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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mono Eigenbau aus Holz



schokofreund
21.August.2010, 00:58
Hallo zusammen,

nachdem ich hier schon einige Tage eifrig am Lesen bin will ich mich und mein Projekt auch mal kurz vorstellen.

Ich heiße Felix, bin derzeit 25 Jahre jung bzw. alt und studiere in Karlsruhe.

Nachdem ich zu Schulzeiten schon etwas im Modellbau tätig war hat mich ein Katalog auf der elterlichen Toilette vor zwei Wochen auf die Idee gebracht mein altes Boot doch wieder zu reaktivieren und etwas besser zu befeuern als damals. Als ich dann beim bekannten e... einen Ultra 930-6 (Plettenberg 290/30/6) für 26,50€ erstehen konnte war das Projekt nicht mehr aufzuhalten...

Bei dem besagten Boot handelt es sich um ein deep-V, Länge 78cm, Breite 15,5cm. Der Rumpf ist schon fast 10 Jahre alt und wurde von mir damals nach eigenem Plan gebaut. Die Form des Unterwasserschiffs habe ich aus dem Graupner-Katalog grob von der B-24 abgezeichnet. Das Boot ist mit Spanten aus 6mm Buchensperrholz und Leisten aus Esche aufgebaut, beplankt mit 2mm Esche. Der Deckel ist ebenfalls aus 6mm Buchensperrholz. Damals war das Boot mit einem 700er-Motor, 12 NiMH und einem von meinem Bruder selbst zusammengelöteten Regler bestückt und wog fahrfertig 2,9kg. Lag ziemlich tief im Wasser und brachte es auf geschätzte 20-25 km/h.

Der neue alte Ultra wurde jetzt mit Mantel- und Kohlenkühlung versehen, sowie zwei Radiallüfterchen die dem Kollektor kräftig Wind machen. Als Stromquelle dient ein 4s 3000er Lipo, der den Motor von der Fahrzeit her nicht überfordern sollte.
Die erste Fahrt letzten Samstag noch mit dem extrem störanfälligen Eigenbau-Regler war schon recht spaßig (inklusive Schwimmeinlage), hat aber deutlich gezeigt dass der Schwerpunkt viel zu hoch liegt. Nach wenigen Minuten Fahrt hat der Motor auch gleich mal die Wellenkupplung geschrottet (Flexwelle im Alu losgedreht). Natürlich ist auch die Welle viel zu steil montiert und ich konnte mich damals nicht so recht zwischen voll- und halbgetauchtem Propeller entscheiden und habe einen dreiviertelgetauchten produziert...

Ein vernünftiger Regler ist schon bestellt und sollte morgen eintreffen, der Rumpf und der Antrieb werden aber auch noch umgebaut.
Im Rumpf werde ich soweit möglich noch etwas Gewicht bei den schweren Eschenleisten rausnehmen, hoffentlich ohne mir die Steifigkeit zu nehmen, das Teil ist aber schon recht stabil. Der 300gr schwere Buchendeckel wird durch 2mm Pappel-Sperrholz ersetzt um Gewicht zu sparen und den Schwerpunkt zu senken. Außerdem wird der Deckel fest verleimt und ein kleiner Aufbau als Öffnung erstellt, der gleichzeitig das Boot selbstständig zum Drehen bringt.
Auch schon bestellt ist eine feste Wellenanlage von Gundert, die ich so flach wie möglich montieren werde.
Insgesamt hoffe ich dann etwa bei einem Gewicht von 1800gr. rauszukommen, muss ich aber noch sehen.

Was haltet ihr soweit davon, kann das so funktionieren?

Aus anderen Themen habe ich entnommen dass das Stevenrohr etwa 7cm über den Spiegel überstehen sollte und das Ende etwa 2mm über der Tischkante liegen... stimmt das soweit?

Ich bin noch am Überlegen ob ich dem Rumpf Stinger verpassen soll, haltet ihr das für nötig, bzw. sinnvoll?

