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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Graupner Taifun (OVP) Neuaufbau, Komponentenempfehlung



rainer31
30.June.2011, 17:57
Hallo Leute,

ich habe günstig eine UNVERBAUTE Graupner Taifun original im Baukasten gekauft.
Soweit ist alles komplett außer dem Bauplan und dem gesamten Antrieb.

Ich weiß, es gibt schon ettliche threats über die Taifun, ich hab auch schon viele gelesen, aber meine eigentlichen Fragen beantworten diese threats nicht.

Könnt ihr mir ein paar eure wertvollen Tipps geben, bzw. eure Vorschläge ( Starre Welle?, Flexwelle?, Motor, Strut, Ruder, Schwerpunkt, wie weit muss die Welle sammt Schraube vom Spiegel weg rausstehen? Akkus,...)

Ihr wurdet mir eine seeehr große Hilfe sein, da dies mein erstes Hydroplane ist.:D

Danke schonmal!


Lg Rainer

rainer31
1.July.2011, 16:33
Kann mir denn keiner weiterhelfen? :(

MiSt
1.July.2011, 17:54
Das Problem dürfte schlichtweg sein: Niemand hat so aus der hohlen Hand vor Augen, wie das Modell von unten und überhaupt en detail aussieht.

Ein Modell aus dem vorigen Jahrtausend zeitgemäß aufzubauen kann ungeheuer gute Ergebnisse bringen, muß aber nicht. Insbesondere muß man sich womöglich sehr stark von den bisherigen Aufbauweisen lösen. Im schlimmsten Fall läßt sich sowas auch nicht in die Neuzeit beamen ohne gewaltige Kompromisse.

Also wären Bilder der Kunsstoffteile hilfreich, um die Aerodynamik einschätzen zu können, sowie den Keilwinkel, etc.

Das Boot war ursprünglich für 12 Zellen und 700'er konstruiert und wurde später auch in S14 gefahren, bzw. sein GFK-Ableger "Blackbird Superfourteen". Insofern bietet sich ein sehr mildes 4s oder ein 3s-Setup an, immer auf Basis von 4000-5000'er Zellen. Für 4s 1500-2000/V, für 3s entsprechend 2000-2700/V, und Propeller von 42-39mm. Motorgewicht 200-250g.

Wellenüberstand am Hydro hat nur den Sinn der Reckmaßverlängerung bzw. ermöglicht erst den Anbau einer wirklich verstellbaren Antriebsanlage, also Flex, wobei 3.2mm reichen. Das Maß hinten raus ist völlig sekundär. Das Ruder wird bei Hydros links oder rechts neben den Propeller gebaut und sollte ihn von der Seite gesehen verdecken. Dazu spuckt die SuFu lesenswerte Beiträge aus.

Sehr wichtig ist das Vorsehen einer ernstgemeint stabilen Aufnahme für die Turnfin, auch dazu SuFu nutzen. Ebenso wichtig ist, das Boot gegen Verwindung der Tatzen zu stabilisieren. In der Praxis nimmt man dazu ein Kohlerohr auf Höhe der Tatzenhinterkanten, das dann bei den Einbauten im Weg ist ... EDIT: Hier bietet sich der Vorflügel an, das Rohr zu verstecken und es ist dann auch weniger im Weg (aber auch ein bißchen weniger wirksam ...)

Modell-Hydroplanes aus dieser Zeit haben notgedrungen den SP weit vorne fahren müssen und sind von der Aerodynamik her auch darauf ausgelegt. Sinnvoll ist das bei heutigen Leistungen und Wunschgeschwindigkeiten aber eher nicht. Daher baue möglichst so, daß Du den SP von 2cm hinter der Tatzenkante bis 8cm dahinter variieren kannst.

rainer31
2.July.2011, 18:27
Hallo Michael,

vielen, vielen Dank für deine Hilfe und vorallem für deine ausführliche Antwort. Auf dich kann man sich halt verlassen.:cool:

Ich hab jetzt mal ein paar Bilder gemacht:

http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/f5xy-e-aab3.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/f5xy-e-aab3-jpg.html)

http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/f5xy-f-9bf3.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/f5xy-f-9bf3-jpg.html)


