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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 40mm Jet-Stingray



Dobbi
25.August.2010, 22:04
Hallo Leute,
als Vertreter der Jet-Fraktion haben ich nach meinen Jet-Sprint Projekt nun vor nächstes Jahr ein Jet-Boot mit einem 40mm Jet aufzubauen.
Hab im Netzt schon ein wenig rumgesucht aber nichts gefunden.
Haben von euch schon welche Erfahrung mit den 40mm Jets von Kehrer und würde so ein Jet in die Stingray passen?
Geplant sind denn Geschwindigkeiten von 40 km/H und mehr.

Robert
25.August.2010, 22:57
Wie groß ist denn die Stingray ?
Der 40er Kehrer ist was für nen Pletti 40/5 an 30-32 NIMH Zellen z.b. Das natürlich schon nen ganz schönes Gewicht(was man allerdings wieder braucht damit der jet auch geflutet ist). Passen die Zellen sammt Motorgewicht rein ?

Überschlagsmäßig, 32 Zellen = 32*60g = 1,8kg Akkus+ Motor(vielleicht 400g) = 2.2kg Gewicht allein die zwei Komponenten.

Dann noch Rumpf, antrieb, etc, somit mindestgewicht vielleicht 4kg. Trägt das der Rumpf ?

Hab den Jet in einem 1,2m langen Rumpf, Azimut von Graupner. Anbei par Bilder. Das läuft super, auch um die 45km/h. Ist auch schon am Meer für 3 Wochen gefahren, bisl Algen machen dem Jet auch nicht so viel aus, das ist halt dann die Größe die wirkt. Bei nem 28er ist das nen ganz anderes Problem.

Grüße
Robert

Robert
25.August.2010, 23:03
Noch ein par Bilder vom 40er Jet mit deren Auswirkung.

Hans
26.August.2010, 00:11
Ich habe eine Stingray, allerdings mit dem 29er Kehrer, und damit ist sie voll ausgelastet.

Einige haben den 40er in ähnlich große Boote gepflanzt, das tragen die Rümpfe jedoch nicht und mangels Breite der Boote haben die sich beim Anfahren 90° auf die Seite gelegt.

Du könntest eher 2 x 29er einbauen. Damit geht sie auch bei Wellen richtig los. Aussetzer durch Luftansaugen tritt fast nicht mehr auf, da äußerst selten beide Jets gleichzeitig Luft ziehen.

Gruß Hans

Bacardisilver
26.August.2010, 10:54
Hallo,

ich hatte neben einigen 28er Jetbooten eine Lizard (ähnliche Länge, aber deutlich breiter) mit 40er Kehrer, 355/45/4 bzw. auch 50/4 und 32 Zellen - der Rumpf trägt das locker.

Es bringt allerdings überhaupt nichts in einem kleinen Boot so abzustimmen, man hat zwar gnadenlos Schub, der allerdings nur Probleme verursacht. Reine Energievernichtung ( Faktor 4 bis 8 bei einem 40er gegenüber einem 28er bei meinen Versuchen ), Drehmomentprobleme ohne Ende und fast keinen Geschwindigkeitzuwachs gegenüber 1 oder 2x 28ern mit hoher Strömungsaustrittsgeschwindigkeit. Die Bootsgeschwindigkeit hängt bei ausreichendem Schub, und das haben zwei 28er Jets locker, maßgeblich von der Strömungsaustrittsgeschwindigkeit ab. Natürlich nimmt die Verlustleistung im Jet mehr als quadratisch mit der Strömungsgeschwindigkeit zu, so dass es hier auch für die 28er eine sinnvolle Obergrenze und letztendlich auch die Kavitationsgrenze gibt, aber der Weg ist energetisch der günstigere. In der Strömungsmechanik wächst die benötigte Leistung einer Strömungsmaschine ( Impeller und Co) wenn ich mich richtig an die Vorlesung über Ähnlichkeitsgesetze erinnere mit der 5. Potenz des Propellerdurchmessers, das heisst, um den 40er im gleichen Betriebspunkt mit Wirkungsgrad etc. zu betreiben wie einen 28er brauche ich die 5,8-fache Antriebsleistung, erhalte dafür aber nur die 1,9-fache Strömungsaustrittsgeschwindigkeit, das andere verpufft in kleinen Rümpfen in Form von nicht nutzbarem Schub bzw. Wasserreibung die keinen effektiven Geschwindigkeitszuwachs mehr schafft.