Vielen Dank schonmal für hilfreiche Antworten und viele Grüße,
Felix

Larger
21.August.2010, 07:58
Hallo Felix, willkommen im Club. Und viel Spaß mit dem schönen Hobby.
http://www.rc-raceboats.de/cms/index.php/artikel/2-artikelkategorie/9--ein-kompendium-
Hier gibt es jede Menge Stoff zum schmökern und zur Beantwortung Deiner Fragen.
Stringer solltest Du dem Rumpf auf jeden Fall verpassen. Und die Wellenanlage entsprechend einbauen. Das Ruder kannst Du rechts neben dem Prop montieren. Da wird der Ausleger nicht so lang. Das Plastikruderblatt solltest Du aber gegen was stabileres tauschen.
Das ist zu weich. Zu schwer ist das Teil mit Sicherheit. Also Abspecken wo es nur geht.
Viel Spaß beim Lesen und mit dem Boot. Und wenn Fragen sind, immer raus damit.

Gruß Heiko

jan3927
21.August.2010, 14:33
Hallo
herzlich willkommen im Forum .
Also optisch gefällt mir es total gut,echt mal was anderes.Ich bin gespannt
wie es mit den neuen Einbauten läuft.
Viel glück

Gruß Jan

icheben82
21.August.2010, 19:11
Hallo und herzlich Willkommen auch von mir...

Sieht wirklich sehr Interessant aus der Rumpf... :thx:

mfg Hendrik

schokofreund
21.August.2010, 21:39
Guten Abend und vielen Dank für die netten Willkommensgrüße!

Als heute der bestellte Regler eingetroffen ist konnte ich nicht widerstehen und bin das Boot doch nochmal vor dem großen Umbau gefahren. Durch Umdrehen des Motorhalters konnte ich eine schnell noch besorgte feste Wellenkupplung benutzen, praktischerweise liegt der Motor dadurch schon etwa einen cm tiefer, was den Schwerpunkt schon mal etwas senkt.
Schwimmen gehen musste ich heute zum Glück nicht, ich konnte recht problemlos meine 2 Akkus leerfahren, einen mit einem K40,5 und den zweiten mit K42. Von der Geschwindigkeit her habe ich keinen großen Unterschied bemerkt, Vollgas geht leider nur manchmal unfallfrei, die Neigung nach rechts wird trotz leichtem Trimmen mit dem Ruder irgendwann so stark dass es umkippt. Ich hoffe das lässt sich durch einen deutlich tieferen Schwerpunkt deutlich verbessern...
Praktischerweise macht es beim Kippen aber immer gleich eine ganze Rolle, bzw. taucht kurz ab und aufrecht wieder auf. Bei der nächsten Fahrt werde ich es mal noch mit Akku ganz links versuchen...
Der Motor macht von der Temperatur her einen gesunden Eindruck, die Kühlung scheint ausreichend zu sein.
Die Teflonlagerbuchse am oberen Ende des Stevenrohrs scheint mir die 25000 Umdrehungen aber etwas übel zu nehmen, sie hat sich im Innendurchmesser schon vergrößert und spuckt gewisse Mengen Fett aus dem Rohr aus... Aber das ist ja kein Dauerzustand, das alte Stevenrohr fliegt eh nächste Woche raus.

Das Fahrverhalten ist insgesamt auf jeden Fall noch deutlich verbesserungsfähig, der Spaßfaktor war heute aber schon sehr hoch!:)
In schnellen Kurven fährt das Ding fast mit 90° Neigung, sieht zwar etwas wunderlich aus, aber macht richtig Laune...


Ich bin jetzt echt gespannt wie das Teil mit richtig eingebauter Welle läuft, und ob ich die vorhandene Leistung wirklich ins Wasser bringe...
Das Ruderblatt werde ich durch eines aus Alu ersetzen, werde das Ruder aber mittig lassen, da ich damit keine Rennen, aber auch Linkskurven fahren will.

Viele Grüße,
Felix

Hans
21.August.2010, 21:45
Willkommen Felix,

ich weiß ja nicht, was Du investieren möchtest/kannst/darfst, aber ich würde dem Baby einen leichten Außenläufer und Lipos verordnen, wodurch Du Heikos Empfehlung des Abspeckens merklich engegenkämest.