Auf die Laufflächen werden noch, im Baukasten beinhaltete, Aufdoppelungen aus 1,5mm ABS geklebt um scharfe ABrisskanten zu erzeugen.

http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/f5xy-g-c74d.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/f5xy-g-c74d-jpg.html)

http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/f5xy-h-70ef.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/f5xy-h-70ef-jpg.html)




Also ist von einer starren Welle generell abzuraden? Und wenn, dann nur kugelgelagert, oder?
Empfiehlt sich die originale Ruderanlage und Turnfin?

http://www.hobbydirekt.de/Graupner/Zubehoer/Zubehoer-fuer-Bausaetze/Schiffsmodelle/Ruderanlage-Graupner-2322::39391.html

http://www.hobbydirekt.de/Graupner/Zubehoer/Zubehoer-fuer-Bausaetze/Schiffsmodelle/Turn-Fin-Graupner-2323::41809.html


Lg Rainer

Shadowmaster
2.July.2011, 18:43
Vielleicht hilft dir ja mein Thread weiter, bin selbst dabei ne alte Unlimited neu aufzubauen. Da ist auch ne Komponentenliste drin, was bei mir verbaut wurde.

http://www.rc-raceboats.de/forum/showthread.php?17985-Aufbau-meiner-Robbe-Turbo-Unlimited

Gruß Steve

MiSt
3.July.2011, 09:02
Rainer,

wenn ich hier was zu sagen hätte, würde ich das Nutzen von Image-Hostern verbieten :thumbdown: - dieser Werbemüll ist echt unverschämt. Die foreneigene Hochladefunktion funktioniert doch piccobello.

Davon abgesehen zeigen die Fotos nicht optimal das, worauf es ankommt. Bitte mach mal ein Foto, wo das Boot auf den Tatzen liegt und der hintere Teil des Bodens waagerecht unterfüttert ist. Durch die Ridepads vorne bekommt dieser Teil dann später eine leichte Anstellung, zwischen diesen beiden Positionen befindet sich die optimale Fahrlage.

Die Aerodynamik sieht auf den kleinen Fotos (wie gesagt, ich weigere mich, mich durch diesen Werbemüll zu kämpfen) genauso problematisch aus wie bei der Blackbird, die ich in Thale in der Hand hatte. Früher mußte man so bauen, um das Hydro überhaupt "on plane" zu bekommen. Heute macht das nur Probleme. Deshalb zeichne bitte in das oben erwähnte Foto mal ein, wo der Staukeil verläuft (hinter den Tatzen beiderseitig des Hauptrumpfs) und wo seine Mitte ist.

Die Taifun wurde nach Graupner wahrscheinlich mit Starrwelle gebaut. Das muß damals schon nicht optimal funktioniert haben, weil Graupner selten (nie?) zeitgemäße Anleitungen mitliefert(e). Heute funktioniert es SO garantiert nicht, oder zumindest nicht optimal, oder nur mit richtig viel Erfahrung plus Glück.

Also auf alle Fälle (3.2mm) Flexwelle, um Wellenwinkel und -höhe einstellen zu können.

Die Original-Ruderanlage ist brauchtbar, wenn man das Blatt durch ein dünneres steiferes ersetzt. Die Original-Turnfin ist unbrauchbar. Bitte lies Dich durch die Threads zum Thema Turnfinsteifigkeit und -befestigung, da merkst Du selbst, wie absurd das Plastikding ist.

MiSt
11.July.2011, 19:52
... würde ich das Nutzen von Image-Hostern verbieten :thumbdown: - dieser Werbemüll ist echt unverschämt. Die foreneigene Hochladefunktion funktioniert doch piccobello ...


1)

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2) runterscrollen

35386

3) In die Anhangsverwaltung klicken (dort stehen alle jemals hochgeladenen Anhänge noch zur Verfügung, oder man fügt Neue hinzu)

35387

MiSt
11.July.2011, 19:56
4) Bilder vom Computer auswählen und hochladen (bis zu 5 pro Posting)

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35390

35389

5) Vorgang abschließen (die Bilder lassen sich dann noch im Text anordnen, wie man will)

35392

Orioles
16.July.2011, 16:53
Hallo,

zu der Taifun kann ich dir Einiges empfehlen.
Auch wenn es nur ein ABS-Rumpf ist, kann sie einiges vertragen und ist
auch sehr günstig verdammt schnell zu bekommen.