Deshalb wie Hans sagt - der 40er gehört in einen großen Pott, der den Schub braucht und auch verträgt. Einzigster bereits genannter Vorteil des 40er - er frisst einfach alles was kommt und verschluckt sich nicht an Kleinzeug. Allerdings ein energieintensiver Häcksler...


Aktuell habe ich eine Kehrer Stingray mit 33er Kehrer, Ultra 1600M an 20 Zellen bzw. inzwischen 8s LifePo. Guter Kompromiss aus Energieeinsatz und Vortrieb / Geschwindigkeit, trotzdem steht die Kiste eigentlich nur im Schrank und wird wohl demnächst verhökert - auch der 33er kämpft im Gegensatz zum 40er noch mit Verschmutzungen, die es bei uns leider zuviel gibt.

Der 33er braucht bei gleicher Geometrie die 2,2-fache Energie wie der 28er und liefert theoretisch eine 1,4-fache Strömungsaustrittsgeschwindigkeit - das ist noch erträglich und eine Alternative zu einem hochdrehenden 28er. Soweit ich weiss, hat der 33er Kehrer allerdings eine etwas geringere Steigung als der 28er und ist somit mehr auf Schub wie Maximalgeschwindigkeit ausgelegt. Trotzdem funktionierte er zumindest bei mir in der Praxis sehr gut.

2 28er machen nur dann Sinn, wenn einer nicht ausreichend Schub für die Maximalgeschwindigkeit liefert - man erhält mit zweien bei doppeltem Energiebedarf den doppelten Schub allerdings ohne höhere Strömungsgeschwindigkeit - somit ist da ein 33er wieder im Vorteil, da er mehr Schub und mehr Austrittsgeschwindigkeit liefert. Allerdings werden die Drehmomenteinflüsse aud den Rumpf mit dem 33er wieder größer - Faktor 1,7, wenn ich mich gerade nicht auf dem Taschenrechner vertippt habe. Das mit der geringeren Gefahr des Luftziehens hat Hans ja schon erklärt...

Gruß Tom

Dobbi
26.August.2010, 21:49
Danke für die fielen Antworten denn werde ich mein Vorhaben wohl auf den 33mm-Jet reduzieren :D
obwohl ich damit ja die selbe Geschwindigkeit fahre wie mit dem 28er :(
Leider habe ich von der Bürstenlos-Technik überhaupt kein Plan also welcher Motor an wie fielen Zellen und was die ganzen Daten dazu bedeuten :confused: was für mich das größte Problem darstellt sonst hätt ich sicherlich schon einige Mono´s bei mir im Schrank liegen :lol:

Fahrenheit-145
27.August.2010, 06:38
Danke für die fielen Antworten denn werde ich mein Vorhaben wohl auf den 33mm-Jet reduzieren :D

Die werden leider nicht mehr produziert(laut Kehrer HP)
Der hat übrigens sehr stark nachgelassen,gerade die 28er und die großen 40er gibt es noch...
Ausserdem scheint bei dem die Zeit vor 5 Jahren angehalten zu haben,der redet noch von 700er 800er 820er....Kein Wort über BL

Da sollte auch mal frischer Wind durchfegen...
Gruß P.

Dobbi
27.August.2010, 12:14
Naja ich war mit dem Speed 700er völlig zu frieden und nen teuren BL-Motor und den Regler dazu wäre rausgeschmissenes Geld da der Jet ja nur ne bestimmte Wassermenge durchlässt also wäre mehr Drehzahl quatsch.