Gruß Hans

schokofreund
21.August.2010, 23:23
Hallo Hans,

also was die Investitionen angeht ist meine Grenze jetzt erstmal erreicht. Lipos plus Lader, Regler, Motor, die neue Wellenanlage und diverse Kleinigkeiten reichen meinem Konto jetzt vorerst.
Mit Brushless werde ich momentan nicht anfangen, jetzt wird erstmal der Bürstenregler gefahren, ein gebrauchter Pletti tuts für meine Zwecke vorerst auf jeden Fall. Geschwindigkeitsmäßig peile ich etwas um die 50-60 an, dafür müsste die Leistung reichen.
Was das Gewicht angeht bin ich heute auch schon auf um die 2kg runter, wovon etwa die Hälfte der Rumpf ist.
Wenn erstmal der 200gr leichtere neue Deckel drauf ist wird sich da hoffentlich auch noch einiges tun.

Wie ist das eigentlich, begünstigt eine viel zu steil eingebaute Welle die Schräglage bei höherem Tempo?

Viele Grüße,
Felix

Larger
22.August.2010, 09:02
Die Schräglage kommt vom Propellerdrehmoment. Hat mit dem Wellenwinkel eher nichts zu tun. Dein Rumpf ist sehr schmal. Das begünstigt die Sache natürlich. Mach Stringer dran, Bau Welle und Motor in richtiger Höhe etwa 3-5mm nach rechts versetzt ein, Ruder dann wieder mittig hinter den Propeller und mach rechts so leicht wie möglich. Und oben natürlich auch. Dann wird das besser.
Gruß Heiko

schokofreund
22.August.2010, 11:06
Hallo Heiko,

hab heute nochmal eine Fahrt mit Akku ganz links gemacht, das gleicht das Moment aus, liegt aber logischerweise bei bei weniger Gas viel zu weit links.
Das mit dem Wellenversatz habe ich mir auch schon überlegt, erscheint mir sinnvoll... der Rumpf ist halt wirklich sehr schmal und dadurch natürlich in dieser Hinsicht sehr anfällig. Mal sehen wie es mit richtig verbauter Welle und tiefem Schwerpunkt aussieht, aber die Welle etwas versetzt kann sicher nicht schaden.
Würdest du den Motor dann mittig einbauen, oder ein paar mm links versetzt um das Gewicht etwas nach links zu bringen?

Viele Grüße,
Felix

Iser-Modell
22.August.2010, 17:22
Hallo und auch ein herzliches Willkommen.

Außenläufer, Innenläufer oder den Pletti - das musst du wissen.
Grundsätzlich kann ich dir auch nur, wie Heiko es getan hat, den Link ans Herz legen.
Mit dem Pletti sind wir früher 12 Zellen gefahren, alternativ geht da auch ein 3S Lipo.
4S sind schon etwas viel, da müsste dein Motor ein 290/30/7 bzw. 930/7 sein.
Bei zu hoher Spannung und daher zu hoher Drehzahl sieht dein Anker dann aus wie damals meiner :D (Bild 2)
Dem Regler ist es egal aus welchem Akku der Saft kommt.
Dein Rumpf ist etwas schmal bei der Länge und die Welle kommt viel zu tief und schräg unten heraus. So wird das Boot nicht richtig ans Laufen kommen - leider.
Ohne deine schöne Arbeit schmälern zu wollen, setz das Boot in die Bucht (Ebay) und hohl dir ein Mono II (60-70cm) aus GFK das du aufbauen kannst.
Am besten gleich mit Flutkanal (Fluti).
Schau mal hier in den Kleinanzeigen nach.
(http://www.rc-raceboats.de/forum/forumdisplay.php?f=11)
Die Lüfter sind nicht unbedingt erforderlich, da dein Motor schon eine Kohlenkühlung hat.

Unten findest du ein Bild wie die Welle aus dem Boot heraus kommen sollte. 10% der Bootslänge als Abstand zwischen Heckspiegel und Prop sind ein guter Wert.
Viel Erfolg...

schokofreund
22.August.2010, 17:57
Hallo Ralf,

wie schon gesagt kommt Brushless für mich einfach aus finanziellen Gründen momentan nicht in Frage, mit dem Pletti bin ich da schon ganz gut bedient.
Ich habe ihn jetzt insgesamt 3 mal gefahren (jeweils an 4s), er macht macht einen sehr gesunden Eindruck und wurde mit einem 40,5er und 42er K-Prop auch nicht übermäßig warm, der 43,5er schiebt zwar merklich noch etwas mehr, lässt dem Motor aber ziemlich heiß werden. (Kein wunder bei bis zu 59A ;-) Die Lüfter halte ich sehr wohl für nötig um den Motor an 4s fahren zu können, die Kohlenkühlung kann im Gegensatz zur Luftkühlung den Kollektor (der wohl thermisch das limitierende Element ist) nicht direkt kühlen, ich habs zwar noch nicht ohne Lüfter probiert, aber es wurde auch hier im Forum schon der Lüfter empfohlen.