Die größte Schwachstelle im Antrieb ist m.E. die Flexkupplung. Diese ist
auch völlig überflüssig, da du den Motor mit einer Direktkupplung an die Welle
klemmen kannst. Hierzu musst du den Motorhalter einfach ein wenig anstellen,
dafür reicht auch ein Holzkeil unter dem Motorhalter.

Wenn du sie richtig schnell bekommen willst, reicht ein 820er von Graupner völlig, womit die Taifun auch durchaus 18 Zellen verträgt. Da sie damit aufgrund
des hohen Schwerpunkts schnell das "Tanzen" anfängt, würde ich die Akkus mit
Klettband oder entsprechenden Haltern flach in den Seiten befestigen (ohne die
von Graupner geplanten Holzwände) (2x9er Stangen bis ungefähr auf Motorhöhe vorgeschoben), dadurch wandert der Schwerpunkt spürbar nach unten. Ein LiPo-Setup würde ich dir garnicht empfehlen, dafür ist das Boot nicht gebaut.

Damit liegt sie super auf dem Wasser und ging bei mir ca 80-85km/h (GPS), mehr ist m.E. aus dem Rumpf auch nicht rauszuholen (ist auch schon 10 Jahre her)!

Ruder und Turnfin solltest du jeweils ca 2-3 cm verlängern, hier reicht es, wenn du dir aus Alu nach Vorbild der Originale Neue, einfach bloß länger bastelst,
die Halterungen halten das schon aus!

An die Schwimmer werden gemäß Bauanleitung 4 ABS-Platten geklebt. Die beiden hinteren solltest du, jeweils ca 1cm länger, aus Kohlefaser oder Aluplatten herstellen und nicht die originalen verwenden, hierdurch kommt die Taifun dann leichter ins gleiten, liegt aber immer noch völlig stabil!

Mit den Props kannst du recht großzügig sein, ich bin sie für Geschw.-Messungen sogar mit einem 51er gefahren; ich würde mit einem 45er Graupner Carbon anfangen und mich langsam nach oben arbeiten, dabei allerdings immer die
Temperatur im Boot im Auge behalten!

Ich hoffe, das hilft erstmal!

Viel Spaß

Stefan

rainer31
18.July.2011, 12:36
Hallo Jungs,

sorry für die späte Antwort, ich war auf Urlaub.

Danke für die "idiotensicher Erklärung" (:rolleyes:) zum Hochladen.

So, jetzt dürfte es richtig sein:


http://www.rc-raceboats.de/forum/attachment.php?attachmentid=35679&stc=1&thumb=1&d=1310988631 (http://www.rc-raceboats.de/forum/attachment.php?attachmentid=35679&d=1310988631)

http://www.rc-raceboats.de/forum/attachment.php?attachmentid=35678&stc=1&thumb=1&d=1310988404 (http://www.rc-raceboats.de/forum/attachment.php?attachmentid=35678&d=1310988404)

http://www.rc-raceboats.de/forum/attachment.php?attachmentid=35680&stc=1&thumb=1&d=1310988673 (http://www.rc-raceboats.de/forum/attachment.php?attachmentid=35680&d=1310988673)

http://www.rc-raceboats.de/forum/attachment.php?attachmentid=35681&stc=1&thumb=1&d=1310988761 (http://www.rc-raceboats.de/forum/attachment.php?attachmentid=35681&d=1310988761)
@ Stefan: danke für deine ausführliche Antwort und die Tipps!
Hast du bei deiner Taifun eine Wasserkühlung verwendet?
Glaubst du wirklich dass Sie mit Lipos nicht richtig fährt? Ich habe im Moment nur Lipos, NiHMs habe ich garnicht mehr....