Hans
27.August.2010, 12:31
Zustimmung! Zumal ein guter 700er am Jet nicht grenzwertig eingesetzt ist, halte ich ihn ebenso für ausreichend. Deshalb setze ich ihn auch trotz ausschließlich BL in allen anderen Modellen weiterhin hier ein.

Möglicherweise bekommst Du noch noch eine Entscheidungshilfe von kompetenter Seite zu einem oder zwei Jets, da ich niemanden ungefragt zitieren möchte.

Gruß Hans

Sika
27.August.2010, 13:43
Die werden leider nicht mehr produziert(laut Kehrer HP)
Der hat übrigens sehr stark nachgelassen,gerade die 28er und die großen 40er gibt es noch...
Ausserdem scheint bei dem die Zeit vor 5 Jahren angehalten zu haben,der redet noch von 700er 800er 820er....Kein Wort über BL

Da sollte auch mal frischer Wind durchfegen...
Gruß P.

Ich weiß nicht, ob euch das bekannt ist, aber der Entwickler der Jets und Firmengründer Dipl.-Ing. W. Kehrer ist Anfang 2006 verstorben. Seitdem wird die Firma von Frau und Sohn weitergeführt, die aber offensichtlich nicht in der Lage sind die Produkte/Homepage weiterzuentwickeln.

Jörg

Sika
27.August.2010, 14:26
Erstmal grundsätzlich betrachtet und vor kurzem in einem anderen Thread auch schonmal geschrieben:

Der Schub eines Antriebs ergibt sich aus der Propeller-/Strahlfläche mal der Geschwindigkeitssteigerung des Strahls innerhalb dieser Fläche (wobei ich nachschauen muß, wie der genaue Zusammenhang ist - ich meine die Größen gingen nicht linear ein).

Diese Geschwindigkeitssteigerung ist der Schlupf des Propellers - wenn wir grob davon ausgehen, dass der Prop das Wasser hinten mit der Geschwindigkeit ausstößt die er an realer Steigung hat.

Man kann einen gewünschten Schub also über einen großen Prop/Jet mit wenig Schlupf oder einen kleinen Prop/Jet mit mehr Schlupf erreichen. Je kleiner ein Prop/Jet, umso mehr Schlupf muß man einplanen - das passiert über die Form des Props: mehr Schlupf = mehr Blattwölbung.

Jets besitzen vergleichsweise kleine Props, sind daher auf einen recht großen Schlupf ausgelegt (ich hab da Werte zw. 25-40% im Hinterkopf). D.h. das Wasser kommt hinten mit einer ziemlichen Überschußgeschw. raus, aber eben kleiner Strahl.

Die Propeller im in einem vorhandenen Jet sind also für einen bestimmten Design-Schlupf ausgelegt und in diesem Betriebspunkt sollte man den Jet dann auch ungefähr betreiben.

Es gilt also wie bei normalen Booten/Props auch, dass Größe&Gewicht des Bootes zur Größe des Props/Jets passen muß, damit alles optimal funktioniert. Ansonsten ist wie beschrieben zwar die Beschleunigung gigantisch, aber unter normaler Geschwindigkeit braucht der Rumpf gar nicht soviel Schub wie der Jet leisten möchte und daher funktioniert der Jet dann nicht mehr optimal und verbrät die Leistung nur als "Hächsler".

Im Detail: ein 28er Kehrer-Jet ist für max. 20.000 U/min ausgelegt (bei mehr wird er vermutlich nicht mehr so effizient sein). Als Motor wird ein 700er bei 12-14 Zellen empfohlen, also so um die 500-600W. Das soll für ein Boot im Bereich 2.5-4kg reichen. 2 Stk. davon für ein Boot bis 6kg - oder ein 33er Jet. Die 40er bis 10kg Bootsgewicht.

Die Stingray wird mit 28er oder alternativ mit 33er Jet angeboten - ein 40er ist damit sicherlich schubmäßig erstmal Overkill - also eher bleiben lassen.

