondensatoren sind immer gut (low-ESR) und immer mit Anti-Blitz.

Stefan

Oldenbursche
18.November.2014, 09:36
Guten Morgen,

ich steig mal hier mit einer zusätzlichen Frage ein, da die Überschrift so schön allgemein ist und ich nicht so viele neue Threads anfangen möchte.

Mir geht’s um die Kenngröße der Regler, also 120A, 160A, etc., und zwar im Zusammenhang mit der S-/Voltzahl, bzw. um die Frage, ob sich die Ampere-Belastbarkeit nicht erhöhen müsste, wenn ich gar nicht die volle Voltzahl, also statt 6S nur mit 4S fahre. Der begrenzende Faktor ist doch sicherlich die Leistung, die ja ein gewisses Maß an Wärme im Regler erzeugt, bis es irgendwann anfängt zu rauchen.

Nehmen wir als Beispiel einen 120A-Regler, der mit max. 6S zu betreiben ist. Gem. P=U*I wären das ja um die 3000 Watt, die er bei 6S durchleiten könnte. Könnte man jetzt nicht näherungsweise deuten, dass er z.B. bei 3S, 240A dauerhaft abkönnte?

Oder sind aus irgendeinem Grunde die 120A immer die Obergrenze, bzw. der Auslöser für die spontane Selbstentzündung?

Fragende Grüße

Markus

Metaxa
18.November.2014, 11:23
Brennt eine Sicherung die für 12V/4A ausgelegt ist bei 14,4V schon bei 3,33A durch? Ich denke nicht... denn entscheidend ist der Strom!

was passiert bei einem 14S 300A Regler? an 1S? 4200A? Weißt du was du für einen solchen Strom an Kabelquerschnitt brauchst? :laugh:

schoenweiss
18.November.2014, 12:01
Der Regler hat einen Innenwiderstand an dem eine Spannung abfällt, wieviel ist direkt abhängig von der Stromstärke ... U=RxI. Diese Spannung multipliziert mit dem aktuell fließendem Strom entspricht der Verlustleistung (Wärme). Die Regler können bauartbedingt eine bestimmte Wärmemenge ableiten, wird's heißer, geht's kaputt. Die Betriebsspannung hat mit der Verlustleistung wenig zu tun. Dazu kommt noch, dass die Motorwicklungen im Prinzip Spulen sind. Wird eine Gleichspannung angelegt baut sich auch der Strom langsam auf. Wird die Spannung plötzlich abgeschaltet, fliesst der Strom trotzdem noch eine Zeit lang weiter und erzeugt eine entgegengesetzte Induktionsspannung, die der Regler auf seiner Ausgangsseite gar nicht gerne hat. Zum Kurzschließen dieser "Rück"-Spannung dienen die Freilauf- bzw. Shottky-Dioden, die allerdings nur eine begrenzte Spannungs-/Durchschlagsfestigkeit besitzen. Je höher der Strom um so größer sind auch diese Induktionsspannungen. Wenn auf einem Regler "120A" draufsteht, sollte man die auch nicht überschreiten. Da viele Hersteller von Reglern bei ihren Leistungsdaten keine praxisgerechten Angaben machen, sollte man am Besten bei der 80/20 Regel bleiben. Tatsächliche Last nur 80% von dem, was der Regler kann .... 20% Reserve.

Oldenbursche
18.November.2014, 12:35
Mit der Erklärung von Schoenweiss kann ich was anfangen, aber diesbezüglich...



Brennt eine Sicherung die für 12V/4A ausgelegt ist bei 14,4V schon bei 3,33A durch? Ich denke nicht... denn entscheidend ist der Strom!

was passiert bei einem 14S 300A Regler? an 1S? 4200A? Weißt du was du für einen solchen Strom an Kabelquerschnitt brauchst? :laugh:

..möge mir der lachende Smiley dann bitte das hier erklären, Quelle: Wiki/Schmelzsicherung:

"Das Schaltvermögen ist der maximale zu erwartende „prospektive“ Kurzschlussstrom, den die Sicherung noch sicher abschalten kann (...) Die Angabe des Schaltvermögens ist nur sinnvoll zusammen mit Betriebsspannung und Stromart: Das Schaltvermögen sinkt mit steigender Betriebsspannung. Gelegentlich werden unterschiedliche Werte für verschiedene Spannungen angegeben."

Grüße

Markus

Metaxa
18.November.2014, 13:23
Okay, sehe ich ein. wie ist das mit dem Kabelquerschnitt? Ebenso?

Südwind
18.November.2014, 13:36
Da viele Hersteller von Reglern bei ihren Leistungsdaten keine praxisgerechten Angaben machen, sollte man am Besten bei der 80/20 Regel bleiben. Tatsächliche Last nur 80% von dem, was der Regler kann .... 20% Reserve.
Bei besonders günstigen Reglern eher andersrum.

Oldenbursche
18.November.2014, 13:39
Okay, sehe ich ein. wie ist das mit dem Kabelquerschnitt? Ebenso?

Na, ich bin nun beileibe kein Elektriker (okay, Sohn eines Solchen..) aber eine Schmelzsicherung ist ja auch nichts anderes als ein "Kabel", welches als Sollbruchstelle ausgelegt wurde.

Mir geht es grundsätzlich auch nicht darum, dass ich den Regler jetzt mit 3S und 240 Ampere betreiben will, sondern, wenn ich mit 3-4S und unterschiedlichen (größeren) Pröpsen meine Erfahrungen sammeln möchte, und ich dann höhere Ströme erzeuge, ob ich dann noch ein wenig Luft nach oben habe, weil der Regler über die 4S eh nur lächelt, oder ob er sagt, "121A..? Egal welche Voltzahl, ich bin dann mal weg.."..

Oldenbursche
18.November.2014, 13:44
Bei besonders günstigen Reglern eher andersrum.

Jo, auch das ist mir klar, Reserve hab ich auch kalkuliert.. vielleicht sollte man meine Fragestellung auf den "reelen Durchbrennwert" ummünzen, wo auch immer der liegen mag. Also: Hält ein Regler, der bei 6S/90 Ampere durchbrennt, bei 3S womöglich 140A aus? Aber die Frage hattest Du ja schon quasi beantwortet, dass die Amperezahlen bei Reglern Volt-unabhängig sind..

fireball412
18.November.2014, 20:08
Hallo Markus,

die Verluste am Regler setzen sich aus mehreren Anteilen zusammen:
1. Verluste am Widerstand der Transistoren. Diese hängen quadratisch (nur) vom Strom ab.
2. Schaltverluste: Diese hängen vom Strom, der Spannung und der Häufigkeit ab.
3. Verluste am Linearregler fürs BEC: Diese hängen von der Servostromaufnahme und der Versorgungsspannung ab.

Einfluss 2 und 3 hängen von der Spannung ab, werden aber durch Einfluss 1 dominiert. Die Schaltverluste nehmen drastisch ab, wenn man bspw. mit 3S Dauervollgasfahren kann und mit 4S nur halbgas fährt. Diesen Vorteil kann man sicher in einen etwas höheren Strom umwandeln ohne die Temperatur zu erhöhen.

Dennoch würde ich damit nicht kalkulieren. Das Verschieben des Limits von 90A auf 140A kann man auf jeden Fall vergessen. Vielleicht 90A auf 100A. Am Ende ist es die Temperatur.

Stefan