Lg Rainer

andi 66
18.July.2011, 17:28
Im Gegensatz zum Stefan würde ich die Taifun wesentlich leichter aufbauen.Habe sie selber mit der original Hardware gefahren.Welle war so eingebaut wie von Graupner vorgeschrieben.Nimm einen 700er Blechmotor mit 4s,oder wenns schneller sein soll einen 600er BL mit 1800-2000 Umin an 42-45mm K Prop und los gehts.Die Laufflächen mit ABS oder Kohle aufdoppeln oder kantig spachteln.
Alle anderen Modifikationen lohnen sich meiner Meinung nach nicht.Dann kannst du dir lieber einen anderen Rumpf besorgen wenn du 80+ fahren möchtest

Orioles
21.July.2011, 11:31
Hallo Rainer,

natürlich fährt sie auch mit LiPo's ^^

Nur war sie mit dem angegebenen Setup schon an der Grenze zum Abheben
und dafür war das Gewich schon fast notwendig ;-)
Das vorgeschlagene 4s Setup ist aber sicherlich das Vernünftigere, es ist halt nur
ein ABS-Rumpf, nicht das er dir um die Ohren fliegt....

Eine WK hatte ich, allerdings nur 2 von diesen "Aufsetzkühlungen", da in dem Rumpf unter einem 820er kein Platz mehr war^^

Gruß Stefan

rainer31
21.July.2011, 18:26
Hallo,

danke für eure Antworten!

@ Stefan:

Also wenn ich die originale Motorhalterung um 5mm aufdopple, geht sich ne Wasserkühlung aus. Leider stimmt dann der Neigungswinkel vom Motor zur Welle nicht mehr ganz. Glaubt ihr das ist ein Problem?

Ne kleinen Rumpfverstärkung würde sicher nicht schaden. Nur: ABS verbindet sich nicht stabil genug mit Epoxyd-Harz. Jetzt habe ich gelesen, dass man die erste Glasfasermattenschicht mit Aceton ins ABS einbringen soll und darauf dann mit dem eigentlichen Gewebe-Harz-Aufbau beginnen soll. Nur kann ich mir nicht vorstellen, wie das bei dem dünnen ABS (stellenweiße ca. 0,5mm)gehen soll? Hat schon jemand Erfahrungen damit gesammelt?

Vielen Dank!


Lg Rainer

Genicksalto
22.July.2011, 16:23
So habe ich es bei meiner Systems auch gemacht. Erstmal den Rumpf mit einem Acetongetränkten Lappen ausgerieben. Dann die erste Lage Glas reingelegt und wieder mit dem Aceton-Lappen eingerieben, bis sich das Glas mit dem ABS verbunden hat. Also nicht einfach Aceton in den Rumpf schütten, das gibt Löcher. Und auf keinen Fall zu viel Aceton verwenden, sondern langsam vortasten. Weniger ist mehr und lieber öfters einreiben. Die Glasmatte war danach fest mit dem ABS verbunden. Dann einfach den Rest drauflaminiert.

Aber zur Sicherheit: übernehme keine Garantie!! :)

Shadowmaster
23.July.2011, 20:46
Erstmal den Rumpf mit einem Acetongetränkten Lappen ausgerieben. Dann die erste Lage Glas reingelegt und wieder mit dem Aceton-Lappen eingerieben, bis sich das Glas mit dem ABS verbunden hat.

Jop, kann das bestätigen, so hab ichs auch gemacht und es hält.

rainer31
24.July.2011, 17:16
Hallo Jungs,

danke für eure Antworten!

Na dann vertraue ich euch mal blind!:p

Wenn ich auf die erste mit Aceton ins ABS eingearbeitete Lage noch 2 Lagen Gewebe und Harz drauflaminiere reicht es, oder? Kann ich dann auch die Holzverstärkungen zur Gänze weglassen? Die verkleinern nämlich schon erheblich den Platz im Inneren!

Lg Rainer

rainer31
8.August.2011, 18:44
so, da bin ich nochmal.

Ich habe jetzt grade probiert, die erste Lage Glasfaser mit Aceton in den ABS-Rumpf reinzudrücken. Dafür habe ich reichlich Aceton aufgetragen und wollte dann die Matte reindrücken. Doch da geht ger nichts!:doh: Das Aceton löst das ABS nur ganz wenig an. Von "Verbinden" ist da nicht die Rede.