Wenn ein 28er zu langsam ist, schub-/beschleunigungsmäßig aber ausreichend sein sollte (das müssen diejenigen sagen, die sie besitzen), dann gäbe es aus meiner Sicht 2 Möglichkeiten:

a. die Drehzahl über die angegeben 20.000 erhöhen und schaun, ab wann es wirklich ineffizient wird.

b. einen Prop mit mehr Steigung einbauen. Meines Wissens sind die Kehler-Props aus runtergedrehten K-Props entstanden - da könnte man ansetzen und größere Props verwenden und auf den gewünschten Durchmesser runterdrehen. Ggf. sogar mal einen Metaller so bearbeiten. Dazu muß dann aber auch wieder der Stator passen. Es gibt sicherlich Leute, die damit schon herumexperimentiert haben...

Jörg

Dobbi
27.August.2010, 14:30
Schade obwohl es immer noch die besten Jets für Modelle sind.
Die von Graupner kann man ja vergessen :thumbdown:
Bis anfang näxten Jahres ist ja noch Zeit, denn entscheid ich obs nochmal ein Jet oder ein Mono wird :p

Fahrenheit-145
27.August.2010, 16:13
Ich weiß nicht, ob euch das bekannt ist, aber der Entwickler der Jets und Firmengründer Dipl.-Ing. W. Kehrer ist Anfang 2006 verstorben. Seitdem wird die Firma von Frau und Sohn weitergeführt, die aber offensichtlich nicht in der Lage sind die Produkte/Homepage weiterzuentwickeln.

Jörg
Ja doch ich vergaß.....
Allerdings musste ja der 33er und der 40er nicht neu entwickelt werden,und die gibt es beide nicht mehr.Der 40er Hmmmm nun gut der ist ja nicht wirklich ein Verlust,aber in vielen Anleitungen,Tips usw.steht ja noch drinnen "...2x 28er oder 1x 33er..." wenns den aber nicht mehr gibt schauts schlimm aus.

Zu den Graupners möchte ich noch kurz was anmerken:
Sie mögen sicher nicht so effektiv sein wie ein Kehrer,aber mit diversen Modifizierungen(Jörg hat da einige erwähnt) und etwas höherer Drehzahl gehen die 28er(besonders der mit dem längeren Tunnel!!)schon sehr gut und 38 bringt der auch auf den Tacho.Ich habe seinerzeit unser Rettungsboot damit ausgestattet,den Impeller gegen einen 51er K runtergeschliffen ersetzt und der läuft nun seit gut 4 Jahren an einem Hurikane S mit 3100U/V an 2S6400 LiPo an einem CC Phoenix 80(noch einer mit den uralt-Fet´s).
Der hat noch jedes unserer Boote wieder an Land gezogen,daher kann ich auch an denen nichts schlechtes finden.Mittels eines Stützlagers hinten im Stator hält auch die Wellenlagerung und der Impeller stand.

Da dieser in einem "Jogurtbecher" drinnen ist der leider auch schon fast auseinanderfällt,bin ich ebenfalls auf der Suche nach einem Monorumpf in der 60-75cm Klasse,wenn geht aus GFK.Wenn also wer einen Rumpf-Tip hat für einen 29er Jet bitte ich darum.
Gruß Peter

Dobbi
27.August.2010, 17:54
Ich hatte den 40mm-Jet ausgewählt da er mit einer effektiv höheren Geschwindigkeit betrieben wird als der 28er oder 33er.
Aber es gibt bestimmt auch die Möglichkeit in den 33er einen anderen Impeller einzubauen, vielleicht sogar aus Edelstahl oder Alu der denn bis auf 1/10mm genau in den Tunnel passt um die Effektivität zu erhöhen.
Dazu müsste man aber sichergehen das die Welle genau in der Mitte läuft.

Der Abstand zwischen Impeller und Tunnel war beim 28er auch ganz schön grob gewählt :thumbdown:
Leider weiß ich nicht wo man sowas anfertigen lassen kann.