Das Einsteiger-Tutorial hab ich schon größtenteils durchgelesen, steht ja auch ganz oben in dieser Kategorie dass man das tun soll bevor man blöd fragt ;-)

Meinen schönen Eigenbau in die Bucht werfen werde ich ganz sicher nicht, erstens kauft das eh keiner, und zweitens besteht für mich der Spaß ja gerade darin an meinem eigenen Boot zu bauen.

Flutkanal braucht das Teil übrigens keinen da es so schmal ist dass es sich (jedenfalls mit 2 Akkus) von selbst dreht.

Viele Grüße,
Felix

Iser-Modell
22.August.2010, 19:46
Hallo Felix,
einen BL hab ich dir auch nicht empfohlen, der Pletti leistet auch ordentlichen Schub.
Aber 4S und 59A sind recht heftig.
Mal schaun ob ich dazu noch etwas finde, es gab mal ein Datenblatt mit den maximalem Drehzahlen und Strömen für diese Motoren.
Siehe mein Bild 2, das war mal ein 930/7 (=290/30/7) an 16 Zellen :eek:

schokofreund
22.August.2010, 20:04
Hallo Ralf,

also das ausführliche Datenblatt von Plettenberg habe ich schon gefunden:
http://www.plettenberg-motoren.com/Datenblaetter/290_30/HP_290_30_06.PDF

die 59A waren der Maximalstrom den mein Leistungsmessgerät angezeigt hat, ich vermute mal die kommen eher vom kräftigen Beschleunigen...
Ich muss demnächst mal bei einer Fahrt nur sehr sanft auf Vollgas hochgehen um den Strom beim vollen Tempo zu messen.
Ich habe zwar nicht mitgestoppt, aber von der Fahrzeit her kann der Durchschnittsstrom mit den 3000er Akkus nicht soo riesig gewesen sein.
Aber wie schon gesagt, der K43,5 scheint für den Motor zu viel zu sein, mit dem 42er war die Temperatur ok, bei dem werde ich bleiben.

Was die Maximaldrehzahl angeht habe ich leider keine genauen Daten gefunden, nur jemand der meinte die 290er-Serie könnte man bis etwa 30.000 und die 355er Plettis bis 25.000 drehen ohne dass einem der Kollektor um die Ohren fliegt...

Ich denke man kann diesen Motoren kurzzeitig schon erstaunlich hohe Ströme zumuten, der Limitierende Faktor ist da wohl wieviel Verlustleistung man durch die Kühlung wieder weggeschaft bekommt.
Mit 40A bei Vollgas ist der Motor hoffentlich zu betreiben, mit dem 42er K-Prop wurde er auch nicht zu heiß.

Falls er mir doch um die Ohren fliegen sollte kannst du danach gerne über mich lachen... :)

Viele Grüße,
Felix

Iser-Modell
22.August.2010, 22:54
Ja, die Drehzahl sollte auch bei deinem nicht wesentlich über 26.000 liegen.
Das kannst du in dem Datenblatt in der 14 Volt -Spalte nachlesen.
Die Fa. Plettenberg rechnet mit rund 1 Volt je Zelle unter Last.
Ich habe hier nur noch ein Kellerdatenblatt und eine alte SAW-Setupliste gefunden, da wurden freilaufende Boote mit einem 290/20/6 und 290/30/5, 14 Zellen und 40-43,5er Props angeschoben.
Das sind/waren aber SAW-Setup´s, also kurz mal 100m gerade aus, zurück und dann Notaus ziehen.

Ideal wären bei 14 Zellen, also doch 4S, runde 30 Amp. - da hat der Motor den höchsten Wirkungsgrad von 80% und etwas mehr.

Mosli
23.August.2010, 17:12
Hallo

Ja 4S sollten problemlos möglich sein. Ich fahre nen 6Winder an 5S lifepo. Ein Versuch an 4S steht noch aus. Bis jetzt wurde ein 45er Karbon bzw. 46JP gefahren. Max. 62 in einer Drifter S.


Grüsse Mosli