Was mache ich falsch? Oder ist Aceton nicht gleich Aceton? Gibt es vielleicht aggressive und harmlose Acetone?

Lg Rainer

MiSt
9.August.2011, 15:22
Aceton aus dem Baumarkt ist Aceton, ich wüßte nicht, daß es da Unterschiede gibt.

Es ist doch oben schon beschrieben worden:

1) Rumpf mit Aceton abreiben. Er wird dadurch ganz leicht klebrig, denn das Aceton verfliegt im Handumdrehen. Wenn der Rumpf nicht leicht klebrig wird, ist es kein Aceton oder der Rumpf ist aus was anderem als ABS.
2) Matte drauflegen und ausrichten. Die klebt so noch nicht oder jedenfalls nicht richtig
3) V O R S I C H T I G mit Aceton "tupfen", wie man das auch mit Epoxy täte, aber immer nur <<<<wenig>>>> Aceton, und vor allem nichts <unkontrolliert irgendwohin fließen> lassen. Das Aceton soll die Oberfläche weich und klebrig machen, sodaß man die Fasern etwas reindrücken kann, aber verflogen sein, bevor es Verformungen oder gar Löcher macht.
4) eventuelle weitere Lagen mit normalem Expoxy "eintupfen". Auch wenn es nur eine Lage sein soll, ist es sinnvoll, mit Epoxy hinterherzutupfen, wenn man eine Anfangshaftung über angelöstes ABS hergestellt hat.

Eines muß ich aber noch sagen, weil die Gelegenheit so schön ist: "Versteifen" mit Gewebe ist von der Gewichtsbilanz pro Steifigkeitszuwachs das Uneffektivste überhaupt, zumal es beim Hydroplane nur wenige Stellen gibt, die wirklich steif sein müssen.

Sinnvoller versteift man Flächen
- durch versteifende Einbauten
- durch Rovings an sinnvoller Stelle
- durch aufgeklebte Kohlestäbe

Sinnvoller speziell bei Hydros
- durch quer durch's Hydro verlaufende Kohlerohre im Bereich der Tatzenhinterkante
- durch Längsstäbe oder längs eingebaute Akku/Motorhalterungen auf dem Tunnelboden
- Flächenverstärkung nur in den Tatzen, kann man aber auch von außen mit Platten ("Ridepads") machen, da hat man auch noch weitere Optionen inkl. Kantenschärfen, Tatzenverlängerung, Keilwinkeländerungen, ... - wesentlich sinnvoller.
- Turnfinanschraubpunkt kann gar nicht stabil genug sein

Die hier immer verrissenen Holzverstärkungen in alten Graupner-Rennbooten wie der Taifun folgen übrigens diesen Konstruktionsgrundsätzen, wenn auch (unbehandeltes) Holz im Boot ein diskussionsfähiges Material ist, auch und besonders wegen der unterschiedlichen Ausdehnungswerte ABS/Holz.

rainer31
9.August.2011, 16:53
Hallo,

danke für deine Antwort Michael!

Hm, ich hbae es ja genauso gemacht. Aber irgendwas muss ich trotzdem falsch machen.
Ich habe das nämlich mal probeweise auf einem 10x5cm großen ABS-Stück ausprobiert: Das Gewebe auf das ABS gelegt. Dann mit einem Pinsel Aceton aufgetragen und kurzen Druck auf das Gewebe ausgeübt. Nach ca. einer Stunde Trocknung konnte ich das Gewebe aber leicht wieder vom ABS- Stück lösen.
Ich probierte es nochmal. Dann laminierte ich aber gleich nach der Trocknung eine Schicht Harz + Gewebe drauf. Das Ergebnis war erschreckend: die Harz-Gewebeschicht ging soger leichter ab als zuerst ohne Harz.

Kann mir das jemand erklären?

Lg

rainer31
12.August.2011, 10:46
Kann mir denn keiner weiterhelfen?

Ich würde das gerne heute machen...

Lg

Shadowmaster
12.August.2011, 12:36
Ich weiß nicht wo dein Fehler liegt, ich habs so gemacht:

Aceton auf nen Wattebällchen, Rumpffläche einreiben, warten, nochmals leicht einreiben, warten. Kunststoff wurde dann leicht klebrig. GFK-Matte drauf gelegt, mit Epoxy eingestrichen. 30min antrocknen lassen, 2te Matte draufgelegt, Epoxy drüber. 4 Stunden trocknen gelassen. Fertig. Ich kann das GFK nicht mehr vom Plasik lösen, außer nen Loch reinzureißen (Testplastik).

MiSt
12.August.2011, 13:22
Wisch das ABS mal vorher noch mit Silikonentferner ab. Aceton killt zwar fast alles, aber silkonbasierte Trennmittel sind nicht seine Stärke.

rainer31
15.August.2011, 14:30
Hallo Leute,

hm, irgendwas mach ich falsch....:( es hält einfach nicht....:bang

ich habe jetzt aber eine brauchbare Alternative gefunden:

Es gibt von Ruderer einen Klebstoff namens "Ruderer 530 L".
Das Zeug ist super: durchsichtig, dünnflüssig, streichbar, löst ABS leicht an.
Damit werde ich den Rumpf einstreichen und die erste Matte aufkleben. Danach folgt Harz + eine weitere Lage Glasfaser. Und das hält WIRKLICH gut.
Ist im Endeffekt nichts anderes wie mit Aceton, nur bin ich für die Methode mit Aceton zu blöd, oder mir reicht die Haftwirkung mit dieser Methode einfach nicht aus.
Jedenfalls habe ich jetzt einen Lösungsweg gefunden und wollte euch diesen mitteilen.
Danke trotzdem für eure Unterstützung!:D

Lg Rainer

Shadowmaster
15.August.2011, 14:52
Halt ich nichts davon, Aceton ist ja nur zum Anlösen, das Epoxy zum Laminieren.

Beschreib mal wie du es gemacht hast.

MiSt
15.August.2011, 16:58
L530 ist ein sehr guter ABS-Kleber, aber umständlich und heikel großflächig zu verarbeiten, weil es dünn aufgetragen sehr schnell ablüftet und dick aufgetragen auch Beulen und Löcher machen kann.

Aber wenn es so klappt, ist es doch gut.

rainer31
15.August.2011, 20:43
Hallo Jungs,


Halt ich nichts davon, Aceton ist ja nur zum Anlösen, das Epoxy zum Laminieren.

Beschreib mal wie du es gemacht hast.

Warum haltest du nichts davon? Das Anlösen mit Aceton funktioniert nicht so wie ich das möchte. Das Aceton löst das ABS nur minimal an, meiner Meinung nach zu wenig um eine gute Verbindung mit dem Gewebe einzugehen.

Wenn ich den 530L-Klebstoff zentimeterweise dünn auftrage und gleich die Matte drauflege bekomme ich eine wunderbare Verbindung. Die Matte wird ja nicht, so wie mit Epoxy getränkt, sondern quasi nur aufgeklebt. Auf der Oberseite bliebt die Matte ja "trocken" und bietet so einen optimalen Haftgrund für das Harz und die zweite Matte.

@MiSt: ja, mit den Beulen hast du recht. Aber wenn ich immer nur ganz wenig ein paar Zentimeter mit einem Pinsel auftrage kann nichts passieren, oder?


Lg Rainer

andi 66
15.August.2011, 20:52
Ich gebe meinem Epoxy immer etwas Verdünnung bei wenn ich auf ABS klebe.Damit hatte ich noch keine Haltbarkeitsprobleme

rainer31
16.August.2011, 13:37
Hallo Andi,

mit was verdünnst du das Epoxy?

Lg

y.o.r.k
16.August.2011, 14:50
ich z.B. verdünne mit Azeton (24h R&G -Harz "L").
allerdings verwende ich das nur zum Versiegeln. Statisch wichtige Teile würde ich mir nicht trauen, da ich nicht weiss wie sich das Azeton auf die Endaushärtung auswirkt.
Bei großen Flächen bin ich mit Azeton schon sehr vorsichtig, da hab ich schon einiges an Lehrgeld zahlen müssen. In Form von Beulen auf der Außenseite der Klebestelle, und die sind z.T: erst am nächsten Tag zum Vorschein gekommen.

andi 66
16.August.2011, 18:16
Hallo Andi,

mit was verdünnst du das Epoxy?

Lg

Ich nehme normale Nitroverdünnung.Aceton wird auch gehen aber Probestück machen

rainer31
16.August.2011, 18:55
Ich nehme normale Nitroverdünnung.Aceton wird auch gehen aber Probestück machen

Und du bringst die erste Lage nicht mit Aceton ins ABS ein, sondern laminierst direkt auf das "nackte" ABS drauf?

Lg

andi 66
16.August.2011, 19:27
Das ABS mit dem verdünnten Epoxi einpinseln und dann das Gewebe auflegen und dann vernünftig antupfen

rainer31
17.August.2011, 10:30
Ach Leute, ihr habt mich jetzt wieder soweit verunsichert, dass ich erneut 3 Versuchsreihen gestartet habe!:rolleyes:

Diesmal wird auf "nacktem" ABS getestet:
>Gewebe + Harz mit Aceton verdünnt,
>Gewebe + Harz mit Nitro verdünnt,
>Gewebe + Harz mit Ruderer L530 vermischt

Mal sehen, was der Test bringt.

Ich glaube ich sollte die Überschrift des Themas auf "optimale Verbindung zwischen ABS und Epoxy, eine Versuchsreihe" umbenennen! ;)

Lg

roundnose
17.August.2011, 11:38
Hi!
Testen ist gut.
Machen würd ichs trotzdem nicht. :)

Wenn Nitro oder Aceton mit dem Harz vermischt wird, dann ist das nicht mehr so, wie es pur aufgetragen wird, denn es kann nicht mehr so schnell verdunsten und wirkt so wesentlich länger auf das ABS ein. Damit wird der Vorgang des Anlösens unkontrollierbar.
Es hilft dir dann nämlich nix, wenn das an 80% der Rumpfflächen klappt, aber leider grade auf der linken Lauffläche nicht...:bang

Mach das lieber so, wie MiSt es vorgeschlagen hat, du musst ja kein Holz verwenden. Als Kleber aber jedenfalls Acrylit oder Stabil Express.

Du kannst ja die Laufflächen auch von innen verstärken, indem du sie mit Stabilit Express einstreichst, mit einem Zahnspatel (beim Uhu Endfest ist sowas dabei) und dann ein - woswasi - 245er Kohlegewebe ins Kleberbett legst und mit dem behandschuhten Finger schön festdrückst.

LG Werner

DERKLEMPO
20.November.2020, 01:51
Habe es bei meiner ABS- Desperado Jr. OBL es mit Polyesterharz gemacht. Innen gut aufgeraut, mit dem Poly-Harz eingestrichen, 600er Carbongewebe eingelegt und gut angedrückt. Danach nochmal eingestrichen. Das Ganze 20 min. ablüften lassen und Abreis-Gewebe drauf.
Kleber war eingestellt auf 30-35 min. bis er in die Gelierphase kommt. Achtung! Nach 40 min. geht nichts mehr!
Der Poly-Kleber kann bei großflächigem Auftrag in der Aushärtungszeit richtig warm werden und eventuell dünne ABS-Rümpfe außer Form bringen da er ein ,,Schrumpfen,, bewirkt beim Verbinden mit dem ABS. Ich habe ihn sicherheitshalber zum aushärten in die teilweise gefüllte Badewanne gelegt damit er nicht zu warm wird.
Ist die Temperatur runter und der Kleber ausgehärtert kann man nach Enffernung der Abreis-Gewebes normal mit Epoxi weiter machen.
Vorher hatte ich natürlich ein Probestück zum Test gemacht.
Ich habe am Probestück versucht die Klebung auseinander zu bringen. Keine Chance. Es lösten sich mit hohem Kraftaufwand nur ganz kleine Stücken.
Das Boot war dann ,,bretthart,, und hat viel mitgemacht. Es hat sich nie was gelöst. Den Rumpf habe ich noch. Ist aber zur Zeit in der Werkstatt zum umrüsten.
Gruß Andreas.